Blog Blindgaengerin

Autorenname: Barbara

Die Blindgängerin an einem langen Tisch zusammen mit Studentinnen der Uni Konstanz. Alle lachen gemeinsam.

Immer wieder sehr gerne…

Foto Copyright: Jurek Sehrt …war und bin ich sofort dabei, wenn sich junge Leute mit Fragen bezüglich ihrer Projekte an mich wenden! Bei dem Dokumentarfilm „Hören, was andere sehen“ ging mein Einsatz aber über das Beantworten von Fragen hinaus. Neben Sascha Schulze aus München und Thorsten Schweinhardt aus Frankfurt am Main wurde auch ich in dem Film vorgestellt. Gemeinsam ist uns sowohl die Begeisterung fürs Kino als auch eine Sehbeeinträchtigung. Der inzwischen fertige und mit der Note „sehr gut“ bewertete Film ist die Bachelorarbeit von drei Studenten aus Dortmund, die dort an der Fachhochschule Film & Sound studieren. Die drei Tage dauernden Dreharbeiten in Berlin waren ganz schön aufregend, aber wir hatten viel Spaß! Ich bin von dem Ergebnis sehr begeistert und drücke die Daumen, daß es gelingt, den Film in diesem Jahr auf möglichst vielen Festivals zu zeigen! Etwas über eine Stunde dauerte das Gespräch mit einer Studentin der Medienwissenschaften an der Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam. Für ihre Masterarbeit zum Thema „Barrierefreiheit und Kino“ interessierte sie, warum ich so gerne ins Kino gehe, wie das funktioniert und wie ich Filme wahrnehme. Ganz ähnliche Fragen wurden mir am 03. Februar in einem Seminarraum in der „Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen“ am Potsdamer Platz gestellt. Hier saßen mir aber gleich 20 Studentinnen des Bachelorstudiengangs „Literatur Kunst Medien“ der Universität Konstanz gegenüber. Das war für mich einmal eine ganz neue, interessante und sehr schöne Erfahrung! In einer sehr lockeren Atmosphäre stellte ich mich kurz vor und beantwortete dann die vielen Fragen. Und dann war die Zeit auch schon um! Die fünftägige Exkursion der Studentinnen in Berlin war ein Teil der Lehrveranstaltung „Kino – Film – Museum: Inklusion und audiovisuelle Medien“. Diese wurde durchgeführt von Robert Stock von der Universität Konstanz und Jurek Sehrt, Historiker und Museumsvermittler aus Berlin. Informationen über die beiden sehr sympathischen Herren, Berichte zu den Fachbesuchen und den Gesprächen mit den Experten und Expertinnen gibt es auf dem Blog „Mediale Teilhabe“ unter dem Link: https://mediaandparticipation.com/kino-film-museum-praxis-seminar/ Zum Text zu meinem Beitrag geht es hier: https://mediaandparticipation.com/kino-film-museum-kinoblindgaenger/ Und schon geht es weiter mit dem nächsten Projekt, ich freu mich drauf!

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Drei Schüler, zwei Jungen und ein Mädchen, vor einem alten Bücherregal

