Blog Blindgaengerin

Autorenname: Barbara

Ein Selfie zeigt Seneit Debese von der Greta und Starks App und die Blindgängerin. Sie stehen vor einem großen Plakat der 19. Filmkunstmesse Leipzig 2019.

Die Filmkunstmesse Leipzig 2019

Ich schreibe, also bin ich… …gewesen in Leipzig bei der 19. Filmkunstmesse und ich denke, also bedanke ich mich wieder einmal beim Veranstalter, der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V., ganz herzlich fürs Akkreditieren! Schon zum vierten Mal durften zwei vom Team der Kinoblindgänger gGmbH bei allen Kinovorstellungen, Seminaren, Workshops und abendlichen Events dabei sein! Dieses Jahr war ich zwar alleine für Kinoblindgänger bei der Fachmesse unterwegs, aber nie länger als ein paar Minuten allein. Wie auch unter rund 1.200 Menschen, deren Herzen das Kino weit über das berufliche Interesse hinaus höher schlagen läßt! Meines ja auch. Kaum angekommen, verschlug es mich am Mittwochnachmittag auf die kanarische Insel La Gomera in einem der Säle des Passage Kinos, dem Herzen der Filmkunstmesse. In diesem deutsch-rumänisch-französischen Thriller fiel in der gezeigten Fassung kein deutsches Wort. Es wurde fast ausschließlich rumänisch gesprochen und auf gomerisch gepfiffen. Die bis heute hauptsächlich auf La Gomera praktizierte Pfeifsprache El Silbo zu erlernen, scheint ziemlich schwierig zu sein. Wer sie beherrscht, kann dann aber über einige Kilometer brisante Informationen zwitschern, die nur für ganz bestimmte Ohren gedacht sind. Meine Ohren würden sich über eine deutsche Fassung von „La Gomera“ – vielleicht sogar mit Audiodeskription – beim Kinostart im Februar 2020 freuen! Dann könnte ich auch nachvollziehen, warum das Publikum gelacht hat und bei einer Szene ziemlich erschrocken aufstöhnte. Von den Kanaren ging die Reise auf der Leinwand weiter dahin, wo ich gerade war, nämlich nach Leipzig! Dort spielt im geschichtsträchtigen Sommer und Herbst 1989 „Fritzi – Eine Wendewundergeschichte“. Der Kinostart des Familienfilms am 09. Oktober 2019 ist deshalb kein Zufall. Mein Platznachbar erzählte mir ganz begeistert, wie liebevoll die Figuren und die Kulisse gezeichnet seien. Und mir ging die Geschichte von Fritzi, ihrer Freundin Sophie und dem Hund Sputnik ans Herz! Ich trau’s mich kaum zu sagen, aber ich habe nur diese beiden der über 70 Filme geschafft, die die Verleiher während der fünftägigen Filmkunstmesse präsentierten. Der Grund war das spannende und interessante Angebot von Seminaren, Workshops und Diskussionen wie z.B. die unter dem Motto: „Wie politisch ist Kino heute? Welche Rolle spielt der Ort Kino für öffentliche Debatten?“ Allein die Tatsache, daß über diese Frage in einem Kinosaal öffentlich diskutiert wurde, ist schon ein Teil der Antwort! Nicht nur die sehr engagierten Gäste, auch das Publikum beteiligte sich lebhaft an der Debatte. Besonders beeindruckt war ich vom Mut der Kinobetreiberin Karin Leicher aus Hachenburg. Nach ihrer Ankündigung, AfD-Mitgliedern freien Eintritt zu der Aufführung von „Schindlers Liste“ am 27.01.2019 zu gewähren, wurde sie massiv bedroht. Trotz großer Sorge um sich und ihre Familie hielt sie an ihrem Entschluß fest! Der Mittwoch klang wie jedes Jahr mit der Verleiherparty aus. Nur aus Vernunftgründen verabschiedete ich mich dort schon gegen 0.30 Uhr von einer sehr lustigen Runde. Am Donnerstag schon um neun Uhr stellten in einem Seminar mit Workshop einige Anbieter ihre Lösungen zum Thema „Digitale Kundenkommunikation“ vor. Bei jedem Kinobesuch versuche ich, mir die Filmtitel zu merken, für die im Vorprogramm Trailer gespielt wurden. Ein aussichtsloses Unterfangen! Eine super Lösung ist die von Katja Struwe präsentierte Trailer App, die einen nach dem Kinobesuch per Push Message an die gezeigten Trailer erinnert! Auch Seneit Debese kam zu Wort. Sie stellte einige Neuigkeiten bei der Greta und Starks App vor, die bereits über 40 Tausend Nutzerinnen und Nutzer erreicht. Danach stellten wir uns für ein Selfie vor das Plakat der Filmkunstmesse! Beim Gedanken an Ostpakete kommt mir als absoluter Nasenmensch zwar kein spezieller Geruch in die Nase, aber die Erinnerung an die besten Dresdner Stollen überhaupt! Die bekamen wir immer zur Weihnachtszeit als Dankeschön für die Westpakete. Bei den Empfängern von Westpaketen scheinen allerdings bis heute ganz bestimmte Geruchserinnerungen aufzukommen. Diesem Phänomen gehen Maja Stieghorst und Brit-J. Grundel sehr amüsant in ihrem Film „Der Duft des Westpakets“ nach! Die beiden waren zwei von sechs Filmemacherinnen, die ihre Projekte unter dem Motto „Female Spirit“ vorstellten. Ich werde auf jeden Fall die Witterung zu einer Kinovorstellung über die Westpakete aufnehmen! Wie jedes Jahr hatte die Filmkunstmesse ihren Höhepunkt Donnerstag abends mit der Verleihung der Gilde Filmpreise. Und wie immer verteilte der Filmkritiker Knut Elstermann in seiner gewohnt lockeren sympathischen Art die Trophäen. Riesig gefreut hat mich der Preis der Jugendjury an „For Sama“. Für diesen ganz besonderen Dokumentarfilm hat Kinoblindgänger gGmbH dank der Unterstützung von Aktion Mensch gerade die barrierefreie Fassung produziert! Dann konnte ich beglückt von vielen tollen Gesprächen und mit neuen Eindrücken den Heimweg antreten. Und ich hoffe, also freue ich mich schon einmal auf die Filmkunstmesse Leipzig 2020!

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Die Blindgängerin sitzt mit einer Flasche Klebstoff in den Händen an einem Terrassentisch. Vor ihr liegt Bastelmaterial und daneben steht Forky, die Filmfigur, aus einem Göffel gebastelt.

