Blog Blindgaengerin

Autorenname: Barbara

Der Moderator Edin Hasanovic mit dem Rücken zur Kamera. Er spricht mit einem animierten Känguru, dessen Kopf und Schultern auf einem großen Monitor zu sehen sind.

Lola 2020

Känguru müßte man sein, kein x-beliebiges, sondern ein ganz bestimmtes! Aber zuerst einmal nachträglich herzliche Glückwünsche zum 70., Deutscher Filmpreis! Ausgerechnet bei der Feier dieses Runden mußten die rund 2.000 eigentlich geladenen Gäste, und nicht nur die, zu Hause bleiben. Stattdessen saßen bestimmt alle ab 22.30 Uhr bei der ARD in der ersten Reihe, so wie auch ich! Nur Edin Hasanovic konnte seine Gratulation persönlich aussprechen beziehungsweise singen. Sehr feierlich trug er ganz allein im Fernsehstudio sein Geburtstagsständchen vor und dann wurde es ernst. Als Moderator der live ausgestrahlten Geister-Preisverleihung ohne Publikum und ohne Klatschband trug er einen mächtigen Brocken Verantwortung auf seinen Schultern. Aber ganz von allen guten Geistern verlassen war er nicht. Nach einigen Minuten wurde zum ersten Mal die Kontaktsperre gelockert. Im gebotenen Abstand begrüßte er als erste Laudatorin die ehemalige Präsidentin der Filmakademie. Kaum hatte ihn die charmante Iris Berben verlassen, flirtete er mit Anke Engelke, der zweiten Laudatorin, per Livestream. Dann hatte er sich akklimatisiert. Sympathisch führte er durch den Abend und überreichte 20 Mal symbolisch die Lola, die einzige weibliche Trophäe unter den wichtigsten Filmpreisen! Und nur ihr Name vermag – auch wegen des gleichnamigen Songs der Kinks – wie Musik in den Ohren zu klingen! Ihren männlichen Kollegen, dem Oscar aus den USA, dem César aus Frankreich und dem BAFTA aus Großbritannien, gelingt das nicht. Die Lola ist längst nicht so alt wie der Deutsche Filmpreis und das Alter kann ihr sowieso nichts anhaben. Das liegt bestimmt an der Frischzellenkur, die ihr der deutsche Film alljährlich verabreicht. Wie frisch dieser Jahrgang ist, zeigen schon die sechs Nominierten in der Kategorie „Bester Spielfilm“: Einen Tag lang mit „Lara“ Geburtstag feiern, schwerelos mit „Undine“ durch die geheimnisvolle Unterwasserwelt Berlins schweben und bei „Lindenberg! Mach dein Ding“ in Udos Rhythmus mitmüssen! Ein Jawort, das gilt selbstverständlich, aber tut es das auch in „Es gilt das gesprochene Wort“? Der Film bekam die Lola in Bronze! An „Berlin Alexanderplatz“, wo einen – ob man will oder nicht – ein Sog mitreißt, der doch klar in den Abgrund führt, ging die Lola in Silber!! „Systemsprenger“, der so unter die Haut geht und aufwühlt, erhielt die Lola in Gold!!! An dieser Stelle meine herzlichsten Glückwünsche an alle, die mit einer oder sogar mehreren Lolas ausgezeichnet wurden, wie „Systemsprenger“, „Berlin Alexanderplatz“ oder Albrecht Schuch, der in beiden Filmen spielte! Die bekamen dieses Jahr leider nicht die verdiente große Bühne im Palais am Funkturm. Dafür konnten sie sich per Livestream aus ihren vier Wänden ganz ungezwungen nach Herzenslust freuen und jubeln. Dem Internet sei Dank und dem technisch raffiniert ausgeklügelten System, im richtigen Moment die Bilder aus dem richtigen Wohnzimmer ins Studio zu holen und auf die TV-Bildschirme zu bringen! Das hat bis auf zwei Ausnahmen, bei denen Edin Hasanovic tröstend einsprang, sehr gut funktioniert. Am geräuschvollsten jubelte Helena Zengel als beste Hauptdarstellerin. Wie gut sie schreien kann, und nicht nur das, hat sie als Systemsprengerin bereits bewiesen. Nicht so laut, aber um so bestimmter, verschaffte sich zwischendurch mit einem näselnden „Hallo“ das einzige sprechende Känguru Gehör und forderte eine neue Kategorie beim Deutschen Filmpreis. Liebend gerne hätte ich ihm Kinoblindgängers „Barrierefreiheits-Lolas“ in den Mund gelegt. Aber das vorlaute Beuteltier, das dem Film „Die Känguru-Chroniken“ gerade eine Lola in der brandneuen Kategorie „Beste visuelle Effekte“ beschert hatte, dachte gar nicht dran! Es forderte einen Preis für „sprechende Tiere“. Ganz uneigennützig – so wie man es kennt – verpaßte es sich selbst eine Lola. Erst nach dem Protest des Moderators schlug es „Lassie“ vor. Dann ruderte es zurück und forderte stattdessen Grundeigentum für alle. Das Känguru scheint mir zu sprunghaft zu sein. Kinoblindgänger muß sich wohl wie gehabt selbst um die Kategorien „Beste Filmfassung nur für die Ohren oder Augen“ kümmern! Und jetzt zu denjenigen, ohne die eine Preisverleihung undenkbar ist. Eine Laudatio halten zu dürfen, ist eine große Ehre, und der wurden alle, ob im Studio oder per Stream, mehr als gerecht! Nur zwei möchte ich in meiner höchstpersönlichen Kategorie „Beste Laudatio“ kurz erwähnen: Zuerst hörte man sie nur schimpfen, daß es so dunkel sei, und dann kam Svenja Liesau in der Uniform der Jungpioniere und mit langen rosa Kaninchenohren ins Studio gestolpert! Kurz und knackig brachte sie es auf den Punkt: Die beiden nominierten Kinder- und Jugendfilme „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ und „Fritzi – Eine Wendewundergeschichte“ erinnern ganz unterschiedlich auf wunderbare Weise an zwei Phasen deutscher Geschichte. Das finde ich auch! Gewinnen kann aber nur einer. Mein Herz hatte für „Fritzi“ etwas höher geschlagen, Sieger wurde aber das Kaninchen. Charly Hübner kann nicht nur Dokumentarfilm, sondern auch so darüber sprechen, daß man am liebsten sofort ins nächste Kino rennen und sich die drei nominierten Dokumentarfilme anschauen möchte: „Born in Evin“, „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ und „Heimat ist ein Raum aus Zeit“. Die Mitglieder der Akademie entschieden sich für „Born in Evin“. „Heimat“ ist auch eines der ganz großen Themen von Edgar Reitz. Das griff Giovanni di Lorenzo in seiner sehr schön vorgetragenen Laudatio für den über 80-jährigen Autoren, Regisseur, Filmemacher und Preisträger des diesjährigen Ehrenpreises auf. Daß er mit dieser großen Auszeichnung geehrt würde, wußte Edgar Reitz schon, überrascht war er aber von dem Laudator und dem, was dieser sagte. Sichtlich gerührt bedankte er sich und sprach über das Kino als wichtigsten Ort des Erinnerns. Zum Schluß stieß er mit seiner Frau Salome auf das Kino der Zukunft mit einem Glas Sekt an, und das tue ich jetzt auch noch einmal!

