Es hatte einen besseren Riecher als ich, das Alphabet! In Blindgängerins YouTube-Kanal waren die 11 LOLA TALKS mit barrierefreier Fassung in die Kategorien „Bester Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilm“ aufgeteilt. Die Filmtitel zu den jeweiligen Talks pro Gruppe wurden in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.An dieser unverfänglichen Reihenfolge hat sich nach der Verleihung des 73. Deutschen Filmpreises am 12. Mai 2023 weniger geändert als von mir gedacht.Jetzt lasse ich den spannenden Abend der Lola 23 mit so vielen Gänsehautmomenten Revue passieren und warum eigentlich nicht einmal in alphabetischer Reihenfolge?Los geht’s mit A wie Ankommen bei perfektem sonnigen LOLA-Wetter, nicht zu warm und nicht zu kalt zur Preisverleihung erstmals im Theater am Potsdamer Platz. B wie begleitet dieses Mal von Seneit Debese, Geschäftsführerin der Greta App.Nach ein, zwei Drinks und leckeren Snacks (unter anderem einer Zimtschnecke) im Foyer schlenderten wir herum und Seneit hielt Ausschau nach bekannten Gesichtern, übrigens sehr erfolgreich! Außerdem bekam ich von ihr während des ganzen Abends eine Rundum-Bildbeschreibung. C wie Corona, war, wie wunderbar, zum ersten Mal seit drei Jahren überhaupt kein Thema! D wie Dokumentarfilm. Ich hatte mit L wie „Liebe, D-Mark und Tod“ oder K wie „Kalle Kosmonaut“ gerechnet.Aber große Überraschung, die Lola für den besten Dokumentarfilm ging an E wie „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“!Ein Punkt für das Alphabet! E wie Ehrenpreis/ EhemaligeZitat von Volker Schlöndorff: „Der Ehrenpreis ist was Besonderes, weil er von Kollegen kommt, einfach schön, schön, schön!“ Überreicht wurde ihm die Lola von Alexandra Maria Lara, der Präsidentin der Deutschen Filmakademie. Sie sprang ein, weil der Arm des ihm zu Ehren als Laudator per Livestream zugeschalteten John Malkovich einfach nicht lang genug war! Das Quartett der vier ehemaligen Präsidentinnen und Präsidenten Senta Berger, Günter Rohrbach, Iris Berben und Ulrich Matthes teilte sich die Laudatio für die vier in der Kategorie „Beste Regie“ Nominierten. Die Trophäe ging an İlker Çatak für „Das Lehrerzimmer“! F wie Filmmusik, für mich ganz wichtig, um in einem Film mit Haut und Haar zu versinken.Mir gefriert immer noch das Blut in den Adern beim Gedanken an die teils minimalistische, aber um so eindringlichere Musik in „Im Westen nichts Neues“.Nach einem Oscar erhielt Volker Bertelmann für seine Komposition jetzt auch die Lola in der Kategorie „Beste Filmmusik“! G wie gerührt waren sie alle, nachdem Laudator oder Laudatorin den Umschlag aufgerissen und nach einer gefühlten Ewigkeit endlich verkündet hatten, wer sich in der gerade vorgestellten Kategorie auf der Bühne die Lola abholen darf!Ich habe noch Albrecht Schuchs brüchige Stimme im Ohr. Der bereits mehrfache Empfänger einer Lola wurde dieses Mal ausgezeichnet für die „Beste männliche Nebenrolle“ in „Im Westen nichts Neues“. Besonders emotional war Gesa Jägers Dankesrede, ausgezeichnet für „Bester Schnitt“ in „Das Lehrerzimmer“. H wie herzlich, endlich gibt mir das Alphabet das H, um allen Preisträgerinnen und Preisträgern und natürlich auch den Nominierten herzlichst zu gratulieren! I wie in Blindgängerins YouTube-Kanal gibt es jetzt eine Playlist exklusiv mit den LOLA TALKS zu den ausgezeichneten Filmen. https://youtube.com/playlist?list=PLuMDSTYBbFSdAU6c3GXtJMs2QGbS7mng2 J wie Jasmin Shakeri, als Schauspielerin, Sängerin