Toy Story – Alles hört auf kein Kommando

Was ich mit Plastikbesteck verbinde? Ökologischen Wahnsinn und verzweifelt solange an einem Stück Fleisch auf einem Pappteller herum zu säbeln, bis sich entweder eine der Zinken oder des Messers stumpfe Schneide verabschiedet. Wie beim Einweggeschirr gibt es auch für Plastikbesteck nach dem Essen nur einen Weg, nämlich den in den Müll und das für immer! Es sei denn, man gehört zur Spezies der Göffel und ist der Neue bei „Toy Story – Alles hört auf kein Kommando“ Die vierte Episode der Geschichte (Regie: Josh Cooley) beginnt im Zimmer der kleinen Bonnie. Dort tummeln sich die tollsten Spielfiguren und sogar gleich drei Barbie-Puppen. Ich hatte eine und die war mein ganzer Stolz. Bonnies Favorit ist aber der Cowboy namens Woody, der, wenn er eins hätte, sein Leben für sie gäbe. Aber halt, er hat ja eins, wie alle anderen auch! Ist keine Menschenseele weit und breit, erwecken die Spielsachen von einer Sekunde zur anderen zum Leben und veranstalten die dollsten Sachen. Nähert sich ein Menschenkind, wuselt alles wieder in die Ausgangsposition zurück und erstarrt, als wäre nichts gewesen, faszinierend! In Lebensgefahr ist Bonnie zwar nicht, aber der erste Tag in der Vorschule rückt unaufhaltsam näher und da will sie auf keinen Fall hin. Das ruft den besorgten Woody auf den Plan. Er versteckt sich in Bonnies Rucksack, um ihr notfalls beistehen zu können. Und das ist auch gut so! Kaum haben die Eltern ihre Tochter mit aufmunternden Worten in die Obhut der freundlichen Lehrerin übergeben, geschieht das erste Malheur. Es ist Bastelstunde und bevor es losgeht, stibitzt ein frecher Junge Bonnies Utensilien. Damit sie mitbasteln kann, taucht Woody in einem Mülleimer ab und sucht nach Ersatz. Noch ist der Göffel, den er aus dem Müll auf Bonnies Tisch befördert, ein ganz normaler noch unbeleckter weißer Plastiklöffel mit Zinken an der oberen Kante. Seine Haare hat der Göffel also schon mitgebracht! Aber noch kann er weder sehen, sprechen oder laufen. Woody organisiert noch zwei ungleich große Wackelaugen, Knete, Basteldraht und zwei kleine Holzstückchen. Bonnie überlegt kurz und legt los. Als sie fertig ist, hat der Göffel zwei Augen. Seine Augenbraue und der Mund sind aus bunter Knete geformt und auf der gewölbten Löffelseite angeklebt. Der rote flauschige Basteldraht ist als Ärmchen um den Stiel gebunden. Die Holzstückchen verleihen ihm zwei kleine Füße. Eine Nase fehlt, aber er bekommt einen Namen. Bonnie nennt ihn liebevoll Forky, und der ist ab sofort ihr bester Freund! Bei mir zu Hause war übrigens auch Bastelstunde und ich bin jetzt ebenso stolze Besitzerin eines Forkys! Bonnie hat jetzt nur noch Augen für den Göffel, es geht eben nichts über Selbstgebasteltes! Mein kleiner Held blieb bis zum Schluß der treue Cowboy! Bonnies Glück steht für ihn an erster Stelle und dafür tut er alles, was möglich und unmöglich ist. Denn die Geschichte nimmt mit Forkys Erscheinen erst richtig Fahrt auf! Und mir haben ganz schön die Ohren geschlackert, aber ich wollte es ja wissen! Werden es meine grauen Zellen schaffen, mit den vielen Beschreibungen zwischen dem schier pausenlosen Geplapper der Spielfiguren Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen? Ja, sie haben’s geschafft, natürlich nur dank der sehr gut gemachten Hörfilmbeschreibung über die Greta und Starks App! Alles zu beschreiben, funktioniert besonders bei temporeichen computeranimierten Trickfilmen nicht, aber Tanja Eichler und Jonas Hauer brachten so viele Details wie möglich unter. Deshalb mußte sich Ilka Teichmüller beim Einsprechen ganz schön sputen, klang aber nie gehetzt! Meine Einstellung zu Plastikbesteck ist zwar immer noch dieselbe, aber für Forky mache ich mal eine Ausnahme, der ist ja auch nachhaltig! Wie gesagt, bleibt der kleine Cowboy Woody bis zuletzt mein kleiner Held und eine kleine Heldin habe ich auch gefunden. Ich war ganz entzückt von Porzellinchen, der taffen Hirtin mit ihren drei Schäfchen Schnick, Schnack und Schnuck! Ob die beiden vielleicht zueinanderfinden? Ich verrat nix!

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Ein kräftiger grau-weißer Kater sitzt auf einem Fensterbrett, die Vorderpfoten hängen lässig über den Rand. Er schaut aufmerksam und selbstbewußt.

Der König der Löwen

„Im nächsten Leben werde ich Katze bei uns!“ Aus diesem Spruch spricht Herrchens purer Neid und meiner auch!Nach einem guten Frühstück und einem ausgedehnten Spaziergang an einem gemütlichen Fleckchen drinnen oder draußen den Tag verschlafen. Kommt zwischendurch Langeweile auf, könnte man ja für Chaos auf den Schreibtischen der Dosenöffner sorgen, die Mäusefront im Garten aufmischen oder die Katzen in der Nachbarschaft besuchen.Das klingt verdächtig nach „Hakuna Matata“! Wem das nichts sagt, der war noch nicht in „Der König der Löwen“ und sollte das auf jeden Fall nachholen! „Hakuna Matata“ ist Suaheli und heißt so viel wie „keine Sorgen“.Aber ganz ohne Sorgen geht es auch in den Katzenwelten nicht zu.Und wir zwei Menschen waren gerade eine gefühlte Ewigkeit in größter Dauersorge um unseren kleinen Löwenkönig, der eines Morgens aus Gründen, die wir nie erfahren werden, nicht zum Frühstück erschienen war. Die großangelegte nervenzehrende Suche hatte nach sieben Wochen ein Ende, aber leider ein sehr trauriges!Für Einen allerdings ein gutes. Beim Suchen lief uns ein völlig entkräftetes Katerchen quasi in die Arme, das jetzt bei uns ein Zuhause hat und uns über den größten Katzenjammer hinwegtröstet. Große Trauer herrscht auch bei den Filmlöwinnen!Bis zu seinem plötzlichen Tod regierte Mufasa, der König der Löwen, weise und gerecht sein Reich, das sogenannte „Geweihte Land“.Alle Tiere, Beute- wie Raubtiere, haben dort gleichermaßen ihr Auskommen.Nach dem „Ewigen Kreis des Lebens“ werden Raubtiere nach ihrem Tod zu Gras und dienen dann den Beutetieren als Nahrung. So schließt sich der Kreis.Eine schon fast philosophische Sicht auf das Naturgesetz „Fressen und gefressen werden“, die mich die grausamen Geräusche bei Tierdokus in Zukunft vielleicht besser ertragen läßt! Jetzt ist Simba an der Reihe, in die väterlichen Pfotenspuren zu treten, wäre da nicht der böse Löwenonkel Scar!Als Baby wurde Simba vom Schamanen Rafiki, einem Mandrill, den Tieren des Geweihten Landes auf dem „Königsfelsen“ als Thronnachfolger präsentiert. Inzwischen ist der Sohn von Mufasa und der Löwin Sarabi zu einem lebenslustigen Löwenjungen herangewachsen. Und Scar schlägt noch einmal erbarmungslos zu, nachdem er seinen Bruder Mufasa mit einem Prankenhieb ins Jenseits befördert hat.Er raunt dem verängstigten Simba zu, daß dieser die alleinige Schuld am Tod seines Vaters trägt und hetzt dann die Meute der gefräßigen Hyänen auf seinen Neffen. Aber Totgeglaubte leben länger!Das wird der grausame Herrscher Scar, der sich selbst zum Löwenkönig ernennt und das Geweihte Land zu einer Brache herunterwirtschaftet, noch schmerzlich zu spüren bekommen. Und Katzen haben sogar neun Leben!Eins davon wird Simba von dem Erdmännchen Timon und dem Warzenschwein Pumbaa geschenkt. Die witzigen Gesellen finden den vor Durst und Erschöpfung in der afrikanischen Wüste zusammengebrochenen Löwenjungen und nehmen ihn mit in ihre Oase.Dort wird nach der Philosophie „Hakuna Matata“ gelebt und es vergehen für Simba viele sorglose Jahre. Bis ihn eines Tages die Vergangenheit einholt, als plötzlich seine Jugendfreundin Nala auftaucht und … Gewaltig gut gebrüllt hat „Der König der Löwen“ schon einmal vor 25 Jahren in den Kinos als Zeichentrickfilm. Jetzt tut er das wieder als Animationsfilm von Jon Favreau schon deshalb auf ganz besondere Weise, weil die Audiodeskription und erweiterten Untertitel über die Greta und Starks App verfügbar sind. Das ist großartig! Natürlich nicht gebrüllt, vielmehr wohl dosiert bekam ich die Beschreibung der Tiere, Landschaften und der Kämpfe von einer mir sehr vertrauten Stimme in die Ohren.Ilka Teichmüller versteht es, den Text der Audiodeskription mit nicht zu viel und nicht zu wenig Gefühl zu sprechen. Bei den vielen Gesangseinlagen wird nicht nur gesungen, sondern im Hintergrund passieren viele interessante Dinge. Diese Informationen in den Pausen oder auch während des Refrains zu plazieren, ohne das Lied zu zerstören, ist ganz schön knifflig.Aber auch Tanja Eichler und Jonas Hauer, das Hörfilmbeschreiber-Team, fanden beim Texten das richtige Maß. Austoben konnten sich die beiden bei einer längeren Dialogpause, in der ein Haarbüschel von Simba vom Winde verweht eine lange spannende Reise antritt und irgendwann bei dem Schamanen Rafiki landet. Was mir da ohne Audiodeskription alles entgangen wäre! Aber jetzt bin ich wieder in meiner Katzenwelt, lecke noch immer meine Wunden und freue mich über unseren neuen Mitbewohner.Hoffentlich denkt der Kleine gerade: „Zum Glück bin ich Katze bei euch!“  