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Die Blindgängerin vor einem Bügelbrett, das vor den Spiegeltüren eines Kleiderschrankes steht. Sie trägt eine olivfarbene Bluse zu hellen Jeans. Auf dem Bügelbrett diverse Kleidungsstücke in vielen Farben.

Spieglein, Spieglein an der Wand…

…wer ist die Schönste im ganzen Land? Wie im Märchen ist es auch hier nicht die da, die da gerade vorm Spiegel steht! Die da kann sich auch freitags nicht in einer reflektierenden Oberfläche sehen und weil ihr persönlicher Modeberater gerade nicht kann, hat sie eine viel wichtigere Frage, nämlich: Kann ich so auch ohne dicken Pulli an – hoffentlich bald wieder – unter die Leute? Aber das Spieglein bleibt stumm. Also ein Fall für die Kategorie „Verflixt noch mal“! Dabei trübt nach meiner liebevollen Reinigung nicht eine Schliere und kein Wassertröpfchen dem zweiteiligen Wandspiegel die Sicht. Vielleicht schmollt er mit mir, weil ich ihm mit dem Bügelbrett den Blick versperre, auf dem sich Wäscheberge türmen oder sich die Katze fläzt. „Kombiniere …“ mal wieder was Neues, dachte ich mir, und jetzt muß ich unbedingt wissen, haut das farblich und vom Stil her so hin? Hatte die rote Bluse nicht doch ein kleines Muster, das sich nicht mit der Jacke vertragen könnte, und paßt die graue Jeans wirklich? Weil meine Experimente mit Kombinationen schon viel zu oft in die Hose gingen, gehe ich auch dieses Mal kein Risiko ein. Ich brauche einen Kontrollblick, und zwar von einer Vertrauensperson! Damit fällt der Blick via „Be My Eye“ leider aus. Hinter der so genannten App steckt die sehr schöne Idee, daß Blinde sich unkompliziert das Auge eines Sehenden kurzfristig ausleihen können. Wäre diese App auf meinem Smartphone und ich als blind angemeldet, könnte ich mich jetzt per Videochat mit irgendeinem als sehend Registrierten verbinden. Ich müßte mit der Handykamera an mir entlangfahren, damit sich die Person ein Bild von meinem Outfit machen könnte. Aber ich müßte mich auf den Geschmack eines Wildfremden verlassen und ob das mit der genauen Übermittlung der farblichen Feinheiten technisch so klappt, wage ich auch zu bezweifeln. Also Plan B, raus aus den Klamotten und rein in eine bereits bewährte Kombination! Aber war da nicht was mit Spritzern vom Balsamico-Dressing auf dem weißen Oberteil? Und sind diese beim Waschen wirklich rausgegangen? Und wo ist verflixt und zugenäht die dunkelblaue Jeans? Bevor mir der Kragen platzt und mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt, durchforste ich meinen Schrank nach der nigelnagelneuen olivfarbenen Bluse. Die ist bestimmt unbefleckt. Dazu paßt, das weiß ich, eine helle Jeans. Jetzt noch meinen Bernsteinschmuck angelegt, in die schwarzen Sneakers geschlüpft, die schwarze Lederjacke drüber und fertig! Dieses Ergebnis hätte ich auch gleich haben können, ohne meinen Kleiderschrank zu verwüsten. Am perfekten System, meine Sachen so zu sortieren, daß ich das gewünschte Teil auf Anhieb finde, arbeite ich noch. Bewährt hat sich, rotfarbene Blusen und Shirts immer linksherum in den Schrank zu legen beziehungsweise zu hängen. Aber auch Rot ist nicht gleich Rot, es gibt auf jeden Fall mehr verschiedene Rottöne, als eine Bluse Seiten hat. Dank der Aktion stapeln sich wieder einmal diverse Klamotten auf dem Bügelbrett. Das hat sich das Spieglein selbst eingebrockt! Jetzt muß ich noch schnell prüfen, ob die Frisur sitzt. Darauf lege ich großen Wert. Dazu fahre ich mir mit den Fingern durchs Haar und verlasse mich ganz auf mein Fingerspitzengefühl. Diese Technik hätte nach dem Auftragen von Make-up, Lidschatten und so weiter bestimmt fatale Folgen. Unabhängig davon hatte ich mit der Schminkerei auch zu Zeiten, als ich mich mit meinem winzigen Sehrest im Spiegel sehen konnte, noch nie was am Hut. Bei einer Veranstaltung gab mir eine junge Frau beim Verabschieden auf den Weg: Sei froh, daß du dich im Spiegel nicht sehen kannst, dann bleibt dir der Anblick der Falten erspart. Sie meinte das wohl aufmunternd. Aber ich sage nur Fingerspitzengefühl! Falten lassen sich auch ertasten. Eigentlich komme ich auch ohne Spieglein ganz gut zurecht. Ich darf mich einmal selbst zitieren: „Ich orientiere mich an den Nähten und am Etikett, wo rechts und links ist.“ „Strukturen finde ich manchmal ganz fetzig, sie sorgen dafür, daß man sich das Teil gut vorstellen kann.“ Diese Zitate stammen aus einem Interview für das Projekt Wechselwirkung, das dabei ist, eine Kollektion zu schaffen, die den Umgang mit Mode und Bekleidung für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung vereinfacht und gleichzeitig interessant für Sehende ist. Auf Facebook und Instagram ist das Projekt Wechselwirkung schon präsent. Und Genaueres dazu gibt es demnächst auch hier im Blog.

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Die Blindgängerin sitzt auf einem rot gestreiften Sofa. Sie trägt Kopfhörer und hält ein Weinglas in der Hand. Auf dem Schoß ein aufgeklappter Laptop. Vor ihr auf dem Tisch stehen zwei Lautsprecherboxen, dazwischen liegt ein Smartphone mit der geöffneten Greta-App.