Das schweigende Klassenzimmer

Silber ist schon sehr edel, kann aber mit dem ca. achtzigmal so wertvollen Gold nicht mithalten! In dem unterschiedlichen Wert dieser beiden Metalle ist ein althergebrachtes und weitverbreitetes Sprichwort begründet. Danach rangiert Schweigen weit vor dem Verbreiten unpassender und überflüssiger Bemerkungen. Um Silber oder Gold geht es bei „Das schweigende Klassenzimmer“ allerdings nicht! Hier hat die Entscheidung zu reden oder zu schweigen für alle Beteiligten weitreichende und dramatische Folgen. Denn Reden bedeutet Verrat und Schweigen Loyalität! Den Namen des Rädelsführers wollen sie um jeden Preis erfahren, das Schulrektorat, die Kreisschulrätin und vor allem der Volksbildungsminister der DDR. Ich darf den Namen des Gesuchten schon einmal verraten, es ist der Abiturient Kurt (Tom Gramenz). Ende Oktober 1956 ist es seine Idee, der gerade zu beklagenden Opfer des ungarischen Volksaufstands zu gedenken, mit zwei Schweigeminuten während des Geschichtsunterrichts. Bis auf einen Mitschüler stimmt die gesamte Abiturklasse eines Gymnasiums im brandenburgischen Stalinstadt zu. Das Klassenzimmer schweigt für zwei Minuten. Nur der linientreue Geschichtslehrer tobt sich lautstark in Rage! Was für eine harmlose Art der Meinungsäußerung und Solidaritätsbekundung, könnte man meinen. Aber die Schulbehörden der erst vor sieben Jahren gegründeten DDR verurteilen das Schweigen als konterrevolutionären Akt, der mit aller Härte geahndet werden muß. Und so besteht die Gefahr, daß das schweigende Klassenzimmer auch zu einem „fliegenden“ wird! Der Volksbildungsminister droht, die gesamte Klasse mit sofortiger Wirkung der Schule zu verweisen und auch in der gesamten DDR nicht mehr zum Abitur zuzulassen. Es sei denn, einer der Schüler bricht sein Schweigen. Einer hat das übrigens getan! Zum Glück, denn sonst gäbe es diesen großen Film nicht. Dietrich Garstka erfuhr genau das, was in dem Film erzählt wird, am eigenen Leib und schrieb darüber in seinem Sachbuch. 50 Jahre nach den dramatischen Ereignissen, in deren Verlauf seine Abiturklasse 1956 mit den höchsten Stellen des DDR-Staatsapparates in Konflikt geriet, erschien „Das schweigende Klassenzimmer“. Ich könnte mir vorstellen, daß sich ein Regisseur bei der Aufbereitung eines geschichtlichen Themas besonders über Komplimente von Zeitzeugen freut. Meine Schwiegermutter meinte bei vielen Szenen: „Genau so hat das damals ausgesehen und so war das bei mir auch!“ Dieses Kompliment gebe ich sehr gerne an den Regisseur Lars Kraume, der auch das Drehbuch schrieb, und natürlich an sein großartiges und teils sehr junges Team weiter! Nicht nur bei den im Klassenzimmer abgehaltenen Schweigeminuten war ich sehr dankbar für die erklärenden Worte der Hörfilmbeschreibung über die App Greta in meinem Ohr. Mit den Schülern, deren Eltern und der Obrigkeit kamen doch eine ganze Menge Personen zusammen, die eingeführt und beschrieben werden mußten. Aber es wurde weder zu viel geredet, noch zu lange geschwiegen! Und über ein Wiederhören mit der Sprecherin, die ich sehr schätze, habe ich mich auch sehr gefreut. Im vollbesetzten Kinosaal blieb es nach der Vorstellung noch ein Weilchen sehr still! Als ob die Kinobesucher mit ihren Gedanken noch ein bißchen bei den charakterstarken Schülern bleiben wollten. Mir ging es jedenfalls so!

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Die Blindgängerin in der Haltung der Skulptur "Die Lauschende". Vor einem blauen Himmel hält sie die rechte Hand vor Augen und Stirn, die Linke legt sie lauschend hinter das Ohr. In der linken Hand hält sie einen Zweig, auf dem ein kleiner bunter Vogel sitzt.

Dreimal dabei!

Endlich geschafft, Winter adé! Der Frühling, meine Lieblingsjahreszeit, ist im Anmarsch und ich werde mich an dem Gezwitscher der Vögel gar nicht satt hören können. Auch „Die Lauschende“ hat wie jedes Jahr um diese Zeit, wenn auch aus einem anderen Grund, schon die Ohren gespitzt. Vor allem aber ist sie gespannt, wer sie am 20. März bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises als Trophäe für die herausragendsten Hörfilm-Produktionen aus Kino und TV nach Hause tragen wird! Die von Kinoblindgänger gGmbH eingereichten Hörfilme „Mein Leben als Zucchini“ und „Django – Ein Leben für die Musik“ sind leider nicht unter den Nominierungen. Aber bei drei von den insgesamt 16 nominierten Hörfilm-Produktionen habe ich mitgearbeitet! Ich verrate fairnesshalber nur so viel: Es sind zwei Dokumentarfilme und ein Spielfilm, und alle drei sind im Kino gelaufen! Denn jetzt sind für den Publikumspreis auch eure unvoreingenommenen Ohren gefragt! Bis zum 14. März ist noch Zeit, sich unter den alphabetisch aufgelisteten Hörfilmen mit Hilfe einer jeweiligen Hörprobe für den besten zu entscheiden! Und hier geht‘s zur Abstimmung: Deutscher Hörfilmpreis 2018/ Publikumspreis Zum zweiten Mal beim Deutschen Hörfilmpreis dabei ist übrigens Steven Gätjen! Er wird die Galaveranstaltung im Berliner „Kino International“ bestimmt genauso frisch und charmant moderieren wie schon im letzten Jahr. Und zum 16. Mal dabei ist „Die Lauschende“. Die Skulptur des blinden Künstlers Dario Malkowski ist ein rund drei kg schweres Bronzerelief, das ein Frauengesicht zeigt. „Die eine Hand liegt hinter dem Ohr, um das Hören deutlich zu machen, die andere Hand bedeckt gedankenvoll die Augen“, beschreibt der Künstler selbst die Darstellung. Zu guter Letzt braucht es für einen Preis aber immer einen Initiator, und das war im Jahr 2002 der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V., zugleich der Veranstalter des Ganzen!