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Die Blindgängerin steht auf dem Fahrradstreifen neben der Heerstraße. Neben ihr stauen sich die Autos stadtauswärts.

Roads

Wo fahren sie denn, wo fahren sie denn bloß alle hin? Sogar an trüben naßkalten Sonntagen scheint der Verkehrsstrom auf der Hauptverkehrsader in meiner Nähe nie abzureißen. Wollen die etwa alle ins Kino? Das ist ja immer eine gute Idee! Und dort kann man sich ganz entspannt und garantiert ohne Stau auf die Straße begeben mit Sebastian Schippers Film „Roads“ Wo geht es los? Die Tour beginnt eines Nachts in der Nähe einer Hotelanlage in der marokkanischen Sahara. Der 18-jährige Gyllen aus London (Fionn Whitehead) will mit dem dort abgestellten Wohnmobil seines Stiefvaters dem öden Familienurlaub am Hotelpool entfliehen. Aber das Gefährt streikt und die Hilfeanrufe bei seinen Kumpels enden alle auf deren Mailbox, FUCK! Beim Fluchen wird er vom gleichaltrigen William (Stéphane Bak) beobachtet. Der traut sich schließlich aus seiner Deckung, spricht Gyllen an und bringt ganz nebenbei den Motor zum Laufen. Gyllens Angebot, bei ihm mitzufahren, lehnt William jedoch ab. Er geht lieber zu Fuß weiter. William hat sich von seiner Heimat, dem Kongo, bis nach Marokko durchgeschlagen und ohne gültige Papiere ist er ständig auf der Hut, nicht von der Polizei aufgegriffen zu werden. Jetzt aber bitte nicht gleich die Schublade aufziehen „muslimischer Flüchtling“, da paßt der ernste junge Mann kein bißchen rein! Für Gyllen gibt’s, denke ich, keine Schublade. Ohne Führerschein, dafür mit einem britischen Paß in der Tasche, setzt er sich unbekümmert ans Steuer und fährt los. Der erste Dämpfer läßt allerdings nicht lange auf sich warten. Bei einem Disput mit einheimischen Wegelagerern, dem er nicht folgen kann, hat er so gut wie nichts entgegenzusetzen. Gyllen ist nur der englischen Sprache mächtig. Zum Glück ist William schon wieder zur Stelle, der die Abzocke sofort durchschaut. Schnell machen sich die zwei mit dem Wohnmobil auch im wahrsten Sinne aus dem Staub und beschließen, zusammen weiterzufahren. Das ist nicht nur für Gyllen eine ziemlich beste Idee! Und wo fahren sie eigentlich hin? Nach Frankreich, auch immer eine sehr gute Idee! Gyllen möchte zu seinem Vater nach Arcachon. Bei William ist die Sache etwas komplizierter. Er ist auf der Suche nach seinem älteren Bruder, der sich zuletzt aus Calais gemeldet hat. Die erste Etappe der Tour endet an der marokkanischen Mittelmeerküste und auf das spanische Festland geht es nur per Autofähre weiter. Aber wie soll das mit einem geklauten Wohnmobil, zweien ohne Führerschein und einem ohne gültige Papiere gelingen? Ja, sie schaffen das, aber nur knapp und mit Hindernissen! Eines heißt Moritz Bleibtreu, der als durchgeknallter Althippie zunächst die Rettung zu sein scheint. William und Gyllen bleiben nur 99 Minuten, um ihre Ziele in Frankreich zu erreichen, aber trotzdem kommt keine Hektik auf. Das mag auch an dem Wohnmobil liegen, das die Fahrt zwangsläufig entschleunigt. Es bleibt genug Zeit für viel unvorhersehbare Unterbrechungen und die beiden führen genauso viele ernste Gespräche, wie sie herumalbern und Spaß haben. Ich durfte dreimal so lange mit den sympathischen Jungs unterwegs sein und das war mir eine sehr große Freude! Wie das geht? Ich habe an der Audiodeskription mitgearbeitet. Der sehende Autor Holger Stiesy und ich sind ein eingespieltes Team. Wir waren den Jungs während ihres Trips durch drei Länder mit unseren Beschreibungen immer ganz dicht auf den Fersen, ob sie durch die Pyrenäen fuhren oder irgendwo in der Wildnis oder an Tankstellen Rast machten. Genauso wichtig war es uns auch, die Mimik und vielen kleinen Gesten der beiden wunderbaren Hauptdarsteller in Worte zu fassen. Ist der Text der Audiodeskription in trockenen Tüchern, stellt sich immer die Frage, wer diese einsprechen soll. Ich hatte bei „Roads“ sofort an einen Sprecher gedacht und mich sehr gefreut, die jüngere ruhige Stimme von Jan-Philipp Jahrke zu hören! Roger Zepp machte während der Sprachaufnahme die Tonregie. Das ist die letzte Möglichkeit, noch einmal korrigierend einzugreifen. Das Ergebnis unserer Arbeit kann man sich übrigens über die Greta und Starks App im Kino anhören! Und abschließend muß ich erklären, warum mein Artikel zu diesem sehr sehenswerten Film erst fünf Wochen nach dem Kinostart im Blog erscheint. Fast genauso lange ist unser zwei Jahre junger Kater trotz einer Großfahndung bis heute spurlos verschwunden und das hat mich ziemlich ausgebremst. Also alle bitte die Daumen drücken!