Doppelt gehört

Zur Zeit bin ich notgedrungen eher eine Blindsitzerin! Tue ich das abends gemütlich auf dem Sofa vorm Fernseher, werde ich meistens in dem ganz schön bunten Programm der öffentlich-rechtlichen fündig. Also ohne zu streamen, ganz klassisch linear bis jetzt. Viel lieber würde ich mich wieder als Blindgängerin ins Kino bewegen, wo ich Filme am liebsten genieße, aber jammern is nich! Also blicke ich auch aus aktuellem Anlaß zurück auf mein zwiespältigstes Kinoerlebnis im letzten Jahr mit „Systemsprenger“! Der Film von Nora Fingscheidt steht auf meiner persönlichen Liste „Bester Kinofilm 2019“ ganz vorne! Ich hatte mich so gefreut, die Hörfilmfassung über die Greta App genießen zu können. Aber, und jetzt kommt der Wermutstropfen, diese ist nach allen Regeln der Kunst schlecht gemacht! Das wollte ich nicht für mich behalten und stieß besonders beim Verleih auf offene und interessierte Ohren. Besonders irritierte mich damals der Sprecher der Audiodeskription. Für mich hörte sich das so an, als ob sich der Mann am Mikrophon nicht wohl in seiner Haut fühlte. Der Text wurde monoton vorgetragen und die Stimme klang angespannt und manchmal hektisch. Das Sprechtempo war, auch wenn es nicht nötig war, viel zu schnell. Und ich konnte mehrmals unkontrollierte Atmer hören. Das spricht nicht gerade für einen professionellen Sprecher, der seine Stimme kontrolliert einsetzt. Aber der beim Deutschen Filmpreis zehnfach nominierte „Systemsprenger“ hat Glück! Seit Ende März ist der Film bei Netflix mit einer eigens produzierten Audiodeskription im Angebot. Ein triftiger Grund, mich zu vernetflixen! Schon nach den ersten Sätzen ist klar, hier war ein ausgebildeter Sprecher am Werk, der seine Stimme beherrscht wie ein Profimusiker sein Instrument, und damit gekonnt spielt. Mit Vergnügen habe ich der angenehm warmen und ruhigen Stimme zugehört. Dynamik und Dramatik sind fein dosiert und der Text wird in ruhigem und angemessenem Tempo vorgetragen. Muß es einmal schneller gehen, klingt die Stimme nie gehetzt oder aufgeregt. Im Gegensatz zur Kinofassung empfand ich den Sprecher nicht als Fremden, sondern als meinen Begleiter! Genauso wichtig wie das „wie“ ist das „was“ ich zu hören bekam. Und auch da unterscheiden sich die beiden Fassungen himmelhoch! Um auch ohne vorliegende Skripte vergleichen zu können, führte ich mir die Kinofassung über die Greta App noch einmal zu Gemüte, also nur den Film streamen und die App starten. Das hat super funktioniert! Ich weiß, daß anders als bei der Kinofassung das Skript für Netflix von einem geschulten Hörfilmbeschreiber-Team geschrieben wurde. Hier sind nur einige Beispiele, wie sich das bemerkbar macht: Gleich zu Beginn wird in der Kino-AD ein Mann als „ein Erzieher“ eingeführt, dabei erschließt sich dies erst einige Minuten später. Bei der Netflix-AD wird beschrieben, was zu sehen ist, nämlich ein Graubärtiger, und so ist es richtig! Als Benni, die 9-jährige Systemsprengerin, an eine mehrspurige stark befahrene Straße rennt, wird in beiden ADs gesagt, sie versucht, mit erhobenem Daumen ein Auto anzuhalten. Der Sprecher der Kino-AD sagt: Kein Auto hält an, Benni wird immer wütender. Zu beschreiben, was nicht passiert, ist besonders hier überflüssig, zumal die vorbeirasenden Autos zu hören sind. Und „wird immer wütender“ ist keine Beschreibung, sondern eine Feststellung. Bennis Wut ist übrigens auch nicht zu überhören. Bei Netflix wird beschrieben, wie sich Bennis Wut äußert, zum Beispiel beschmeißt sie eines der vorbeifahrenden Autos mit einer Büchse. Die Aussage „Benni untersucht die Hütte“ läßt bei mir kein Bild entstehen. Bei Netflix wird beschrieben, was Benni tut: Sie nimmt ein Holzscheit und läßt es wieder fallen, hebt den Deckel eines Teekessels an und legt ihre Klappmatratze auf ein Bett. So entstehen Bilder und man bekommt einen ersten Eindruck, wie es in der Hütte aussieht. Bei der Netflix-AD wird in wohlformulierten Sätzen und in einer lebendigen Sprache detailliert vermittelt, wer was, wie, wo und wann tut. Bei der Kinofassung hört sich das mitunter an wie folgt: Chaos in Bennis Kopf Eindrücke rauschen am Seitenfenster vorbei Das Bild bewegt sich wie der Blick eines Hinterherlaufenden Frau Bafané, die Ärztin von vorhin kommt Die Frau sieht gut aus, eine mütterliche Frau, mütterlicher Typ Subjektive Wertung statt Beschreibung, geht gar nicht! Als Schlagworte mit bedeutungsschwangerer Stimme eingeworfen: Grauer trüber Himmel, Waschbecken, Dunkelheit, Klassenraum Statt die Mimik zu beschreiben: Michas ärgerlicher Gesichtsausdruck Und der Hinweis, daß Bennis Hose farblich nicht zu ihrem Shirt paßt, ist auch völlig daneben! Nur ein sehr wichtiges Detail ist mir in Erinnerung, das bei der Netflix-Fassung nicht genannt wird: Nämlich daß sich Benni das Messer dann auch an die Kehle hält. Zu guter Letzt habe ich mir beide Audiodeskriptionen gleichzeitig gegeben! Den Film mit der Netflix-AD hörte ich über die Boxen am Rechner und die Kino-AD zugeschaltet über die Greta App per Kopfhörer. Auch das hat super geklappt. Hilfreich wäre allerdings ein drittes Ohr gewesen. Aber die Mühe hat sich gelohnt, denn mein Verdacht hat sich bestätigt, daß die Kino-AD meistens nicht handlungssynchron war. Während der Sprecher der Kinofassung meistens schon längst mit seinem Text fertig war und eine gefühlt viel zu lange Pause entstand, bekam ich von dem anderen Sprecher über die Dialogpause verteilt passend zu den Geräuschen eine viel detailliertere Beschreibung. Das nennt man perfektes Timing! Dazu zum Schluß auch noch ein Beispiel: Benni bezieht wieder einmal ein Zimmer in einer weiteren Sozialeinrichtung und packt ihre Habseligkeiten, darunter ein Foto, in ein Regal. Die Zeit, das zu beschreiben, ist knapp. Bei Netflix wird die Zeit vor allem genutzt, um zu beschreiben, wer auf dem Familienfoto zu sehen ist. In der Kinofassung wird das Foto nur kurz erwähnt und gesagt, daß Benni Fotoalben auspackt. Als kurz danach der Schulbegleiter in Bennis Zimmer sagt „ganz schön viele Fotoalben“, antwortet Benni „ja, überall wo ich rausgeflogen bin, hab ich eins bekommen“. Jetzt heißt es bei der Netflix-Fassung „im Regal stehen zehn Fotoalben“. Hier war diese Info genau richtig plaziert. Bei der Kinofassung herrschte in diesem Moment Schweigen. Jetzt brauche ich eine Pause, schwinge mich auf mein Spinning-Rad und hole mir meine tägliche Dosis Bewegung ab. Ich verabschiede mich mit dem hoffnungsvollen Zitat der Facebook-Seite „Das Kino“: „Nach dem Kino ist vor dem Kino. Läuft bei uns bald wieder!“

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Links das Filmplakat von „Für Sama“. Es zeigt Waad al-Kateab mit ihrer Tochter Sama als Baby vor Ruinen. Rechts die Filmemacherin Waad neben der Blindgängerin im Foyer des Delphi Filmpalastes.