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Die Blindgängerin steht mit dem Moderator Stefan Parrisius vom Bayerischen Rundfunk vor einer orangefarbenen Wand.

Das war knapp!

Foto Copyright: Bayerischer Rundfunk Ein bisserl aufgeregt war ich schon, vor meinem ersten fast einstündigen Gespräch in einer live ausgestrahlten Radiosendung! Noch größer allerdings war meine Sorge, daß mich bis zum 26. Februar ein Bazillus oder Virus niederstreckt. Und prompt reiste ich etwas angeschlagen vom sehr kalten Berlin ins eisig kalte München. Zum Glück hat meine Stimme ganz gut durchgehalten und sich dann erst am späten Abend für ein paar Tage verabschiedet. Eine halbe Stunde vor der Sendung begrüßte mich der sehr sympathische Moderator Stefan Parrisius im Foyer des Bayerischen Rundfunks. Wir waren an diesem Nachmittag das Doppel in „Eins zu Eins. Der Talk“ auf Bayern 2! Gleich in ein nettes Gespräch verwickelt, war die Aufregung zunächst verflogen. Auf dem Weg ins Studio machte ein Fotograf die Bilder für die Internetseite des Senders und dann wurden auch schon die Mikrophone eingepegelt. Meines hing gefühlte zehn Zentimeter vor meiner Nasenspitze in der Luft. Als Orientierung, um nicht daran vorbeizusprechen, positionierte ich meinen Stapel Taschentücher leicht schräg rechts und das Wasserglas links vom Mikrophon wie ein Dreieck auf der Tischplatte. Mit den Wetter- und Verkehrsmeldungen meldete sich für die ersten acht Minuten bis zur Musikeinlage von Stevie Wonder die Nervosität doch noch einmal zurück. Obwohl, einen rationalen Grund dafür gab es eigentlich nicht. Die Gäste des Talks werden zu ihrer Lebensgeschichte, Erfahrungen oder persönlichem Engagement befragt. Und wer sollte besser über mich Bescheid wissen als ich selbst! Ich weiß nicht mehr, was größer war, meine Überraschung oder meine Freude über die Einladung nach München in die Sendung! Und jetzt gibt es zum Nachhören, wie Stefan Parrisius mir seine Fragen zuwarf und ich ihm meine Antworten, immer ohne Ballverlust. Die 55 Minuten verflogen so schnell, daß mir gerade noch Zeit blieb zu sagen: „Hat Spaß gemacht!“ „Eins zu Eins. Der Talk.“ Sendung vom 26.02.2018    

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Die Blindgängerin im Laufschritt vor drei großen Werbetafeln. Von einer spannt sich ein roter Faden zu ihr, das Knäuel hält sie in der linken Hand. Unter dem Arm trägt sie ein großes Paket Papiertaschentücher. In der rechten Hand hält sie ein aus Pappe geschnittenes Stundenglas, eine Sanduhr.