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Die Blindgängerin sitzt in einem Schulraum an einem Tisch. Vor ihr eine Kreidetafel. Die Blindgängerin trägt eine Lupenbrille, vor ihr auf dem Tisch ein Schulbuch, ein Fernglas und zwei Leselupen.

Die Kinder der Utopie

Mir ging das Herz auf! Und das wird allen so gehen, die die einmalige Chance nutzen, nur am Mittwoch, dem 15. Mai 2019 Luca, Marvin, Dennis, Johanna, Christian und Natalie im Kino zuzuschauen und zuzuhören! Sie sind im Film von Hubertus Siegert „Die Kinder der Utopie“! Die Audiodeskription und erweiterten Untertitel sind bei der Greta und Starks App bereitgestellt. Der Film läuft in über 160 Städten. Eine Kinoübersicht und weitere Informationen gibt’s auf der Website www.diekinderderutopie.de Die heute Mitte 20-jährigen besuchten die Berliner Fläming-Grundschule und wurden vor 12 Jahren mit anderen Kindern in der Klasse 5d gemeinsam unterrichtet. Und schon damals war der Regisseur Hubertus Siegert mit der Kamera dabei. Das Ergebnis seiner von den Kindern scheinbar unbemerkten Aufnahmen ist der Film „Klassenleben“. Und worin besteht jetzt die Utopie? Drei haben eine und drei keine: eine Behinderung. Was aber kein Hindernis für gemeinsames Lernen war. Ganz im Gegenteil, eine Bereicherung, wie sie alle im nachhinein sagen! „Die Kinder der Utopie“ mit vielen Ausschnitten von „Klassenleben“ ist eine wunderbare Diskussionsgrundlage für den bundesweiten Aktionsabend am 15. Mai: Inklusion unter der Lupe! Und apropos Lupe: Ich nahm Schulbücher und Klausur- und Gesetzestexte unter meine Lupen und Lupensysteme. So arbeitete ich mich während der Schulzeit und des Studiums buchstäblich durch die Texte in Schwarzschrift. An die Tafel und die gräßlich stinkenden riesigen Landkarten schaute ich durch ein kleines Fernrohr. Inzwischen sind die Hilfsmittel von damals zum Einstauben in einer Schublade gelagert und vergessen. War ich eigentlich auch ein Kind der Utopie? Irgendwie ja und nein! Während der ersten vier Schuljahre an einer Sonderschule für Sehbehinderte in Mannheim auf keinen Fall. Wir waren im Gebäude einer Regelgrundschule untergebracht und in unserem Klassenzimmer flogen die Fetzen. Unterricht fand so gut wie keiner statt. Der einzige Lehrer für ca. 15 Kinder mit den verschiedensten Voraussetzungen war mit uns, einem extrem chaotischen Haufen, völlig überfordert. Im dritten und vierten Schuljahr ging es wesentlich geordneter zu und ich habe sogar etwas gelernt. Allerdings nicht genug und ohne die allnachmittäglichen Paukereien mit meiner Mutter hätte ich die Aufnahmeprüfungen für ein Regelgymnasium niemals bestanden. Und da wollte ich unbedingt hin. Vor allem aber: Weg von der Sonderschule!!! Da sind se wieder, die Sehbehinderten! So hänselten uns die anderen Kinder auf dem Schulhof und wir wurden mißtrauisch und abweisend beäugt. Das hat mich verletzt, genervt und hing mir sehr lange nach. Auf dem Gymnasium fühlte ich mich von Anfang an pudelwohl! Ich war immer mittendrin und nichts Besonderes. Mit meinen Hilfsmitteln und erst in den letzten beiden Jahren auch etwas mehr Zeit bei den Klausuren schaffte ich ohne eine Extrarunde das Abitur, mit mittlerem Ergebnis. Das war 1978, eingeschult wurde ich im April 1966. Jetzt aber schnell zurück in die Gegenwart und abschließend ein paar Worte zur Audiodeskription. Diese empfand ich schon wegen der schönen und ruhigen Stimme der Sprecherin als sehr sensibel und behutsam. Dem Team der Hörfilmbeschreibung gelang die Balance, sich bei den emotionalen Momenten und den vielen berührenden Gefühlsausbrüchen der „Kinder der Utopie“ zurückzunehmen, ohne daß ich in der Beschreibung irgendwelche Details vermißte. Das Skript ist von Doris Würfel und Klaus Kaminski, die Redaktion machte Noura Gzara und die Sprecherin ist Silke Matthias. Die Audiodeskription hatte einen großen Anteil daran, daß mir das Herz aufgehen konnte!

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Die Blindgängerin und ihre Begleitung Lena stehen vor langen weißen Schildern mit den Logos der Sponsoren der Verleihung des Deutschen Filmpreises. Im Hintergrund eine grüne Hecke. Lena hat langes braunes Haar und trägt ein türkisfarbenes Kleid mit einer weißen Jacke. Die Blindgängerin trägt ihr mittelblondes Haar schulterlang. Einen dunkelblauen Rock und ein gleichfarbiges Top kombiniert sie mit einer kupfergoldenen Jacke mit aufgenähten blauen Glasperlen.