Für Sama

Kinoblindgängers Marie ist es eine große Ehre, den Dokumentarfilm „Für Sama“ jetzt auch zum langersehnten regulären Kinostart am 05. März über die Greta App barrierefrei erlebbar zu machen!Schon beim Human Rights Filmfestival in Berlin im vorigen Jahr war Marie für den berührenden und aufrüttelnden Film im Einsatz. „Für Sama“ eröffnete das Festival. Noch einmal kurz zur Erinnerung: Die Kinoblindgänger gGmbH produziert mit Spenden- und Sponsorengeldern barrierefreie Fassungen und nennt diese liebevoll „Marie“!Dank der Initiative der Leitung des Human Rights Filmfestivals und der finanziellen Unterstützung der Aktion Mensch konnten wir für „Für Sama“ eine Audiodeskription und erweiterte Untertitel erstellen!Ohne Marie wäre dem nichtsehenden und nichthörenden Publikum der Zugang verwehrt geblieben, wie viel zu oft bei solch internationalen Filmen über politisch hochbrisante Themen. Und wie kam es zu dem Film?Im April 2012 filmte die Studentin Waad al-Kateab mit ihrem Handy, wie brutal das Assad-Regime auf Studentenproteste in Aleppo reagierte. Damals ahnte sie bestimmt noch nicht, daß während der nächsten fünf Jahre über 500 Stunden Filmmaterial dazu kommen und wie dramatisch und lebensbedrohlich sich die Lage in Aleppo entwickeln würde. Im Dezember 2016 mußte sie schweren Herzens mit ihrem Mann Hamza und der gemeinsamen knapp einjährigen Tochter Sama das weitgehend zerstörte Aleppo verlassen.In London machte sie dann mit dem Regisseur Edward Watts aus ihrem geretteten Filmmaterial diesen einzigartigen 95-minütigen Dokumentarfilm!Und bei der Wahl der Filmmusik bewies Nainita Desai sehr viel Fingerspitzengefühl. In einer Hauruck-Aktion haben wir auch den Filmtrailer noch mit einer Audiodeskription versehen. Dank an alle Beteiligten für den schnellen Einsatz! Hier kann der Trailer gesehen und gehört werden: Eine große Ehre war es auch allen Mitwirkenden, an der barrierefreien Fassung gerade für diesen Film arbeiten zu dürfen! Dem Hörfilmbeschreiber-Team, Ralf Krämer, Lena Hoffmann, Jürgen Schulz und mir, wurde beim immer wieder genauen Betrachten der erschütternden Bilder viel abverlangt.Wir versuchten, die richtigen Worte zu finden, in den meist sehr kurzen Pausen die Panik, das Durcheinander und die Verzweiflung zu beschreiben, die den Menschen nach den vielen Explosionen ins Gesicht geschrieben steht.Das gilt auch für die Atempausen zwischen den Luftangriffen: Männer spielen Schach auf der Straße, Kinder bemalen einen ausgebrannten Schulbus, machen eine Schneeballschlacht oder schwimmen zwischen den Haustrümmern in Bombenkratern, die mit Wasser aus geborstenen Leitungen gefüllt sind. Ein ganz besonderer Lichtblick ist es, die kleine Sama zu beobachten. Einmal versucht sie, sich ihr Füßchen in den Mund zu stecken. Scheinbar unbeeindruckt von dem Krach um sie herum trinkt sie aus ihrem Fläschchen oder schläft eingekuschelt in ihre Decke.Eine wichtige Rolle spielen Farben, wie z.B. grün, weiß, schwarz und rot, die Farben der Revolutionsflagge, die immer wieder als Farbtupfen auftauchen, genauso wie Samas rosa Strampler. Schwarz ist auch der Qualm nach den Bombardements. Graue Staubwolken steigen auf und überall ist es rot vom Blut.Samas Vater Hamza ist Arzt. Er versorgt und operiert unter schwierigsten Umständen die vielen Verwundeten nach den Luftangriffen, von denen auch das Krankenhaus nicht verschont bleibt. Auch hier ist Waad immer mit ihrer Kamera dabei. Am trügerisch schönen stahlblauen Himmel schwebt bei strahlendem Sonnenschein scheinbar friedlich ein Hubschrauber, bevor er nach einem kurzen Aufblitzen seine todbringende Fracht verliert. Und so oft wie möglich verharrt die Kamera auf wunderschön blühenden Sträuchern oder grün belaubten Bäumen. Die in Worte gefaßte Flut dieser widersprüchlichen Bilder plazierte Andreas Sparberg, der Sprecher der Audiodeskription, exakt in die oft sehr engen Pausen zwischen den teils erschreckend lauten Geräuschen und dem Voice Over. Eine weitere große Herausforderung waren die für das sogenannte Voice Over benötigten deutschen Untertitel und Übersetzungen, da der Film bei der Erstellung der Audiodeskription nur in Originalsprache mit englischen Untertiteln vorlag. Um keine Sinnverfälschungen zu generieren, wurde der Film für die Audiodeskription aus der Originalsprache von einer Muttersprachlerin ins Deutsche übersetzt.Diesen Part wie auch die Produktion der erweiterten Untertitel übernahm subs Hamburg.Die organisatorische Gesamtleitung, Aufnahme, Bearbeitung und Tonmischung lag bei 48hearts productions. Sprecher und Sprecherinnen des Voice Over waren:Waad al-Kateab: Nadja Schulz-BerlinghoffHamza: Pascal CürsgenAndere weibliche Stimmen und Kinderstimmen: Susanne HaufAndere männliche Stimmen: Nico Birnbaum Und abschließend war es mir die größte Ehre, mit Waad Al-Kateab vor der komplett ausverkauften Premierenvorstellung im Delphi Filmpalast sprechen zu dürfen.Preise hat sie für ihren Film schon viele bekommen, jetzt wünsche ich ihr viele Zuschauer und Zuschauerinnen, ob mit oder ohne Kinoblindgängers Marie!

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Die Blindgängerin verkleidet als Don Quijote auf einer Wiese. Sie trägt einen Hut aus Alufolie mit einem Blütenkranz und hat einen grauen Bart. Ihren weißen Langstock hält sie empor, im Hintergrund eine Windmühle auf einem Grashügel.

Don Quijote, einmal mit, einmal ohne!