Aufholjagd

Zweimal mit, einmal ohne, und noch einmal mit! Mit einer Hauruckaktion habe ich meinen cineastischen Rückstand so gut wie wettgemacht. Dabei waren diese internationalen, im Original englischsprachigen Filme: „Die dunkelste Stunde“, „Der seidene Faden“, „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und „Wunder” In allen vier tragen die Protagonisten die unterschiedlichsten Kämpfe aus und bei dreien konnte ich das ganz genau mit einer Audiodeskription über die App Greta verfolgen. Mit 66 Jahren ist noch lang noch nicht Schluss! Ein halbes Jahr vor seinem 66. Geburtstag begann für Winston Churchill ziemlich überraschend seine Karriere als britischer Premierminister, am 10. Mai 1940. An diesem geschichtsträchtigen Tag wurde er von König Georg VI. in das höchste Amt berufen. Churchills Vorgänger Chamberlain, ebenso Mitglied der konservativen Partei, hatte 24 Stunden zuvor am 9. Mai nicht ganz freiwillig seinen Hut genommen. Was für ein gerade aus heutiger Sicht wahnwitziges Tempo! Aber die Tage vor und nach Churchills Ernennung wurden um so heftiger für Intrigen und parteiinternes Geklüngel genutzt. Die Dramatik dieser kurzen Phase führt uns sehr detailliert und höchstspannend „Die dunkelste Stunde“ vors Auge. Treffender hätte man die damalige Lage der britischen Nation nicht ausdrücken können! Die Filmhandlung orientiert sich an dem Werk „Fünf Tage in London“ des Historikers John Lukacs. So kämpfte Churchill als designierter und bestätigter Premier an drei Fronten: Die englische Armee vor ihrer Vernichtung retten und eine drohende deutsche Invasion abwenden, den „Kuschelkurs“ seiner politischen Gegner mit Hitler beenden und diesen um jeden Preis besiegen und schließlich das Parlament und die Bevölkerung von der Alternativlosigkeit seiner Strategie überzeugen und auf harte Zeiten einschwören! Im Film kämpft der ein paar Jahre jüngere Gary Oldman auf faszinierende Weise wie Churchills Doppelgänger! Fünfmal wurde Oldman für diese Leistung bereits ausgezeichnet, z.B. mit dem Golden Globe, nun fehlt nur noch der Oscar. Mir war es jedenfalls eine Ehre und ein großes Vergnügen, den wortgewandten Churchill auch durch die Hörfilmbeschreibung so genau und persönlich kennengelernt zu haben: Sein eiserner Wille, sein Humor und die große Liebe zu seiner Frau Clementine, wunderbar gespielt von Kristin Scott Thomas, deren Rat und Meinung er sehr schätzte. Und übrigens halten sich auch Premierminister im Badezimmer und auf dem stillen Örtchen auf. Sie laufen im langen Nachthemd durch ihre privaten Gemächer, natürlich immer mit einer Zigarre zwischen den Lippen und einem Drink in der Hand! Mit 77 trat Churchill im Jahr 1951 ein zweites Mal das Amt des Premierministers an. Da waren die Zeiten, in denen Englands Schicksal an dem sprichwörtlichen seidenen Faden zu hängen schien, längst vorbei. In diese Londoner Nachkriegszeit der 50er Jahre ist die rein fiktive Geschichte von „Der seidene Faden“ eingefädelt, in der Nadel und Faden tatsächlich zum Einsatz kommen! Die wundervollsten Kleider aus den feinsten Stoffen (Natürlich gleicht nicht ein einziges dem anderen!) werden der noblen und prominenten sehr betuchten Damenwelt auf den jeweiligen Leib geschneidert. Mit der Rolle des Reynolds Woodcock, Londons gefragtesten Meisters des seidenen Fadens, verabschiedet sich einer der gefragtesten Schauspieler! Mit 60 machte Daniel Day-Lewis letztes Jahr überraschend Schluß mit seiner Filmkarriere. Aber vorher zeigt der dreifache Oscargewinner – immer mit einem Schnittmuster, einem Maßband und Stecknadeln bewaffnet – noch einmal, was er kann, und vielleicht gibt’s dafür ja noch einen! Die Geschäfte des Modesalons „House of Woodcock“, das Reynolds gemeinsam mit seiner nicht nur im Geschäft allgegenwärtigen Schwester Cyril führt, florieren prächtig. Dem attraktiven Mittfünfziger scheint alles eher kampflos in den Schoß zu fallen und auch die Herzen der Frauen fliegen ihm einfach so zu. Gekämpft wird hier vom weiblichen Geschlecht und zwar auf eine Weise, wie es wohl nur dieses vermag. Der Name der Kämpferin ist Alma. Die junge natürliche Frau, gespielt von Vicky Krieps, begeisterte mich genauso schnell wie den Schneider Reynolds. Sie will nicht nur wie eine Schaufensterpuppe aus Fleisch und Blut als Modell für die Entwürfe seiner Kleider und Kostüme fungieren. Sie liebt Reynolds und möchte eigentlich nur das Normalste der Welt, eine Beziehung mit ihm auf Augenhöhe. Almas Waffen sind Provokation, Zurücksticheln, Reynolds Geduldsfaden zum Reißen bringen, selbst gesammelte und zubereitete Pilze und zum rechten Zeitpunkt Umgarnen. Aber das mit den Pilzen ist nur halb so wild! Jetzt bin ich jedenfalls hinsichtlich der Mode in den 50ern völlig up to date. Natürlich wurden auch die Damen, die in den Kleidern steckten, genau beschrieben und so erfuhr ich auch von Cyrils kleinen Fältchen um ihren Mund. Über das Aussehen der nächsten oscarverdächtigen Kämpferin – den Golden Globe erhielt sie bereits im Januar – konnte ich mir leider nur durch ihre Stimme ein Bild machen. Diese Spekulationen gehen sehr oft an der Realität vorbei und deshalb lasse ich es lieber sein. Mildred Hayes kämpft in der fiktiven US-amerikanischen Kleinstadt Ebbing mittels “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” um die Aufklärung des sieben Monate zurückliegenden grausamen Mordes an ihrer Tochter. Auf drei vor der Stadt aufgestellte Plakatwände schreibt sie kurz und knackig ihre provokanten Parolen und stellt damit den ihrer Meinung nach untätigen Sheriff an den Pranger. Ob sie diesen Weg gewählt hätte, wenn sie sich über die Folgen im Klaren gewesen wäre? Vielleicht lag es an der fehlenden Bildbeschreibung, daß ich die Begeisterung über Frances McDormand in der Rolle der Mildred und auch über den Film nicht so ganz teilen kann. Obwohl ich schwarzen Humor eigentlich sehr liebe! Dafür hat mir die ebenfalls für den Oscar nominierte Filmmusik super gut gefallen, für die ich ganz Ohr sein konnte. Und zu guter Letzt noch einmal „mit“: Mit der App Greta und auf Empfehlung auch mit einem großen Päckchen Taschentücher! Eigentlich kämpft die vierköpfige Familie Pullman gemeinsam mit Hündin Daisy schon auf sehr berührende Weise. Aber den Löwenanteil muß der zehnjährige Junge August, „Auggie“ genannt, alleine schultern und das schafft er auch in „Wunder“. Bei einer zufälligen Begegnung mit Auggie hätte ich mir gedacht, was für ein sympathischer Junge das ist, und ein pfiffiges Kerlchen obendrein! Der ist in der Schule bestimmt sehr beliebt und hat viele Freunde. Aber seine Klassenkameraden sind nicht blind. Sie sehen, was ich durch die Audiodeskription erfuhr, und Auggies erste Tage an der Schule sind alles andere

