Blog Blindgaengerin

August 2017

Andreas Sparberg vor einem professionellen Mikrophon

Den Anfang macht Andreas Sparberg!

Alles hat ein Ende, oder war da nicht mal was mit zweien? Und stimmt das überhaupt? Sicher ist, daß es kein Ende ohne einen Anfang gibt. Wer aber wann, was, wie und wo einmal angefangen hat, läßt sich rückblickend oft gar nicht mehr so genau sagen. Das soll hier auch wurscht sein! Denn jetzt und hier geht es nur um den Anfang, ein Ende ist nicht abzusehen… Ab sofort gibt es eine neue Kategorie! Sie heißt: „Schön vorgelesen“ Dort macht Andreas Sparberg als erster Vorleser mit seiner schönen und ganz schön tiefen Stimme den Anfang! Er liest: „Sie kann sich ein Bild machen“ von Christine Stöckel aus der taz vom 26.04.2017! Diesen Artikel im „Presseecho“ möchte mir meine Sprachsoftware verflixt noch mal einfach nicht vorlesen. Weil dieser Text nicht der einzige ist, der sich verweigert, und etwas schön vorgelesen zu bekommen, ja ein ganz besonderer Genuß ist, werden weitere Presseartikel und auch Blogbeiträge als Audioversion in dieser Kategorie folgen. Den Anfang machte aber eigentlich schon vor knapp zwei Jahren das inzwischen in Vergessenheit geratene Hörspiel über das erste Rendezvous der Apps Greta und CinemaConnect. Das hat gleich die Chance genutzt, sich unbemerkt in die neue Kategorie einzunisten, und da gehört es auch hin! Die schönen Stimmen darin gehören Nadja Schulz-Berlinghoff und Thomas Arnoldt. Ohne das Engagement des Tonstudios speaker-search und der Sprecherinnen und Sprecher wäre diese wunderbare neue Kategorie nicht möglich, dafür noch einmal herzlichen Dank! Nach dem Anfang geht es auch gleich weiter, Zucchini steht schon in den Startlöchern! Aber jetzt hat endlich Andreas Sparberg das Wort:        

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Bus Spencer und Terence Hill in einer Filmszene. Sie stehen mit erhobenen Händen vor einem LKW, während ein Polizist die Pistole auf sie richtet.