Zuerst einmal ohne! Mucksmäuschenstill ist es plötzlich im großen Saal des Deutschen Theaters. „Sie schauten um sich, sahen das Meer, das sie noch nie erblickt hatten, fanden es weit und endlos, so viel größer als die Seen von Ruidera, die sie aus der Mancha kannten…“ Der von einer männlichen Stimme vorgetragene Monolog endet wie folgt: „… und sie konnten sich nicht erklären, weshalb so viele Füße aus diesen Kolossen wuchsen, die sich da auf dem Meer wiegten.“ Und ich konnte mir nicht erklären, weshalb jetzt das Gekicher im Publikum anwuchs! Nach einer gefühlten Ewigkeit meint eine zweite männliche Stimme: „Hm.“ Und eine dritte: „Also ich rieche nichts.“ Und ich verstand gar nichts! Also bitte noch mal von vorne und jetzt einmal mit einer Live-Audiodeskription, in deren Genuß nur die blinden und sehbehinderten Theatergäste über Kopfhörer kommen! Sehr geehrtes Publikum,herzlich willkommen im Deutschen Theater Berlin zu „Don Quijote“! Mein Name ist Charlotte Miggel. Vom Platz der Video-Regie über dem zweiten Rang aus werde ich Sie heute durch die Vorstellung begleiten. Die Autorinnen der Audiodeskription sind Charlotte Miggel und Barbara Fickert, die Endredaktion lag bei Anke Nicolai. Die Hörtheaterfassung wurde realisiert von Förderband e.V. im Rahmen des Projekts „Berliner Spielplan Audiodeskription“. Der weinrote Vorhang hebt sich.Längs zum Publikum, leicht schräg, steht der geschlossene Holzcontainer in fahlem kaltem Licht. Feine Nebelwolken steigen aus der Dachluke empor. Jetzt ist der Monolog zu hören und von Charlottes Stimme über Kopfhörer zwischendurch: Der Nebelschleier schwillt an und legt sich über die Bühne. Dichte Dunst-Schwaden breiten sich aus.Links aus dem Container tritt Don Quijote und schreitet aus der Dunkelheit vor ins wärmer werdende Licht. Er hält inne und sieht zum Publikum. Rechts aus dem Container zwängt sich Sancho Panza. Quijote verschwindet links wieder darin. Panza nestelt am Ledergurt des Containers. Der ist nun hell und warm erleuchtet. Auch Panza tritt wieder hinein. Don Quijote stellt sich an die linke Ecke des Containers. Sein Knappe folgt ihm durch die linke Tür und positioniert sich neben ihm. Don Quijote schnuppert. „Hm.“ Sancho Panza fächelt sich Luft zu. „Also ich rieche nichts.“ Don Quijote, gespielt von Ulrich Matthes, und Sancho Panza (Wolfram Koch) bestreiten, und das im wahrsten Sinn des Wortes, das Stück bis zum Schluß allein.Sie riechen, hören, und sehen niemals dasselbe, weil die Gerüche, Geräusche und Bilder nur in Quijotes Fantasie vorkommen. Der behauptet zum Beispiel, 30 grimmige Riesen zu sehen mit Armen, die zwei Meilen messen, und gegen die er in die Schlacht ziehen muß.Sancho Panzas Einwände, die Riesen seien Windmühlen und die Arme deren Flügel, prallen an Quijote ab.Während Sancho Panza vom Dach des Containers dramatisch schildert, wie Quijote auf seinem Roß gegen die Windmühle galoppiert, tut sich auf der Bühne folgendes: Quijote fährt die Teleskopstange aus und schwingt sie über den Köpfen der Zuschauer. Dann pendelt er die Stange über den ersten Parkettreihen hin und her. Auf dem Container: Eine verschwommene Schattenprojektion rotierender Windmühlen-Flügel. Quijote sinkt zu Boden. Panza klettert vom Dach und eilt zu ihm. Da liegt er nun geschlagen, der Ritter von der traurigen Gestalt. Aber wie sieht er eigentlich aus?Anders als im Hörfilm gibt es bei Theaterstücken vorweg eine Einführung ebenfalls über Kopfhörer. Es werden unter anderem die Figuren und deren Kostüme und das Bühnenbild nebst Utensilien genau beschrieben. Quijote hat einen grauen Schnauz- und Ziegenbart und trägt ein Basecap, das von einem Hut aus Aluminium verdeckt wird. Dieser ist entlang der Krempe mit einem bunten Blumenkranz geschmückt. Sein langes weißes Gewand fällt ihm bis zu den Knien. Der rechte Ärmel steckt in einem dunkelgoldenen metallenen Schuppenhandschuh. Über dem weißen Gewand trägt er ein ärmelloses Kettenhemd mit V-Ausschnitt. Unter dem Rock kommt hin und wieder eine graue Jogginghose mit zwei weißen Längsstreifen an den Beinen zum Vorschein. Seine Füße stecken in hohen spitzen Stiefeln in Schlangenleder-Look. So hätte ich mir Quijote jedenfalls nicht vorgestellt.Und nicht nur das, die gemeinsame Arbeit mit Charlotte an ihrem wohlformulierten Skript hat mir die Augen darüber geöffnet, wieviel ich beim ersten Theaterbesuch „ohne“ falsch oder gar nicht verstanden habe!Sogar der große Container war mir entgangen, in dem die beiden verschwinden, wieder auftauchen, und den sie auch umherziehen.Charlotte hatte ein kleines Holzkästchen mitgebracht. Um zu testen, ob ich die von ihr beschriebenen Bewegungen der Figuren richtig verstanden hatte, spielte ich mit zwei Teelichtern die Bühnensituation nach. Meistens lag ich richtig! Und jetzt noch einmal auf die große Bühne.Sie sind nie einer Meinung und es ist eine Wonne, Don Quijote und Sancho Panza beim Philosophieren mit viel Wortwitz zu lauschen!In den wenigen Pausen, die sie lassen, ist Charlotte mit ihrer ruhigen Stimme immer mit den entsprechenden Beschreibungen zur Stelle. Und wenn ihr die beiden einmal zuvorkommen oder eine Geste unterschlagen, bringt sie das kein bißchen aus der Fassung.Sie hat ihre Premiere, eine Live-Audiodeskription zu sprechen, mit Bravour bestanden!Jetzt lasse ich aber schweren Herzens den weinroten Vorhang fallen.Ich hoffe, ich konnte Lust auf den „Don Quijote“ mit Live-Audiodeskription machen und freue mich auf viele Theaterstücke, aber bitte immer einmal mit!

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Die Blindgängerin steht auf einer sonnigen Wiese im Park. Sie trägt Gummistiefel, eine gelbe Warnweste und Arbeitshandschuhe. Sie sticht einen Spaten in den Boden.

Das geheime Leben der Bäume

Ich habe versucht, ein bißchen Gas zu geben mit dem Schreiben, damit zu den 160 Tausend Kino-Bäumen noch möglichst viele dazu kommen! Wer sich im Dokumentarfilm von Jörg Adolph über „Das geheime Leben der Bäume“ auf Streifzüge durch heimische, schwedische und kanadische Wälder begibt, unterstützt automatisch ein Baumpflanzprojekt auf Borneo, Indonesien. Die Rechnung ist ganz einfach:„Für jeden Kinobesucher pflanzen wir gemeinsam mit Constantin Film einen Baum.“So heißt es im Blog der ökologischen Suchmaschine Ecosia.Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es unter dem Linkhttps://de.blog.ecosia.org/ein-kinofilm-der-baume-pflanzt/ Vielleicht wurde das Loch für meinen Kino-Baum mit einem Spaten schon ausgehoben.Eine schöne Vorstellung, wie er dann Wurzeln schlägt und den von Rodungen und Monokulturen geschundenen Böden hilft, sich zu regenerieren! Kino-Bäume gibt’s aber nur dank des Kino-Films „Das geheime Leben der Bäume“.Und den haben wir – wie schon das gleichnamige Buch – dem Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben zu verdanken! Wenn er als Baum in einem Wald stünde, würde er das am liebsten als Buche tun, meint er gleich zu Beginn. Er begründet das unter anderem damit, daß Buchen gerne in Gesellschaft stehen und sich umeinander kümmern. Das ist nur eines der vielen Geheimnisse der Bäume und ein schönes Wunder der Natur! Dann geht’s in die Wälder, um die es wirklich nicht gut bestellt ist.Während der Streifzüge erklärt er anschaulich die Gründe dafür und zeigt auf, wie ökologische Waldwirtschaft auch ökonomisch vertretbar funktionieren kann.Und weil der sympathische Peter Wohlleben das in seiner ruhigen und besonnenen Art viel besser kann als ich, belasse ich es dabei und lege allen diesen wunderbaren Film ans Herz! Wenn ich nicht an Wohllebens Lippen hing, hatte ich die mir wohlvertraute ruhige Stimme von Nadja Schulz-Berlinghoff über Kopfhörer in meinem Ohr.Die Streifzüge sind nämlich über die Greta App barrierefrei erlebbar! Ich bekam die großartigen Landschaftsbilder, alle Bäume, Nahaufnahmen von Tieren und allem, was auf dem Boden so kreucht und fleucht, verständlich und wohlformuliert beschrieben. Jetzt weiß ich auch bis ins letzte Detail, wie ein Harvester funktioniert. Das sind Monstermaschinen, die sich mit Greifarmen und riesigen Schaufeln höllisch laut holzfressend durch den Wald walzen. Wie schön war es dagegen, den beiden Rückepferden von Peter Wohlleben bei der Arbeit genau zuschauen zu können! An der sehr schönen Audiodeskription waren beteiligt:Text Detlef Tomschke und Roswitha Röding, Redaktion Anke Nicolai, Regie bei der Sprachaufnahme führte Charlotte Miggel. Ich gehe jetzt entschleunigt mit einem Spaten bewaffnet in den Park und mache den symbolischen ersten Spatenstich für meinen Kino-Baum!