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Vor einer weißen Hausfassade hängt eine Strickleiter. Zwischen den Sprossen sitzen schwarze Notenzeichen wie auf Notenlinien. Die Blindgängerin steht daneben und versucht, ihr rechtes Bein möglichst weit und hoch zu strecken.

Licht

Was für ein Spagat par excellence, von einer Strickleiter hin zu den Tonleitern! Vor einem Jahr wollte Maria Dragus über eine aus Stricken geknüpfte Leiter in eine Galerie einbrechen. In „Tigergirl“ machte sie als Vanilla die Straßen Berlins unsicher. Ich kann mir gut vorstellen, daß sie in den wilden Kampfszenen ihr akrobatisches und tänzerisches Können auch mit dem einen oder anderen Spagat unter Beweis gestellt hat. Hier geht es allerdings um den Spagat im übertragenen Sinn! Ich hatte noch genau das „Bäm!“ im Ohr, ihren nichts Gutes verheißenden Schlachtruf. Aber sobald Maria Dragus in “Licht“ zu sprechen begann, war sie für mich nur noch die von ihr hier verkörperte 18-jährige Wiener Pianistin Maria Theresia Paradis. Die Worte kommen ihr als Resi, wie sie kurz genannt wird, eher zurückhaltend und mit einem ungemein liebenswerten dezent österreichischen Akzent über die Lippen. Davon gibt es hier die erste der vom Farbfilm Verleih zur Verfügung gestellten Kostproben. Aber Vorsicht, der Ausschnitt ist reines Ohrenkino, ohne Bild! Der Originalton des Filmes und die Sprecherin der Audiodeskription sind zu hören. Letztere bekam ich im Kinosaal per Kopfhörer über die App Greta und Starks im mein Ohr. Ich hatte von der im Jahr 1759 in Wien geborenen Pianistin, Komponistin, Sängerin und Musikpädagogin noch nie gehört. Im Wiener Musikleben dagegen war Resi Paradis sehr prominent und mit Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart bekannt. „Am Anfang war die Nacht Musik“, ein Roman von Alissa Walser über das außergewöhnliche Leben der Maria Theresia Paradis! Zu beachten ist beim Buchtitel die Trennung von „Nachtmusik“ in zwei Worte. Es ist überliefert, daß die Pianistin mit drei Jahren „über Nacht“ aus nie ganz geklärten Gründen erblindete. Sie hatte zwar das Glück, schon als junges Mädchen musikalisch gefördert zu werden, mußte aber hauptsächlich nach dem Willen ihres Vaters, eines kaiserlich-königlichen Hofbeamten, einige qualvolle wie erfolglose medizinische Behandlungen über sich ergehen lassen. Als letzten Ausweg übergaben die Eltern ihre inzwischen 18-jährige Tochter in die Obhut des wegen seiner neuartigen Methoden umstrittenen Arztes Franz Anton Mesmer. Mit „Am Anfang war die Nacht Musik“ hat alles angefangen. Der historische Stoff dieses Romans mit Figuren, die es wirklich gegeben hat, inspirierte die Regisseurin Barbara Albert zu ihrem Film „Licht“, in dem sie sich auf Resis Aufenthalt in Mesmers Haus beschränkt. In ihrem Roman schreibt Alissa Walser abwechselnd aus der Perspektive des Mediziners Mesmer und der Patientin Paradis. Für Barbara Albert war die Figur der Resi die Spannendere, die sie gleich in ihr Herz schloß, und auf die sie sich deshalb in ihrem Film konzentriert. Ich tue das in meinen weiteren Ausführungen jetzt auch, obwohl das Franz Anton Mesmer (Devid Striesow) nicht ganz gerecht wird. Nach einigen Behandlungen, bei denen sich der Arzt eines magnetischen Fluidums bedient, vermag Resi zunächst wieder Licht und allmählich auch ihre Umgebung wahrzunehmen. Aber genauso schön ist es zu beobachten, wie sie – zum ersten Mal von ihren Eltern getrennt – aufblüht und Selbstvertrauen gewinnt. Auch das ist Mesmers Verdienst. Gleich in der ersten Sitzung öffnet sie sich ihm mit den beklemmenden Worten: „Wer nichts sieht, wird nicht gesehen, und wer nicht gesehen wird, wird auch nicht gehört, der lebt nicht.