Die Lola 2019

Foto: Claudia Schaffer, DBSV In meinem neuen Outfit traf ich sie wie 1.900 andere auch am 3. Mai im Palais am Berliner Funkturm, wo man Champagner trinkt, der aber nicht nach Cherry-Cola, C-o-l-a, Cola schmeckte, sondern einfach köstlich. Nur der Vernunft wegen beließ ich es für den Anfang bei einem Glas! Zu mir kam sie nicht, die Lola, aber 20 Glückliche durften die begehrte Trophäe beim 69. Deutschen Filmpreis in den Händen halten, eben eine L-o-l-a Lola Lo-lo-lo-lo Lola! Nein, ich bin nicht betrunken. Aber genau so hört es sich an, wenn der Sänger von The Kinks über seine aufregende Begegnung mit „Lola“ in einem Club down in Soho singt, wo der Champagner nach Cherry-Cola schmeckt! Ein bißchen berauscht von dem glamourösen Abend bei der Gala bin ich allerdings immer noch. Und ja, ich durfte zum ersten Mal LIVE dabei sein und dafür ein herzliches Dankeschön an das Team der Deutschen Filmakademie! Wir saßen im Block B in der ersten Reihe direkt bei dem wunderbaren Filmorchester Babelsberg, Lena und ich. Irgendwie mußten alle an uns vorbei, wie auch Ulrich Matthes, der neue Präsident der Filmakademie, mit der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters. Grundsätzlich gehe ich sogar gerne ohne Begleitung zu Veranstaltungen und an helfenden Händen fehlte es mir dabei nie. So kam ich in den Genuß von vielen interessanten Begegnungen wie mit Ruth Toma, der Drehbuchautorin von z.B. „Der Junge muß an die frische Luft“, Kit Hopkins, Drehbuchautorin von z.B. „Ballon“ und Monika Bauert, Kostümbild bei z.B. „Das Boot“. Bei der Verleihung der Lolas hätte ich mir aber die Karten gelegt und war heilfroh, daß ich Lena an meiner Seite hatte. Wir sind ein super gut eingespieltes Team. Eine Menschenansammlung kann für uns nicht zu dicht, eine Treppe zu steil oder der Andrang am Buffett zu groß sein, wir schaffen das immer ganz geschmeidig! Und wurden dabei interessiert beäugt, sagt Lena. Ohne Lena wären auch Frau Grütters und Herr Matthes von mir unbemerkt direkt vor meiner Nase vorbeigegangen. Außerdem beschrieb sie mir die vielen Abendroben und brachte Ordnung in das oft sehr turbulente Treiben auf der Bühne. Dieses Jahr führte eine Doppelspitze, Désirée Nosbusch und Tedros Teclebrhan, durch die Preisverleihung. Beide Stimmen waren mir nicht so vertraut und da verlor ich doch das ein oder andere Mal den Überblick und brauchte Lenas Zugeflüster. Die Auszeichnung in 18 Kategorien mit 20 Lolas dauerte vier Stunden und ja, das ist eine lange Zeit. Aber es gebietet der Respekt vor allen Mitwirkenden an dem Kunstwerk Film, daß ihre Arbeit gleichberechtigt bei der Preisverleihung anerkannt und gekürt wird. Und nicht nur die „Barrierefreiheits-Lolas“ stehen noch in den Startlöchern! Mir wurde die Zeit während der Gala kein bißchen zu lang! Damit das auch allen, die diesen Beitrag lesen, so geht, fasse ich mich jetzt kurz. Meine persönlichen Lolas in der Kategorie „Beste Laudatio“ bekommen: Der 11-jährige Julius Weckauf spielte herzergreifend den jungen Hape in „Der Junge muß an die frische Luft“ und brachte mit seiner Laudatio für „Bestes Maskenbild“ mehr als frische Luft in den Saal! Christoph Maria Herbst könnte wahrscheinlich aus einem Telefonbuch vorlesen und ich würde an seinen Lippen hängen. Er hielt die Laudatio für den Empfänger des Bernd-Eichinger-Preises, den Produzenten Christian Becker. Wer mehr gerührt war, ist kaum zu sagen: Margarethe von Trotta, die den Ehrenpreis erhielt, oder ihre Laudatorin Katja Riemann. Maria Schrader brachte energisch auf den Punkt, wie wichtig die Arbeit der Drehbuchautorinnen und -autoren ist, ohne gutes Drehbuch kein guter Film! Bei der Vorstellung der Nominierten wurde zwischen den Dialogen aus den jeweiligen Skripten vorgelesen. Das war für mich super, eben wie ein Hörschnipsel mit Audiodeskription! Ein sehr trauriger und berührender Moment war das Gedenken an die seit der letzten Preisverleihung verstorbenen Mitglieder der Filmakademie. Begleitet von Alexander Scheer am Flügel wurden erschreckend viele Namen genannt. Und wie bekomme ich jetzt einen würdigen Bogen zu meinem Schlußwort hin? Weil das Leben eben weitergeht, am besten mit dem Neuen! Ulrich Matthes trat schon im Februar die Nachfolge von Iris Berben an und ist nun der Präsident der Deutschen Filmakademie. Sehr charmant und sympathisch, wie er Iris Berbens Arbeit noch einmal würdigte und sie musikalisch verabschiedete! Ich verabschiede mich jetzt auch und bin hoffentlich zur Lola 2020 im nächsten Jahr wieder live dabei!

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Die Blindgängerin in einer Küche. Ihre linke Hand liegt an einer Whiskeyflasche, die auf der Arbeitsplatte steht. Mit der anderen hält sie eine Glaskaraffe an die Lippen. Darin steckt ein Stofftier, ein Goldfisch mit großen Kulleraugen.