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Die Blindgängerin sitzt mit schwarzem Hut und Sonnenbrille an einem Küchentresen. Sie trägt ein schwarzes Hemd mit einer schmalen silbernen Krawatte, darüber einen langen schwarzen Mantel. Zwischen ihren Lippen steckt eine Zigarre, in den Händen hält sie ein Mikrophon und Schlagzeugsticks. Auf dem Tresen Gläser, Zigaretten, Whiskey und Eierlikör.

Lindenberg! Mach dein Ding!

„Erfolg hat drei Buchstaben: Tun.“ soll der große Dichter und Denker Johann Wolfgang von Goethe gesagt haben. Nachweisen läßt sich das allerdings nicht. „Von nix kommt nix.“ So sagte sinngemäß und erwiesenermaßen der römische Dichter und Philosoph Lukrez in den 50er Jahren vor Christus. Und was meint Udo?Der trommelt und singt gerade unüberhörbar seine Devise „Lindenberg! Mach dein Ding!“ In diesem Rhythmus, bei dem jeder mitmuß! Schon der kleine Udo wußte ganz genau, was er wollte:Mit Sticks eine erfolgreiche Karriere als Schlagzeuger hinlegen und mit einer eigenen Band durchstarten.Und das hat er auch gemacht! So einfach wie das jetzt klingt, war’s aber nicht, wie die von Hermine Huntgeburth liebevoll aufbereitete Reise in die Vergangenheit des heute 73-jährigen Musikers zeigt.Los geht’s im Jahr 1952 mit einer kurzen Episode, die einen Einblick in das schwierige Familienleben der Lindenbergs gewährt. Damals war Udo sechs Jahre alt. 21 Jahre später macht er im Jahr 1973 seinen Durchbruch mit der Andrea Doria klar.Damit ist die Reise mit dem 27-jährigen Udo leider schon zu Ende, aber zum Glück nur im Film!Dieses für viele in der Musikszene verhängnisvolle Lebensjahr konnte ihm nichts anhaben, er macht bis heute sein Ding.Eigentlich ein Wunder bei dem Whiskey, der schon im Film in Strömen fließt, und dem gigantischen Konsum von Zigaretten und anderen bewußtseinserweiternden Substanzen. Der 13-jährige Udo wird von Claude Heinrich gespielt und der macht seine Sache prima.Die Stimmung bei den Lindenbergs hat sich inzwischen nicht gerade entspannt. Zu seiner Mutter (Julia Jentsch) hat Udo zwar ein sehr liebevolles Verhältnis. Aber der herrschsüchtige und aufbrausende Vater (Charly Hübner) hat sich in seinen Brausekopf gesetzt, daß der rhythmisch hochbegabte Sohn einmal den Lindenbergschen Familienbetrieb übernehmen soll.Der denkt gar nicht dran, mit Schraubenschlüssel und Rohrzange in fremder Leut‘s Badezimmern zu versauern und macht sich mit 15 mit seinen Trommelsticks auf die Socken. Von da an übernimmt Jan Bülow und der macht seine Sache als Udo phänomenal gut!Mit seiner Heimat im westfälischen Gronau hat er nichts mehr am Hut. Nur der Kunstturmspringerin Susanne (Ella Rumpf) trauert er nach, die findet er nämlich so erregend!Der typische Udo-Hut taucht übrigens erst im Abspann des Films auf. Aber auch andere Mütter haben hübsche Töchter.Da wäre zum Beispiel Paula aus Sankt Pauli (Ruby O. Fee), die sich immer auszieht!Die schenkt ihm einen schwarzen Mantel, den er öfter anzieht. Kurze Zeit später lernt er Petra (Saskia Rosendahl) kennen, das legendäre Mädchen aus Ost-Berlin! Wenn Jan Bülow „Cello“, „Mädchen aus Ost-Berlin“ und zum Schluß „Alles klar auf der Andrea Doria“ singt, klingt das wie Udo, der seine Stimmbänder mächtig mit Eierlikör geölt hat. Daß jemand so wie Udo singen, klingen und sprechen kann, einfach genial!Helge Schneider beherrscht das auch ganz gut in einer nuscheligeren Variante. Bis Udo seine Sticks gegen ein Mikrophon austauschen und seine selbst getexteten und komponierten Songs einsingen kann, muß er noch reichlich Überzeugungsarbeit leisten. Er will nämlich nicht englisch, sondern auf Deutsch singen. Das ist seine Sprache, in der er zu Hause ist.Deutsch ist zu dieser Zeit in der Szene aber als Sprache der Schlagerfuzzis oder noch schlimmer als die der Nazis verpönt!Derlei Bedenken scheinen die politische Führung der DDR nicht geplagt zu haben. Bis Udo den Musikproduzenten Mattheisen (Detlev Buck) endlich soweit hat, spielt er Schlagzeug in diversen Kombos. Er beherrscht sein Instrument brillant in verschiedenen Musikstilen und es ist eine Freude, ihm dabei zu lauschen. Während Udo sein Ding macht, gibt es auch reichlich Musik von damals aus der Konserve, unter anderem von Shocking Blue, The Kinks und Janis Joplin, alles meine Musik! Und wie sieht’s aus im Film? Ganz schön bunt!Schon die Zahl der Handlungsorte ist erschlagend: Die Lindenbergsche Wohnung, Kneipen, Onkel Pö und andere Jazzclubs, Bühnen, die Kommune, ein Nobelhotel in Düsseldorf, Tonstudios, die libysche Wüste oder der Palast des Musikproduzenten.Dazu kommen blitzschnelle Zeitsprünge, schillernde Figuren und so viele klitzekleine, aber wichtige Details. Ganz kurz taucht zum Beispiel eine Sonnenbrille auf, die sich Udo nach einer durchzechten Nacht auf die Nase setzt. Am Schluß hält er statt einer Zigarette eine fette Zigarre und statt Whiskey eine Flasche Eierlikör in der Hand.Währenddessen spielt Musik meistens mit Gesang, der möglichst nicht übersprochen werden sollte. Das war eine ganz schön knifflige Angelegenheit für das Hörfilmbeschreiber-Team.Die Aufgabe haben wir aber gut gelöst (Text: Detlef Tomschke, Redaktion: Hannah Schwarz und ich). Das Ergebnis unserer Arbeit hat Daniela Gaul frisch und locker eingesprochen. So kann es über die Greta und Starks App in jedem Kino gehört werden. Viel Spaß dabei! Jetzt bin ich total auf Udo eingegrooved, mach’s mir mit seiner Musik gemütlich und mein Ding sowieso. Denn von nix kommt nix!