“ Und das bildet sie sich leider nicht nur ein. Beim Vorstellungsgespräch in Mesmers Haus ergreifen ausschließlich ihre Eltern für sie das Wort! Dazu Hörschnipsel 2: Aber am Klavier fühle sie sich wie ein General. Und das bekommt Mesmer bei dem Duett, der für mich schönsten musikalischen Einlage, auch zu spüren! Dazu der wunderschöne Hörschnipsel 3, bei dem mir die insgesamt sehr gut gemachte Audiodeskription besonders gefällt. Als ob die Sprecherin mit ihrer schönen Stimme die Musizierenden begleitet, ohne sie dabei zu stören! Ich denke, dieser Moment zählt zu Resis glücklichsten. Sie fühlt sich wohl im Hause Mesmer und die ersten zarten Erfolge der Behandlung stellen sich gerade ein. Noch wirkt sich die Verbesserung ihrer Sehkraft nicht negativ auf ihr virtuoses Klavierspiel aus. Resis Augen! Den typischen blinden Blick kann es schon alleine wegen der vielfältigen Ursachen für eine Erblindung mit den unterschiedlichsten Auswirkungen nicht geben. Resis Augen werden natürlich immer wieder beschrieben und das hört sich so an: Ihre geröteten Augen wandern ziellos umher, ohne etwas zu fixieren. Sie wirken trüb und glasig. Ihr Blick bewegt sich nicht. Ihre Augenlieder flattern. Unbeholfen folgen ihre Augäpfel ihrer Hand dicht vor ihren Augen. Das Bild ist erst verschwommen, dann wird es klar. Ihre Augen fokussieren einen Gegenstand. Unruhig rollen ihre Pupillen hin und her. Im Profil schimmert ihr Augapfel weiß. Ich habe zwar auch einem blinden Menschen noch nie direkt in die Augen geschaut, aber das klingt für mich sehr plausibel, gut gelöst und vor allem nicht übertrieben. Spannender für mich und überzeugend dargestellt fand ich, wie sie sich anfangs vorsichtig tastend bewegt und später Schrittchen für Schrittchen auch alleine ihre Umgebung erforscht. Sie erfährt, daß Dinge, die sie sieht, weiter entfernt sind, als sie vermutet, und gerät über einen Misthaufen auf einer Wiese in Entzückung! Maria Dragus ließ sich übrigens von der Fachfrau Silja Korn beraten! Zwei Seelen in meiner Brust! Wenn zugegebenermaßen auch ein bißchen neidisch, ich habe mich mit Resi über jede noch so kleine Besserung ihres wiedergewonnenen Augenlichts gefreut. Vereinzelte Äußerungen von Blinden, die keinen Wert darauf legen, sehen oder wieder sehen zu können, kann ich nicht nachvollziehen. Und auch bei Resi hörte ich einige Male Sehsüchte heraus. Das heißt natürlich nicht, daß Resi und ich mit unserem Schicksal hadern und jammern. Weil das Klavierspielen ihr Leben ist, ist Resis Verzweiflung entsprechend groß, als sie feststellt, ihre Hände beim Spielen nicht mehr wie gewohnt unter Kontrolle zu haben. Ich war hin und hergerissen, ob ich dieses Leid genauso wie ihre Freud mit ihr teilen kann oder soll. Denn dies hätte auch eine nur vorübergehende Phase der Irritierung sein können. Schließlich ist ihr musikalisches Talent nicht auf ihre Blindheit zurückzuführen. Dieses wäre nur ohne ihre Erblindung als kleines Mädchen und der damit einhergehenden frühen musikalischen Förderung nicht zu Tage getreten. Aber Resi braucht mein Mitleid überhaupt nicht! Selbstbewußt verläßt sie nach geschätzt zwei, drei Monaten Mesmers Haus und kennt jetzt

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Die Blindgängerin ist in eine Goldfolie gehüllt. Sie trägt ein goldenes Schwert in der linken Hand. Mit der rechten hält sie eine goldene Kugel, die ihr Gesicht verdeckt. Sie steht im Scheinwerferlicht, das ihren Schatten auf die weiße Wand hinter ihr wirft.