und Songschreiberin geradezu prädestiniert, den Deutschen Filmpreis zu moderieren. Und tanzen, habe ich mir sagen lassen, kann sie auch. Wortgewandt, angriffslustig und souverän führte sie durch den Abend und hatte die Fäden fest in der Hand.Und sie führt meine Liste an: Beste Moderation! K wie Kinderfilm, hier hatte ich den besseren Riecher als das Alphabet!Ich war mir ziemlich sicher, daß die quirlige Ulja dem eher gemütlichen Räuber Hotzenplotz die Lola vor der Nase wegschnappt und lag im Gegensatz zum Alphabet richtig.Die Trophäe für den besten Kinderfilm ging an „Mission Ulja Funk“!Aber die dritte, sehr liebevoll gemachte Verfilmung der Figur des Kinderbuchautors Otfried Preußler, „Der Räuber Hotzenplotz“, war ein sehr starker Konkurrent. L wie Laudatio, die alle sehr kreativ und unterhaltsam waren.Besonders einfallsreich fand ich die Idee von Nadja Uhl, den Text ihrer Laudatio für den besucherstärksten Film „Die Schule der magischen Tiere 2“ von einer KI schreiben zu lassen. Das Ergebnis? Na ja! Sie mußte dann doch selbst ran.Klaas Heufer-Umlaufs Laudatio für „Bestes Drehbuch“ zu lauschen war ein Genuß, amüsant und die Bedeutung des Drehbuchs auf den Punkt gebracht! M wie musikalische Begleitung, für die dieses Jahr ein superprofessionell agierender DJ zuständig war. Er übernahm auch den Job des Ausbremsers, wenn die Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Dankesreden nicht zum Ende kommen konnten.Aber es geht doch nichts über Live-Musik, wie die von Karim Sebastian Elias mit seinen fantastischen Musikerinnen und Musikern in den letzten beiden Jahren. N wie nachhaltiges Veranstaltungskonzept der Deutschen Filmakademie Produktion.Dieses beinhaltet einen möglichst geringen Energieverbrauch, wenig Abfall und ein vegetarisch beziehungsweise veganes Catering. Und wie wunderbar es bei der Logowand mit 1.700 bunten saisonalen Stauden, Beet-, Balkon- und Grünpflanzen am recycelten roten Teppich geduftet haben muß! Die Gäste durften die Pflanzen nach der Veranstaltung mit nach Hause nehmen. Mache ich nächstes Mal auch. O wie Oscar-Gewinner. „Wir haben OG‘s unter uns“, meinte Jasmin Shakeri.Im Publikum saßen die frischgebackenen Oscargewinner und -gewinnerinnen von „Im Westen nichts Neues“!Und noch ein OG war im Saal. Der Film „Die Blechtrommel“, bei dem Volker Schlöndorff Regie führte, erhielt 1980 einen Oscar. P wie Premiere war die Übertragung der Show im Livestream ab 19 Uhr in der ZDF-Mediathek. Q wie Qual der Vorauswahl. Diese schöne Qual lag bis jetzt bei in jedem Jahr neu gebildeten Vorauswahl-Kommissionen. Daran wird sich wohl etwas ändern. R wie respektvoller Umgang beim Filmemachen.Wirklich alle, die sich auf der Bühne für die Lola natürlich auch bei dem gesamten Team bedankten, betonten die harmonische, faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe und den respektvollen und kollegialen Umgang miteinander. Nur so können tolle Filme entstehen! S wie Spielfilm. Der Höhepunkt des Abends ist die Vergabe der drei Lolas in der Kategorie „Bester Spielfilm“. Sie bleibt dem Präsidium der Akademie und der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien vorbehalten. Claudia Roth überreichte die Lola in Gold zu meiner Überraschung an das Filmteam von „Das Lehrerzimmer“! Die Präsidentin Alexandra Maria Lara und Präsident Florian Gallenberger übergaben die Lola in Silber an das Team von „Im Westen nichts Neues“, und die in Bronze an „Holy Spider“!Das Alphabet hatte also bis