Die Goldfische

Auch Goldfische haben, wenn sie eine Reise tun, etwas zu erzählen. Und das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Nur Michi (Jan Henrik Stahlberg) und das Maskottchen Goldi, der einzige echte Fisch in der Chaotengruppe „Die Goldfische“ sprechen kein einziges Wort. Die anderen vier zweibeinigen Mitbewohner der WG dafür umso mehr! Das sind Franzi (Luisa Wöllisch), Oliver (Tom Schilling), Rainman (Axel Stein) und Magda (Birgit Minichmayr). „Mußt du immer alles gleich in dich reinstopfen?“ Diesen Spruch bekam ich vor Jahren bei einem Essen in einem gediegenen Restaurant zu hören und in der Stimme lag gleich viel Wut wie Besorgnis. Kurz zuvor hatte ich verkündet, auch das kleine Tellerchen, auf dem eine Krabbe drapiert war, gleich mitverspeist zu haben. Ich dachte, das war so gedacht, aber die Muschelschale war eben eine echte Muschelschale! Diese Episode kam mir schlagartig in den Sinn, als Magda die Karaffe an ihre Lippen führt, in der Goldi gerade zwischengelagert wurde. Sie trinkt und schwupps, das war’s mit dem Goldfisch! Die Blindgängerin Magda schüttet nämlich alles, was ihr in die Finger kommt, in sich hinein, bevorzugt Whiskey. Laura (Jella Haase) ist entsetzt. Sie betreut die Wohngruppe und hat gerade erst das Aquarium samt Fisch angeschleppt. Der Mitbewohner Rainman ist wie Michi Autist und nutzt unverzüglich das Aquarium, um darin sein Shirt zu waschen. Bei dieser Aktion landet Goldi erst im Spülbecken und dann in besagter Karaffe. Mitgehangen, mitgefangen, so tritt nun auch Goldi den Kurztrip der WG in die Schweiz an. Initiator dieses Ausflugs ist Oliver. Der jung-dynamische Portfoliomanager ist nach einem schweren Autounfall querschnittsgelähmt und sitzt seit drei Monaten im Rollstuhl. Jetzt sind ihm auch noch die deutschen Steuerfahnder auf der Spur. Er muß schnellstmöglich sein prall gefülltes Schließfach in einer Züricher Bank ausräumen. „Geld stinkt nicht“ sagten schon die alten Römer. Trotzdem ist das Risiko groß, daß die Scheine bei der Kontrolle an der Schweizer Grenze von Hunden erschnüffelt werden. Aber wer kontrolliert schon einen Kleinbus mit fünf behinderten Fahrgästen? Denkt sich Oliver insgeheim und los geht’s! Die fünfte in dem liebenswerten Quintett der Goldfische ist Franzi. Sie liebt Pferde, haßt Kamele und hat das Downsyndrom. Sie sagt ohne Umschweife, was sie will, und setzt fast immer ihren Kopf durch. Es fällt auch wirklich schwer, sich ihrer Logik zu entziehen. Jetzt fehlt noch der Fahrer des Busses. Diesen Job übernimmt der Pfleger der Gruppe, der rauhe, aber herzliche Eddy (Kida Khodr Ramadan). Ihn hat Oliver als einzigen in den wahren Grund des Ausflugs eingeweiht, ob das so schlau war? Sehr klug war jedenfalls, daß sich der Regisseur und Drehbuchautor Alireza Golafshan und die Produktion Wiedemann & Berg durch die Leidmedien kompetent beraten ließen! Dabei ging es um die Handlungsstränge im Drehbuch und daß gängige Klischees über behinderte Menschen vermieden werden sollten. Ob das wirklich gelungen ist, kann ich am besten bei der blinden Magda beurteilen. Einen Goldfisch hätte ich zwar wahrscheinlich nicht verschluckt, aber Magda hatte ja meistens einen im Tee und da kann so etwas schon einmal vorkommen. Ansonsten ist sie extrem taff, macht ihr eigenes Ding und ist, wie sich das gehört, immer mit dem Langstock unterwegs. Der war ihr allerdings beim Lenken des Kleinbusses keine Hilfe. So etwas funktioniert nicht einmal im Film! Gelacht wurde bei der Gagdichte im Kinosaal fast ohne Pause und das ging nie auf Kosten der Filmfiguren, also Daumen hoch! Die Leidmedien hätten es natürlich gerne gesehen, wenn alle Rollen von Menschen mit Behinderung gespielt worden wären. Das hat nur bei Franzi geklappt, die ganz bezaubernd von Luisa Wöllisch gespielt wird, einer Schauspielerin mit Downsyndrom. Ein Grund, weshalb die anderen Filmfiguren nicht entsprechend besetzt wurden ist, daß es an bereits bekannten Schauspielern und Schauspielerinnen mit Behinderung einfach fehlt. Und da beißt sich die Katze wieder einmal in den berühmten Schwanz. Zu diesem Thema verweise ich auf die interessanten Interviews, die Leidmedien mit einigen Mitwirkenden der Goldfische führte: Die Goldfische – Leidmedien.de – Über Menschen mit Behinderung … Bei soviel Einsatz, alles richtig zu machen, versteht es sich eigentlich von selbst, daß die Audiodeskription und die erweiterten Untertitel bei der Greta und Starks App bereitgestellt waren. Sonst wäre das Geld für die Kinokarte auch eine totale Fehlinvestition gewesen! Ein bißchen habe ich das Hörfilmbeschreiberteam Flora Buchinger, Lisa Madl, Redaktion Alexander Fichert um die bestimmt oft knifflige Arbeit an den Goldfischen beneidet. Die Zeit zwischen den Dialogen war immer sehr kurz und die Aktionen auf der Leinwand dafür um so komplexer. Ich denke nur an das Drama um Goldi! Aber was ich von der Sprecherin Ilka Teichmüller zu hören bekam, ließ mich immer im gleichen Moment lachen wie die anderen auch. Das ist das beste Zeichen für eine gelungene Audiodeskription! „Die Goldfische“ ist der erste Film von Sony Pictures Entertainment, der über die Greta und Starks App bereitgestellt wurde. Ich wünsche mir und hoffe, daß aus diesem schönen Anfang eine gute Tradition wird. Denn sonst bleibt auch die beste Audiodeskription im Kinosaal meist stumm wie ein Fisch.

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Robert Redford in blauem Jeanshemd und brauner Wildlederjacke. Die Haare zerzaust, der Ausdruck zwischen Lächeln und Grinsen. Mit der erhobenen rechten Hand formt er eine Pistole nach. Sie zielt direkt auf den Betrachter.

Ein Gauner und Gentleman

„Jetzt oder nie, her mit der Marie!“ Nix da, die hat zu tun und bleibt schön auf ihrem Filmstreifen sitzen! Aber nicht Kinoblindgängers Maskottchen mit diesem wunderschönen Namen ist das Objekt der Begierde, sondern das liebe Geld. Die einen sagen auch Kohle, Asche, Schotter oder Kies. Die Österreicher nennen es eben Marie. Österreichische Bankräuber übrigens auch, so z. B. in dem Song der Band „Erste Allgemeine Verunsicherung“ über einen Banküberfall. Beweis ist obiges Zitat aus dem Songtext von 1985. Mit gleich mehreren Banküberfällen hat es Marie, so nennt Kinoblindgänger die barrierefreie Filmfassung, gerade zu tun bei „Ein Gauner und Gentleman“! Seit dem 28. März macht Robert Redford als Forrest Tucker diverse Banken in den Vereinigten Staaten unsicher, auf über 100 Leinwänden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Überall dort kann dank der Marie, also mit der Audiodeskription und den erweiterten Untertiteln über die Greta und Starks App, die Verfolgung aufgenommen werden! Aber mit Banküberfällen hat sich die Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH die nötige Marie für die Produktion der Marie nicht ergaunert. Das könnten die auch gar nicht! Forrest Tucker beherrscht diese Disziplin dafür um so besser und den Bankräuber aus Leidenschaft hat es wirklich gegeben. Aus dessen langen Karriere hat sich der Regisseur David Lowery für das Drehbuch nur ein paar Monate aus dem Jahr 1981 herausgepickt. Da war Forrest 71 Jahre alt und trotz vieler Gefängnisaufenthalte kein bißchen überfallmüde! Robert Redford, nun etwas über 80, möchte seine ebenfalls sehr lange Karriere mit der Rolle als Forrest beenden. Sie ist ihm auf dem Leib geschneidert. Aber vorher muß er noch einige Banken überfallen und ein akustischer Beweis, wie ruhig, geschmeidig und höflich er dabei vorgeht, ist dieser Hörschnipsel: Fehlt eigentlich nur noch, daß sich Forrest namentlich vorstellt. Soweit geht er aber dann doch nicht. Als er die bezaubernde Jewel (Sissy Spacek) kennenlernt, behauptet er, sein Name sei Bob und er verdiene sein Geld als Handelsvertreter. Wenn er nicht gerade Banküberfälle plant oder Bankfilialen seine Besuche abstattet, verbringt er jede freie Minute mit ihr und sie reden über Gott und die Welt. Da haben sich zwei einsame Seelen getroffen und gefunden. Sie nähern sich ganz vorsichtig an und es ist eine große Freude, die beiden zu beobachten. Nur mit den Ohren geht das jetzt und hier ansatzweise mit Hörschnipsel Nummer zwei: Aber kann das mit den beiden etwas werden? Zumal sich das Netz der Ermittlungsbehörden um Forrest immer enger zuzieht. Den scheint das aber nicht im Geringsten zu beunruhigen. Er und seine zwei Komplizen, einer wird von Tom Waits gespielt, machen munter weiter. Mit dem Polizisten John Hunt (Casey Affleck) spielt er sogar ein bißchen Katz und Maus. Vielleicht ist Forrest deshalb die Ruhe in Person, weil er seine vielen Gefängnisaufenthalte meistens mit spektakulären Ausbrüchen abkürzen konnte. Diese werden, 16 an der Zahl, nacheinander in kurzen Szenen und ohne ein gesprochenes Wort gezeigt. Die ersten sechs gibt’s im dritten Hörschnipsel: Besonders dieser letzte Schnipsel beweist, wie unverzichtbar die Audiodeskription ist, um der Handlung folgen und den Film genießen zu können. Den Text der Audiodeskription erarbeiteten Inga Henkel und ich, die Redaktion machte Lena Hoffmann. Wir hatten alle drei sofort eine Frauenstimme für das Einsprechen des Textes im Ohr und entschieden uns schnell für die sehr erfahrene Ilka Teichmüller als Sprecherin. Ihre Stimme hebt sich deutlich von denen der Protagonistinnen ab. Sie klingt ein bißchen rau, ein bißchen energisch, aber auch einfühlsam, je nach der Situation. Eben einfach passend zum Gauner und Gentleman! Für die fantastische Filmmusik, die einen in die Zeit Ende der 70er, Anfang der 80er driften läßt, fallen mir Attribute ein wie: Leicht, beschwingt, spannungserzeugend, melancholisch, traurig, fröhlich und auch rockig! Unter die meist instrumentale Musik mischen sich Stücke von Scott Walker, Jackson C. Frank und mein absoluter Favorit: The Kinks mit Lola! Und jetzt ist der Film leider schon zu Ende und ich spreche noch ein letztes Mal über das liebe Geld. Selbiges wird nämlich dringend benötigt, um weitere so tolle Filme barrierefrei machen zu können. Damit die Kinoblindgänger gGmbH nicht doch unter die Bankräuber gehen muß, verweise ich hier auf die Seite https://www.kinoblindgaenger.com/spenden/ Dort gibt es mehrere Möglichkeiten, die Marie zu unterstützen. Ich sage schon einmal vielen Dank!