Aus dem Nichts

Was ihre Größe und ihr Gewicht angeht, sind diese drei gut zu händeln. Dazu sind sie heiß begehrt und mit einer dünnen Goldschicht überzogen. Eine Kugel, die man sich nicht selbst gibt, ein in die Jahre gekommener Schwertträger und eine 19-Jährige! Das mit der Goldkugel hat schon einmal geklappt! Am 07. Januar bekam der Regisseur Fatih Akin einen Golden Globe Award für „Aus dem Nichts“ als besten fremdsprachigen Film überreicht. Bravo und herzlichen Glückwunsch! Noch auf der Bühne drückte er der Hauptdarstellerin seines Films die Trophäe in die Hand. Diese stellt eine stilisierte Weltkugel dar, die auf einer Filmrolle ruht. Diane Kruger überzeugt in der Rolle als Katja, der tragenden Figur des Films, und dafür erhielt sie bereits letztes Jahr in Cannes die Goldene Palme! So ganz aus dem Nichts kam der Golden Globe also nicht. Jetzt wird der vergoldete Schwertträger, der auf einer Filmrolle steht, anvisiert! Sein Spitzname ist von jeher Oscar und er feiert am 04. März bei der diesjährigen Oscar-Verleihung seinen 90. Geburtstag. Welche fünf nicht englischsprachigen Filme dann um den Auslands-Oscar konkurrieren, wird am 24. Januar bekanntgegeben. Die Chance, daß der von Deutschland eingereichte Film „Aus dem Nichts“ dabei ist, hat sich nach dem Erfolg bei den Golden Globe Awards auf jeden Fall erhöht, aber trotzdem sicherheitshalber fest die Daumen drücken! Ein Heimspiel dagegen ist die güldene, in einen Filmstreifen gehüllte 19-Jährige! Die Lola ist von ihrem Outfit und ihrem Namen her meine Favoritin unter den dreien. Ende April wird sie zum 19. Mal als Trophäe den Preisträgern beim Deutschen Filmpreis übergeben. Dann werden sich Fatih Akin und sein Filmteam bestimmt über mehr als nur eine Lola freuen dürfen! Details zum Deutschen Filmpreis, der Lola im Allgemeinen und hoffentlich demnächst einer Lola für die beste barrierefreie Filmfassung gibt’s hier zum Nachlesen: www.blindgaengerin.com/tag/barrierefreie-lola/ Eine barrierefreie Fassung für „Aus dem Nichts“ gibt es, sie ist allerdings nicht über die App Greta und Starks verfügbar. Der Verleiher hat das Bereitstellen seiner deutschen Filme auf der App zum Glück zwar nur vorübergehend ausgesetzt, aber der Kinostart fiel ausgerechnet in diese Phase. Deshalb klappte Plan A diesmal nicht: Die Hörfilmbeschreibung zu Hause herunterladen und nach einem kurzen Test der App beruhigt ins nächstgelegene Kino gehen. Also Plan B: Schauen, ob der Film in einem der zwei Berliner Kinos gezeigt wird, die mit der CinemaConnect-Technik ausgestattet sind. Das war sogar in beiden der Fall und ich machte mich in eines davon auf den recht weiten Weg. Im Kinosaal aber hörte ich dann zu meiner großen Enttäuschung im Kopfhörer von der Audiodeskription: Nichts! Vom um Aufklärung sehr bemühten Kinopersonal erfuhr ich den Grund: Die Tonspur mit der Audiodeskription war nicht auf dem DCP, der digitalen Filmrolle. Darauf wolle man aber in Zukunft achten! Und jetzt zum unorthodoxen Plan C: Der Produzent der barrierefreien Fassung ließ mir freundlicherweise den sehr gut geschriebenen Text der Audiodeskription zukommen. So öffneten sich mir dann beim Lesen im Nachhinein die Augen über den genauen Hergang mehrerer Szenen und über viele Details. Die herausragende schauspielerische Leistung von Diane Kruger in der Rolle der Katja, wie sie mit ihrer Mimik und sehr starkem Körpereinsatz ihr Leid durchlebt, kann ich mir jetzt natürlich auch noch besser vorstellen. Wieder einmal stelle ich fest, wie wichtig die zusätzlichen akustischen Bildbeschreibungen für mich am liebsten über die App Greta sind. Um den Film ohne Audiodeskription zu schauen, hätte ich zwar nicht durch die halbe Stadt fahren müssen, aber ich bereue trotzdem: Nichts! Denn der Film, den man auf keinen Fall verpassen sollte, kann dafür schließlich am wenigsten, bzw. NICHTS! Ohrenkino! Dank Warner Bros. kann ich nun zehn akustische Kostproben ein bißchen über die dreiteilige Filmhandlung erzählen lassen! Die kurzen Ausschnitte liefern den reinen Filmton, ohne Bild, ohne Bildbeschreibung, so wie meine Kinosituation war. „Eins – Die Familie“ Ein ganz normaler Nachmittag im Familienleben von Katja, ihrem Mann Nuri und dem gemeinsamen sechsjährigen Sohn Rocco: Clip 1 Ein paar Stunden später . . . Clip 2 Clip 3 und 4 sprechen für sich! Clip 3 Clip 4 Katjas Verzweiflung und ganz kurze Selbstzweifel im Gespräch mit Danilo Fava, ihrem Trauzeugen, Freund und Rechtsanwalt: Clip 5 „Zwei – Gerechtigkeit“ Der Prozeßbeginn Clip 6 Die Verteidigung beantragt, Katja als Zeugin, die auch als Nebenklägerin auftritt, bis zu ihrer Vernehmung von der Verhandlung auszuschließen. Sie scheitert damit aber und so kommt es zu der erschütternden Szene in Clip 7. Clip 7 Katjas erste Zweifel an einer Verurteilung des jungen Nazipärchens Clip 8 „Drei – Das Meer“ Katja nimmt in Griechenland am Meer die Spur des jungen Nazipärchens auf… Clip 10 …und findet die beiden. Clip 11 Licht ins Dunkel dieses fast dialogfreien Ausschnittes bringt hier der dazugehörige Text der Audiodeskription: Nervös kniet sie sich hin, späht zum Strand hinüber und streicht sich das Haar aus dem Gesicht. Auf allen vieren kriecht sie ein Stück weiter vorwärts. Dort steht Makris bei André und Edda vor einem Wohnmobil. André: UT [André:] Bist du sicher? Makris: UT [Makris:] Klar bin ich sicher. Ich hab sie verjagt. André: UT [André:] Was sollen wir jetzt tun? Makris geht zu seinem Pick-Up. Katja verbirgt sich hinter den Büschen. Makris gibt André die Eisenstange. Er reicht Edda und André die Hand und steigt in seinen Wagen. Katja beobachtet es. Langsam fährt Makris rückwärts. Katja presst sich geduckt in die Sträucher. Der Pick-Up fährt davon. Zu Ende, das war’s. Mehr gibt’s im Kino!