Sie nannten ihn Spencer

Gemeinsam waren und bleiben die zwei unausstehlich und einfach unschlagbar, unschlagbar komisch! Waren es die da? Die mit der Krimiserie „Die 2“ 1972 lässig, witzig, mit Leichen und einem Hauch Noblesse im ZDF für frischen Wind auf den deutschen Mattscheiben sorgten? Nö, die 2 konnten ja nicht auf der Leinwand! Oder die da?  Zwei nicht gerade kleine Italiener, die ihre Gegner extrem geräuschvoll, ohne dabei Blut zu vergießen, auf der großen Kinoleinwand versemmelten? Na klar, die sind gemeint! Der eine ist Mario Girotti, den sie Terence Hill nennen. Von dem Dicken, Carlo Pedersoli, muß man wie im Titel des Dokumentarfilms in der Vergangenheitsform sprechen: „Sie nannten ihn Spencer“ Den Kinostart des Films über sich hat Bud Spencer leider nicht mehr erlebt, er starb letztes Jahr im Alter von 86 Jahren in Rom. Über Jahrzehnte harmonierten die beiden prächtig und super erfolgreich als Dreamteam miteinander. Und das sowohl vor der Kamera als auch dahinter, eine absolute Ausnahme in der Filmbranche. „Vier Fäuste für ein Halleluja“ Dieser Film stellte alle meine vorherigen Kinoerlebnisse in den Schatten, vor ca. 45 Jahren in einem Autokino bei Mannheim! Ich war hin und weg von den Sprüchen, die sich die beiden im Sekundentakt entweder gegenseitig oder gemeinsam unausstehlich den Gegnern um die Ohren hauten. Terence Hill hatte bei mir gleich einen Stein im Brett, weil er so freundlich auf sein Pferd einquatschte und sich mit diesem auch noch die legendäre Pfanne Bohnen teilte. Wohl bekomm’s, Pferd! Bud Spencers Roß kam in diesen Genuß nicht. Wenn Bud teilte, dann teilte er aus, nämlich deftige Sprüche und saftige Backpfeifen. Seine Bohnen wie überhaupt alles Eßbare teilte er nicht, niemals mit niemanden, Vierbeiner inbegriffen. Mit den zwei Kerlen wie Pech und Schwefel konnte man Pferde stehlen, und ich hätte sehr gerne mitgemacht. Deshalb war für mich der Dokumentarfilm über Bud Spencers Leben, zu dem Terence Hill gehört wie das Salz in die Suppe, ein MUSS! Und gleich beim ersten der vielen Filmausschnitte sprang der Funke der Begeisterung auf uns alle im Kinosaal über, genauso wie früher. Bei den Spencer/Hill-Filmen sind entgegen dem momentanen Trend, internationale Filme im Original mit Untertiteln zu schauen, gerade die deutschen Synchronfassungen das Kultige. Das liegt daran, daß die italienischen Dialoge durchweg sehr geschmeidig eher eingedeutscht als einfach nur übersetzt und dann von herausragenden Stimmen gesprochen wurden. Für Bud Spencer donnerwetterten sich über zehn Sprecher von einem Moment zum anderen dröhnend in Rage. Am häufigsten taten das Wolfgang Hess, Arnold Marquis und Martin Hirthe. Terence Hill, den – abgesehen vom weiblichen Geschlecht – nichts aus der Ruhe bringen konnte, lieh seit 1972 Thomas Danneberg sehr lässig seine Stimme. Das, was man von all diesen tollen Stimmen zu hören bekommt, ist aber nicht einfach nur Deutsch, sondern „Schnodderdeutsch“. Maßgeblich diesen neuen Synchronstil geprägt und den Begriff des „Schnodderdeutsch“ dafür erfunden, hatte Anfang der 70er Jahre, wie kann es anders sein, ein Berliner! Rainer Brandt peppte bei 15 Spencer/Hill-Filmen die Originaldialoge mit zusätzlichen Witzen, Wortspielen, Kalauern und flapsigen Sprüchen auf. Zwischendurch wurde auch mal gerne ä bissje hessisch gebabbelt, gesächselt und so weiter. Seinen Anfang nahm das Schnodderdeutsch 1972 im Fernsehen und deshalb machte ich es wie Nina Hagen: Ich glotzte TV, möglichst jede Folge von der Serie „Die 2“. So schön bunt, daß man sich gar nicht entscheiden konnte, war es damals in unserer Glotze noch nicht. Aber die 90 Minuten mit dem smarten Duo verflutschten auch in schwarz-weiß für meinen Geschmack viel zu schnell. Die schnodderdeutschen Texte für die Krimiserie stammten von Rainer Brandt, und der kann nicht nur schreiben, sondern auch noch hervorragend sprechen. Das tat er unter anderem für Tony Curtis als Danny Wilde, einem Teil dieses smarten Duos. Jetzt aber wird‘s höchste Zeit für das dritte Duo! Was macht ein Fan, der sein Idol um jeden Preis der Welt einmal persönlich treffen möchte? Dasselbe wie zwei Fans: Sich auf den Weg! Und genau das tun diese beiden Fans, Marcus Zölch aus Augsburg und Jorgo Papasoglou aus Berlin. Ausgewählt unter Bud Spencers gigantischer Fangemeinde und auf die Reise geschickt hat sie der Regisseur des Dokumentarfilms, Karl-Martin Pold. Statt auf Pferderücken zuckeln die zwei mit einem alten VW-Bus, der seine besten Tage hinter sich hat, von Deutschland über Paris und Toulouse nach Rom. Es gibt unterwegs keine Bohnen, aber ein Lagerfeuer am Zelt und Marshmallows tun‘s doch auch. Im Gepäck haben die zwei unermüdlichen Helden ein Akkordeon und eine Marionettenpuppe. Und das Wichtigste: Jeder seine ganz besondere und höchstpersönliche Geschichte, die er seinem Idol Bud Spencer unbedingt erzählen möchte. In den 120 Minuten über das aufregende und vollgepackte Leben des Carlo Pedersoli, den sie Bud Spencer nannten, kommen zwischen den schon erwähnten Filmschnipseln viele seiner Weggefährten zu Wort. Was hier entstand, ist aber nicht nur einfach ein Dokumentarfilm, sondern eine sehr liebevolle Hommage an den Dicken! Das gelang vor allem wegen der immer wieder auftauchenden sympathischen Helden Marcus und Jorgo. Und schließlich nicht zu vergessen wegen des Erzählers, der mit seiner lässigen Stimme (Thomas Danneberg) natürlich auf Schnodderdeutsch (Rainer Brandt) in dem Trubel für Ruhe sorgt. Gesehen habe ich den Film wie vor einiger Zeit die „Tigergirls“ in Kreuzberg im Kino Moviemento. Die beiden Mädels liefen mir damals am Kottbusser Damm zwar nicht über den Weg, dafür aber jetzt Jorgo Papasoglou. Genauer gesagt, er stand und ich gesellte mich in Begleitung meiner Schwester zu ihm. Dieses Blind Date, Jorgo ist noch blinder als ich, war von meiner Seite her kein Zufall. Ich wußte, daß er an jenem Abend im Kino sein würde und konnte ihm wie alle Kinobesucher Löcher in den Bauch fragen. Sein Bauch hat das übrigens sehr gut ausgehalten! Die Audiodeskription habe ich leider nicht in die Ohren bekommen, weil der Film nicht auf der Liste der App Greta aufgetaucht ist. Das hole ich mit der DVD nach und bin sehr gespannt, ob die Hörfilmbeschreiber in dem Wortwust überhaupt Lücken zum Beschreiben gefunden haben.