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Auf einem Badezimmer-Waschbecken stehen links und rechts außen zwei Zahnputzbecher mit Zahnbürsten darin. In der Mitte über dem Wasserhahn hängt das Cover einer LP. Darauf vor dunkelblauem Hintergrund Heinz Rudolf Kunze. Er trägt ein rotes Jackett und springt in die Luft. Dabei hält er eine weiße halbakustische Gitarre. Der Titel der LP lautet "Dein ist mein ganzes Herz".

Wie gut ist deine Beziehung?

Was für eine Frage! Ich taste mich an dieses Thema ganz vorsichtig mit Heinz Rudolf Kunzes größtem Hit von 1986 heran. Das ist nämlich ein Liebeslied! „Wir haben uns auf Teufel-komm-raus geliebt.“ So leidenschaftlich geht‘s in „Wie gut ist deine Beziehung?“ nicht zu. Längst hat sich bei Steve (Friedrich Mücke) und Bob (Bastian Reiber) Beziehungsroutine eingeschlichen, als es eines Tages passiert: „Dann kam er und wir wußten nicht mehr weiter.“ Harald (Michael Wittenborn) heißt er. Der hat es aber weder auf Steve noch auf Bob abgesehen. Das wäre auch wenig erfolgversprechend. Die beiden Anfang 40-jährigen Softwareentwickler sind einfach nur gute Freunde. Steve führt seit einigen Jahren mit Carola (Julia Koschitz) und Bob mit Yvonne eine gute Beziehung. Glauben die beiden Männer jedenfalls. Aber zumindest Bob irrt sich gewaltig. Für ihn kommt der Teufel Harald wie aus dem Nichts. Und zu seinem Entsetzen ist der Neue deutlich älter und auch noch Tantra-Lehrer. Im Gegensatz zu Bob weiß Yvonne ganz genau, was zu tun ist, und setzt ihn kurzerhand vor die Tür. So was soll’s nicht nur im Film geben. Aber das, was diese Trennung bei Steve auslöst, schon. Steve befürchtet jetzt auch für sich das Schlimmste und doktert fast paranoid solange an seiner eigentlich intakten Beziehung herum, bis diese beinahe in die Brüche geht und dann wirklich gerettet werden muß. Ein typischer Fall von Verschlimmbesserung! Ausgedacht hat sich das der Regisseur Ralf Westhoff und ich hatte wie alle im Kinosaal für knapp zwei Stunden meinen Spaß! Ich mag’s, wenn verbale Fetzen und Spitzen durch die Luft fliegen. Und das auch noch von einem rundum sympathischen Ensemble. Da haben die Beziehungen garantiert gestimmt! Aber irgendwas sträubt sich in mir, bei der emotionalsten und intimsten Bindung zwischen zwei Menschen von einer „Beziehung“ zu sprechen. Heinz Rudolf Kunze geht das wohl nicht anders! „Was sind das bloß für Menschen, die Beziehungen haben, betrachten die sich denn als Staaten? Die verführen sich nicht, die entführen sich höchstens.“ Es kommt fast einer Entführung gleich, als Steve Carola eines Abends überrumpelt und geheimnistuerisch von ihrer geliebten Couch wegschleppt. Sein Plan, den Abend romantisch ausklingen zu lassen, geht allerdings nicht auf. Carola schläft völlig erschöpft ein. „Die enden wie Diplomaten.“ Und zwar wie gescheiterte! Steve gesteht sich ein, daß wenn er nichts gemacht hätte, auch gar nichts passiert wäre. Eine großartige Erkenntnis! Carolas beste Freundin Anette, sehr cool gespielt von Maja Beckmann, hält nichts von Diplomatie im Beziehungstheater. Sie bevorzugt die Hau-drauf-Methode. Eine Beziehung kommt für sie nur in Form einer Diktatur in Frage. Deshalb ist sie wahrscheinlich auch Single. Aber auch hinter ihrer rauhen Schale steckt ein weicher Kern. Als sich Steve endlich auf den Weg macht, sich mit Carola auszusprechen, gibt Anette ihm den Tip, wo er sie findet. Er müsse nur der Spur der Tränen folgen, das hat sie so schön gesagt! Und jetzt zu meiner Beziehung zur Greta App, die wieder einmal hervorragend war! Die Sprecherin Ilka Teichmüller hat sich in den ersten extrem dialoglastigen Minuten in jeder noch so kleinen Pause mit knappen Informationen zu Wort gemeldet, ohne gehetzt zu klingen. Dafür wurde z.B. bei der Yogasitzung kein Wort gesprochen und es war schön, nur ihrer Stimme zu lauschen. Daß ich die Übungen beinahe hätte mitmachen können und auch sonst immer im Bild war, ist das Verdienst des Hörfilmbeschreiber-Teams. Beteiligt an der Hörfilmfassung waren: Filmbeschreibung: Martina Reuter, Klaus-Jörg Kaminski Redaktion: Noura Gzara Aufnahmetechnik: Milan Pfützenreuter Regie: Klaus-Jörg Kaminski, Roger Zepp Und jetzt noch einmal Herr Kunze bitte: „Wo du nicht bist, kann ich nicht sein.“ Ja, unbedingt, aber muß das auch schon frühmorgens im Badezimmer sein? Wenn’s nach mir bzw. uns geht, auf keinen Fall! Mich schaudert’s immer wieder, wenn sich, wie in deutschen Filmen sehr beliebt und so auch hier, die Paare gleich morgens zähneputzend so schrecklich wach und angeregt unterhalten. Aber: „Ich möchte gar nichts andres ausprobieren.“ Stimmt zu 100 %! Ich hoffe, Heinz Rudolf Kunze verzeiht mir, daß ich sein Lied ein bißchen zerstört habe. Zur Versöhnung schmettere ich zum Schluß aus voller Kehle: „Dein ist mein ganzes Herz, du bist mein Reim auf Schmerz. Wir werden Riesen sein, uns wird die Welt zu klein!“

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Der Ausstellungsführer, dargestellt, von Lars Eidinger, steht vor einer einer Wand, an der mehrere gerahmte Bilder aufgehängt sind. Sie zeigen moderne, in der Ausstellung als "entartet" bezeichnete Kunst.