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Die Blindgängerin in einem Garten. Sie sitzt auf einer kleinen vorn offenen Holzhütte, in der ein Rasenmähroboter steht. Sie winkt mit einem weißen Taschentuch, in der anderen Hand hält sie ein Lichtschwert.

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Zu Ende! In einem grandiosen Finale schüttelt der Regisseur J. J. Abrams die helle und dunkle Seite der Macht noch einmal kräftig durcheinander, bevor zumindest im Universum Ruhe einkehrt! „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ ist die letzte Folge der neunteiligen sogenannten Skywalker-Saga und war genau das Richtige nach zwei sehr ruhigen Feiertagen. Und sich mit rund 800 Star Wars-Fans im größten Kinosaal des Berliner Zoopalasts von einem brillanten Sound mitreißen zu lassen, das hat was! Beim Bier danach ließen wir noch etwas benommen die Flut von visuellen und akustischen Eindrücken Revue passieren und sortierten die vielen Handlungsstränge.Die drei Sehenden waren besonders von den vielen schrottigen mit gigantischen Spinnweben verhangenen Flugobjekten fasziniert. Die konnten ruck, zuck in Betrieb genommen werden und schossen dann sehr geschmeidig durch die Galaxien. Solche Bilder hatte ich allerdings nicht vor meinem geistigen Auge.Möglicherweise habe ich diese Details bei der Audiodeskription über die Greta App im Eifer der Gefechte einfach überhört. Oder das sehr erfahrene Hörfilmbeschreiber-Team Tanja Eichler und Jonas Hauer hatte sich bestimmt aus gutem Grund entschieden, andere Dinge zu erwähnen und für die Spinnweben blieb keine Zeit mehr.Ganz ausgezeichnet konnte ich zum Beispiel Rey (Daisy Ridley), der Heldin des Films, auf Schritt und Tritt bei ihren vielen Kämpfen und waghalsigen Flugmanövern folgen. Diese Audiodeskription fällt in die Kategorie Hochleistungssport und ich ziehe den Hut vor den beiden. Genauso wie auch vor dem Sprecher, dessen Name mir leider nicht bekannt ist. Er klang nie gehetzt und ließ weder zu viel noch zu wenig Dramatik in seiner Stimme zu. Ganz bestimmt werde ich mir die Episode auf DVD noch einmal in Ruhe zu Gemüte führen. Disney stellt nämlich seine produzierten Audiodeskriptionen und erweiterten Untertitel für seine Filme nicht nur zum Kinostart bei der Greta App bereit, sondern auch danach die jeweiligen Fassungen fürs Heimkino, einfach vorbildlich! Wenn etwas zu Ende geht, beginnt eigentlich auch immer etwas Neues.Das ist auch bei dem jetzt schon 42 Jahre dauernden Krieg der Sterne nicht anders.Schon im Jahr 2022 wird eine neue Star-Wars-Trilogie starten!Mal schauen, ob R2-D2 dabei sein wird. Den ein Meter großen mutigen und intelligenten Astromech-Droiden haben alle Fans ins Herz geschlossen und zu reparieren wird es auch in Zukunft bestimmt mehr als genug geben. Wir haben seit zwei Jahren einen R2-Mäh2.Er ist kleiner als sein Kollege, schwarz und aus Plastik und hält unermüdlich unseren Rasen in Schuß.Zur Zeit hat er Pause und überwintert in seinem Häuschen mit bestimmt schon der ein oder anderen Spinnwebe. Ich mache jetzt auch Pause und komme, bevor das Jahr 2019 zu Ende geht, zum Schluß.Ich wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr und einen wundervollen Anfang in 2020! Und natürlich darf dieselbe Prozedur wie jedes Jahr nicht fehlen:

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Die Blindgängerin mit drei jungen Männern im Foyer des Kinos Cinestar in Leipzig