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Hieroglyphensalat

Von schönen Stimmen vorgelesen

Verflixt noch mal… …dachte ich, als mir der auf meinem Rechner installierte Screenreader beim Anklicken des taz-Artikels im Presseecho statt des Textes einen sehr unschönen Hieroglyphensalat vorlas. Meistens tut meine Vorlesesoftware ihren Dienst. Ohne die monotone synthetische Stimme, die die Texte, ohne Luft zu holen, herunterrattert, wäre ich ziemlich aufgeschmissen. Aber einige Dateien im PDF-Format, wie z.B. der besagte Artikel, verschlagen ihr die Sprache oder bringen sie zum Stottern. Deshalb habe ich beschlossen, aus der Not eine Tugend zu machen! Die Texte, bei denen die Technik streikt, lasse ich nach und nach von Profisprechern und -sprecherinnen aus Fleisch und Blut in meinem Blog vorlesen. Das funktioniert nur dank des tollen Engagements von „speaker-search Sprecheragentur und Tonstudio“ und natürlich der Sprecherinnen und Sprecher, die mich bei dieser Aktion unterstützen. „There goes the last human voice” …singen Tom Petty and the Heartbreakers im Refrain ihres Hits “The Last DJ” aus dem Jahr 2002. Ich hoffe dringlichst, daß sich das niemals bewahrheitet, und die menschlichen Stimmen mit ihren vielfältigen Klangfarben nie von den synthetischen verdrängt werden! Hier gibt es jetzt ein wunderschönes Hörbeispiel von Andreas Sparberg, dem ersten Vorleser! Er liest einen Artikel von Christine Stöckel, erschienen am 26.04.2017 in der taz. Und weil’s so schön ist, werden auch einzelne Blogbeiträge zum Sprechen gebracht. Viel Spaß beim Hören!        

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Lukas, schlank, braune Augen, das dunkle Harr kurzgeschnitten, steht auf einer belebten Strasse.

Der erste Gastbeitrag!

Jetzt kommt, wie im letzten Artikel „Eine Schiffsfahrt mal ganz anders“ bereits angekündigt, mein Neffe zu Wort! Lukas ist 24 Jahre alt, studiert in Konstanz und hat mich während des Turnerfests in Berlin besucht. Ganz schnell konnte ich ihn überreden, mich in den Film „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ zu begleiten. Danach haben wir über unser erstes gemeinsames Kinoerlebnis geschrieben. Die Blindgängerin für den Blog wie gewohnt hauptsächlich über den wunderbaren Film. Der Text, den Lukas über unseren Kinobesuch kurze Zeit später auf Facebook veröffentlichte, berührt mich immer wieder aufs Neue, aber lest selbst! „Was meine Tante als Filmkritikerin so besonders macht? Sie erlebt Filme hauptsächlich mit den Ohren statt den Augen, denn sie ist fast blind. Auf ihrem Blog schreibt sie dennoch sehr ausführliche Berichte. Eine Hörbeschreibung, eine sog. Audiodeskription, die sie während dem Film auf ihrem Smartphone abspielt, macht ihr das möglich. Leider gibt es diese nicht für alle Filme. Deshalb hat sie eine gemeinnützige GmbH, die Kinoblindgänger gGmbH, gegründet. Dort sammelt sie Spenden, um die Kosten für eine gute Audiodeskription zu sammeln und diese dann einfach selbst zu finanzieren. Damit ermöglicht sie das Filmerlebnis und den Besuch im Kino mit Freunden für alle Menschen mit Sehbehinderung. Letzte Woche war ich das erste Mal mit meiner Tante im Kino und war erstaunt, wie gut das funktioniert. Einige Unklarheiten der Filmhandlung konnte sie mir im Nachhinein perfekt erklären, obwohl sie den Film mit einem Körpersinn weniger erlebt hat als ich. Im Kino haben wir sozusagen das Gleiche ohne Einschränkung erlebt. Beim Verlassen des Kinos habe ich sie dann gleich mal über die erste Stufe stolpern lassen. Falls ihr selbst eine solche Einschränkung habt oder in eurem Bekanntenkreis Leute mit Sehbehinderung kennt, könnt ihr gerne Werbung für die gGmbH meiner Tante machen. Klar gibt es ebenso Hörbücher, aber man trifft sich ja nicht mit Freunden, um ein Hörbuch anzuhören, sondern geht zusammen ins Kino als gemeinsames Erlebnis oder eben in meiner Generation Netflix & Chill. Die App, die meine Tante benutzt, findet ihr übrigens hier: www.gretaundstarks.de“

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