Das „Werk ohne Autor“…

…hat mich ohne Vorwarnung eiskalt erwischt! Kaum im extrem bequemen Sessel in einem der stylischen Kinosäle des Berliner Delphi Lux eingekuschelt, schoß mir durch den Kopf: „Was hätten die damals wohl mit mir angestellt? Vielleicht dasselbe wie mit Elisabeth?“ Im Frühjahr 1937 besucht die hübsche und lebenslustige junge Frau mit ihrem fünfjährigen Neffen Kurt in Dresden eine Wanderausstellung über entartete Kunst. Der Ausstellungsführer (Lars Eidinger) gibt zu den Exponaten namhafter Künstler seinen braunen Senf. Den verschärft er dann sinngemäß mit folgender Bemerkung: „Nur Betrachter mit krankhaft sehgeschwächten Augen könnten dies als Kunst bezeichnen und deren Leben müßte sowieso als nicht lebenswertes ausgemerzt werden.“ Das hat gesessen! Als Elisabeth, sehr intensiv und berührend gespielt von Saskia Rosendahl, diese Worte hört, ahnt sie noch nicht, welche grausame Wendung ihr Leben nur ein Jahr später nehmen wird. Bei Elisabeth ist es kein Augenleiden, sondern eine in einem zweifelhaften Verfahren diagnostizierte Schizophrenie. Damit fällt sie unter das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Dort ist die Zwangssterilisation von vermeintlich genetisch Kranken unter anderem bei Schizophrenie und erblicher Blindheit und Taubheit vorgesehen. Hilflos muß Elisabeths Familie zusehen, wie sie abgeholt, in einen Krankenwagen verfrachtet und abtransportiert wird. Dieses Drama bleibt auch dem nun sechsjährigen Kurt nicht erspart. Mir gingen ihre verzweifelten Schreie und die Brutalität, mit der sie überwältigt wird, lange nicht aus dem Kopf. Noch beklemmender ist ihr von vornherein aussichtsloser Versuch, den Leiter der Dresdner Frauenklinik, Prof. Seeband (Sebastian Koch), von der Durchführung der Zwangssterilisation abzubringen. Ganz im Gegenteil, von Elisabeths Auftritt gereizt, setzt der SS-Obersturmbannführer noch eins drauf, nämlich ein rotes Pluszeichen in ihre Akte. Das ist ihr Todesurteil. Im Film wird Elisabeth im Februar 1945 mit einigen anderen Frauen vergast. Aber mußte das wirklich sein, den qualvollen Tod der entblößten Frauen bis zum letzten Atemzug in der Gaskammer mit der Kamera einzufangen? Zumal seit 1943 vor allem systematisches Aushungern und das Verabreichen überdosierter Medikamente die Tötungsmethoden in der Erwachsenen-Euthanasie waren. Nur die Namen, aber nicht die Figuren in „Werk ohne Autor“ sind frei erfunden. Denn inspiriert hat den Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck das Leben und Wirken eines Anderen. Der 1932 in Dresden geborene Gerhard Richter gilt als Deutschlands bedeutendster zeitgenössischer Maler und genießt Weltruhm. Ich – zugegebenermaßen eine Banausin rein visueller Kunst – scheine die einzige zu sein, der dieser Künstler bis jetzt kein Begriff war. Der Figur der Elisabeth liegt das Schicksal von Richters Tante Marianne Schönfelder zugrunde. Ihr Tod ist in einer Akte der sächsischen Heil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz, einer Tötungsanstalt für psychisch und geistig Erkrankte, auf den 16. Februar 1945 datiert. Man geht davon aus, daß sie dort elend verhungerte. Vielleicht veranlaßte auch die – wie ich finde – unnötige Abweichung von der Realität Gerhard Richter zu seiner Kritik an von Donnersmarcks Werk, hier nachzulesen: http://www.spiegel.de/kultur/kino/gerhard-richter-ueber-henckel-von-donnersmarck-er-hat-es-geschafft-meine-biografie-zu-missbrauchen-und-uebel-zu-verzerren Aber jetzt war auch im Film der Krieg vorbei und meine düsteren Gedanken verflogen. Die nächsten 20 Jahre dauerten im Kino zwei Stunden und die vergingen wie im Flug! Daß sich Kurt (Tom Schilling), inzwischen Student der Malerei, ausgerechnet in die bildhübsche Tochter des Mannes verliebt, der seine Tante in den Tod geschickt hat, hat sich nicht der Regisseur, sondern das Leben ausgedacht. Und die junge Frau, gespielt von Paula Beer, heißt auch noch Elisabeth. Gerhard Richters erste große Liebe hatte ebenfalls denselben Vornamen wie seine Tante Marianne und war die Tochter des Gynäkologen und SS-Arztes Heinrich Eufinger. Über den an Richters Biographie angelehnten Film wurde seit der Premiere in Venedig im September extrem heftig und kontrovers diskutiert. Ich habe versucht, alles vorher Gehörte auszublenden, und bin nun ein bißchen hin- und hergerissen. Tendenz aber positiv, allein schon wegen des ersten Teils! Und allen Kritikern zum Trotz ist „Werk ohne Autor“ gleich zweimal für den Oscar nominiert, herzlichen Glückwunsch! Wenn ich das richtig sehe, ist er der einzige unter den vielen Oscar-Kandidaten, der im Kino mit Audiodeskription und erweiterten Untertiteln über die Greta und Starks App erlebbar ist. Das ist eigentlich eine sehr traurige Bilanz! Viele Geschehnisse, vor allem die, die nur mit Musik unterlegt waren, hätte ich ohne Hörfilmbeschreibung nicht verstanden. Und wer sonst hätte mir die vielen Bilder und modernen Kunstwerke beschrieben? Die sehr gut gelungene Audiodeskription hat gleich zwei Autoren, Katrin Reiling und Klaus Kaminski. Redaktion führten Noura Gzara und Roger Zepp. Ganz besonders hat mich gefreut, die mir vertraute Stimme des Sprechers Andreas Sparberg zu hören! Die Audiodeskription konkurriert als eine von fünf Nominierten beim Deutschen Hörfilmpreis im März um eine Adele, meine Glückwünsche auch hierzu! Die Autorin des Blogbeitrags macht jetzt Schluß, die hat’s nämlich schon wieder erwischt, diesmal aber nur erkältungsmäßig.

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