Beim DOK Leipzig 2019

Ich war noch niemals im Knast! Aber gerade bestand die Möglichkeit beim 62. Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm! Wie vor zwei Jahren schrieb sich das Festival die wunderbar inklusive, schnörkellose Devise ganz groß auf die Fahne „Wir wollen, daß möglichst viele Menschen DOK Leipzig besuchen können.“ und setzte damit für andere Filmfestspiele nach wie vor wegweisende Maßstäbe! In diesem Jahr enthielt das barrierefrei geschnürte Paket 40 Filme mit deutschen und deskriptiven Untertiteln. Diese wurden bei den Vorstellungen für alle lesbar auf die Leinwand projiziert.Für 17 Filme standen teils eigens für das Festival produzierte Hörfilmfassungen bei der Greta App zum Download bereit. Davon landeten zehn in meinem persönlichen Päckchen, beziehungsweise auf meinem Smartphone. Ein Ohrenschmaus, aber auch ein ganz schön sportliches Programm für knapp drei Tage, zu dem mich das Festival-Team eingeladen hatte.Dafür ein ganz großes Dankeschön! Mit meiner Presseakkreditierung konnte ich mich theoretisch so frei und uneingeschränkt wie ein Fisch im Wasser durch alle Filmvorstellungen, Veranstaltungen und auch Partys bewegen. Und praktisch funktionierte das deshalb ganz prima, weil Franziska von morgens bis abends an meiner Seite war. Organisiert hat mir diese liebe Begleitung Susanne Jahn, zuständig für die Inklusion beim DOK. Nur aus dem Knast mußte ich, beziehungsweise mein Handy, wegen Sicherheitsbedenken draußen bleiben.Das hätte ich dort aber unbedingt gebraucht, um mir „Robolove“ und vorher den Kurzfilm „Warum Schnecken keine Beine haben“ mit Audiodeskription über die Greta App beim DOK im Knast in der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen anschauen zu können.Seit einigen Jahren bewertet eine Gefangenen-Jury ausgewählte Filme und vergibt dann den sogenannten „Gedanken-Aufschluß-Preis“. Und der ging in diesem Jahr an „Robolove“ von Maria Arlamovsky.Ich wäre schon sehr gerne dabei gewesen, wenn der Knast zum Kinosaal wird, und mit den jungen Leuten nach dem gemeinsamen Schauen der Filme ins Gespräch gekommen.Und warum haben nun Schnecken keine Beine? Nach wie vor keine Ahnung! Das großartige an Dokumentarfilmen ist, daß Fragen beantwortet werden, auf die man wie bei den Schnecken erst einmal kommen muß. Hier noch ein paar solcher Fragen und Antworten: Wie ergeht es Frauen in einem abgelegenen armenischen Bergdorf, wo die Männer neun Monate im Jahr am Stück im weit entfernten Russland zum Geldverdienen sind?Nach Tamara Stepanyans berührendem und sensiblem Film „Village of Women“ mit einer gelungenen Audiodeskription kann ich mir das ganz gut vorstellen.Und ganz wichtig, die in Armenisch geführten Gespräche und Interviews bekam ich wie die Audiodeskription ins Deutsche als Voice Over über die Greta App in mein Ohr.So konnte ich mir ein Bild von den charismatischen Frauen, den Kindern, gelegentlich auch von einem Mann und der wunderschönen, rauen Landschaft machen. Die Hörfilmbeschreibung harmonierte sehr schön mit dem Rhythmus des Lebens im Dorf, wo die Uhren sehr langsam ticken! Nächste Frage: Was sind „Space Dogs“? Laika, eine Moskauer Straßenhündin zum Beispiel!Sie wurde 1957 als erstes Lebewesen gezielt ins Weltall katapultiert und verstarb gleich nach dem Start der Kapsel. Nach einer Legende, die sich bis heute hält, soll sie als Geist auf die Erde zurückgekehrt sein und seitdem durch die Straßen Moskaus ziehen.So auch Schwarzschnauze und Hinkebein, die mal gemeinsam als Team, mal als Rivalen oder solo durch die russische Metropole stromern. Was sie dabei alles erleben, halten Elsa Kremser und Levin Peter mit der Kamera fest. Zwischendurch gibt es Archivaufnahmen aus der Sowjetzeit von Laborversuchen, wie Hunde auf Weltraumflüge vorbereitet wurden.Das war schon thematisch nicht unbedingt mein Film.Und dann ließ auch noch die Audiodeskription sehr zu wünschen übrig!Menschliche Dialoge waren die Ausnahme. Meistens hörte ich von den Hunden verursachte Geräusche oder die typische Geräuschkulisse einer Großstadt. Es wäre also viel Zeit für die Beschreibung der Hunde, ihrer Mimik und Gestik und der Umgebung gewesen. Das geschah aber extrem spärlich mit minutenlangem Schweigen zwischendurch. Viel zu oft bemerkte ich Gefühlsregungen im Publikum, die ich mir nicht erklären konnte, ein ganz schlechtes Zeichen!Und dann wurden Geräusche beschrieben, auf die ich gefühlt Minuten warten mußte, das ist kein gutes Timing! Diese Audiodeskription war ein Ausrutscher, die Qualität aller anderen war gut bis sehr gut, möchte ich an dieser Stelle betonen! Frage Nummer 3: Wie ticken „Russlands Millenniumskinder“? Ganz verschieden und ganz anders, als ich vermutet hätte! Die sieben inzwischen volljährigen jungen Leute, mit denen Irene Langemann sprach, haben eins gemeinsam, sie sind alle am 31.12.1999 an verschiedenen Orten in Russland geboren.Und genauso lange ist Putin an der Macht. Das hat ihnen weniger geschadet, als man meinen könnte. Es war mir eine Freude, die sieben Persönlichkeiten näher kennengelernt zu haben!Die deutschen Untertitel, die für das sehende Publikum im Kinosaal auf die Leinwand projiziert waren, bekam ich von Sprecherinnen und Sprechern als Voice Over über die Greta App in mein Ohr. Das war eine Menge, weil die jungen Leute sehr viel zu erzählen hatten. Ich konnte dem aber sehr gut folgen. Zunächst hörte ich immer ganz kurz die Stimmen der Millenniumskinder und dann das deutsche Voice Over.Das war hervorragend getimed und gemischt! Vierte Frage: Was machen Fußballspieler nach ihrer Profikarriere? Wie verschieden die Wege sein können, zeigen Christoph Hübner und Gabriele Voss sehr kurzweilig in „Nachspiel“! Zu Wort kommen die drei einstigen Hoffnungsträger der Profimannschaft Borussia Dortmund Florian Kringe, Heiko Hesse und Mohammed Abdulai.Ich habe den drei jungen Männern sehr gerne zugehört und war überrascht, als der Film nach der 8. Nachspielfilmminute plötzlich zu Ende war. Die Audiodeskription war sehr gut gemacht! Das fand auch einer der drei Studenten der Uni Leipzig, die mich in den Film begleitet hatten, und der die Greta App während der Vorstellung ausprobierte.Sie drehten während des DOK einen Beitrag für ihr Seminar „Magazinproduktion“ zum Thema Barrierefreiheit und Kino und ich war eine ihrer Protagonistinnen. Ich bin sehr auf das Ergebnis gespannt!Und dann hieß es für mich nach einem Selfie mit den drei sympathischen jungen Leuten Abpfiff! Ich freue mich schon aufs Wiederkommen im nächsten Jahr zum DOK nach Leipzig, ob mit oder ohne Knast! Nachtrag: Hier der Vollständigkeit halber noch die sechs aus Zeitgründen leider unkommentierten Filmtitel von meiner Liste! „In the Name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran“ von Narges Kalhor gewann total verdient den Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts! „Waldstück“ von Hannes Schilling „It Takes

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Der Moderator Markus Kavka und die Blindgängerin im Gespräch. Sie sitzen in einem Kinosaal auf roten Polstersesseln. Im Hintergrund Filmplakate.

Im TV bei „Unicato“!

Je später der Abend, desto schöner das Fernsehprogramm! Ein Beispiel dafür ist das Kurzfilmmagazin Unicato – Junger Film im MDR kurz nach Mitternacht an jedem zweiten Mittwoch im Monat beim Mitteldeutschen Rundfunk. Und heute wird es in der Nacht vom 13. auf den 14. November wieder einmal später und umso schöner! Um 0:20 Uhr dreht sich bei Unicato INKLUSIVE alles um inklusive Filmkultur. Und ab sofort ist die Sendung für vier Wochen online unter Unicato INKLUSIVe Filmkultur Ich durfte mit dem Moderator Markus Kavka, der sehr sympathisch durch die Sendung führte, in Leipzig ins Kino Cineding gehen und über meine Erfahrungen als blinde Cineastin erzählen. Dann schauten wir uns gemeinsam „Sandmädchen“ an, ich natürlich mit der Greta App. Der Dokumentarfilm ging mir wieder genauso unter die Haut wie vor zwei Jahren. Und kaum war der Film von Mark Michel zu Ende, kam der Filmemacher ins Cineding und sprach darüber, wie es zu dem Film über und vor allem gemeinsam mit der Protagonistin Veronika Reila kam. Leider mußte ich mich nach einigen Minuten verabschieden und habe mich riesig gefreut, als mir Mark noch schnell eine DVD von „Sandmädchen“ in die Hand drückte. Der Film hat eine beeindruckende weltweite Tour bei vielen Festivals hinter sich und gewann viele Preise! Jetzt ist „Sandmädchen“ auch als DVD und Video-on-Demand erhältlich und warum man sich dieses Angebot auf keinen Fall entgehen lassen sollte, steht hier: blindgängerin.com/sandmaedchen Jetzt aber wieder zurück zu Unicato! Nach dem Motto je später der Abend, umso interessanter die Gäste, bin ich schon sehr gespannt auf die Leute, die heute nacht zu Wort kommen. Und natürlich auf die passend zum Thema ausgewählten Kurzfilme. Diese haben extra eine Audiodeskription und erweiterte Untertitel erhalten und auch Markus Kavka macht sich die Mühe, viele Beschreibungen der gezeigten Bilder und Personen in seine Moderation aufzunehmen! Zum Schluß ein großes Dankeschön an Markus Kavka und das gesamte Unicato-Team für die nette und entspannte Atmosphäre im Cineding!

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