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Die Blindgängerin steht im Park auf einem Skywalker, einem Fitnessgerät. Sie trägt die schwarze Maske des Kylo Ren, eine schwarze Jacke und schwarze Jeans. Mit dem rechten Arm schwingt sie ein rotes Lichtschwert.

Star Wars – Die letzten Jedi

Entwarnung: Keine Spoilergefahr! Hier geht es zwar um den neuen Blockbuster, es werden aber keine Details verraten! Vielmehr ist es mir ein Bedürfnis, kundzutun, daß ich vor kurzem mit „Star Wars – Die letzten Jedi“ zum ersten Mal und völlig unvorbelastet Kontakt zum Star-Wars-Universum aufnahm. Und das fand ich so galaktisch gut, daß ich anschließend meine rabenschwarzen Wissenslöcher schließen wollte. Dabei hätte ich mich beinahe im enzyklopädischen Universum mit 1375 Links verloren, Tendenz steigend, weil die Beiträge für „Die letzten Jedi“, die achte Episode, ja noch ausstehen. Aber jetzt kann ich wenigstens ein bißchen mitreden! Vor dem Kinobesuch war mir der Begriff „Skywalker“ nur als Bezeichnung für mein Lieblingsgerät in einem Fitnessstudio bekannt. Mit den Füßen gleitet man auf zwei parallelen Schienen abwechselnd vor und zurück über dem Boden. Das hat etwas Schwebendes, nur daß man auf der Stelle schwebt. Wahrscheinlich weiß jedes Kind, daß Skywalker, mit Vornamen Luke, ein Meister des Jedi-Ordens ist. Als Vertreter der hellen Seite der Macht spielt er in sechs der acht Episoden eine zentrale Rolle. In den beiden letzten Folgen hat er es immer wieder mit seinem abtrünnigen Neffen Kylo Ren zu tun, der sich auf die dunkle Seite der Macht geschlagen hat und seinem Onkel um jeden Preis den Garaus machen möchte. Das war nicht gespoilert und die Verletzung, wegen der Kylo Ren sein Gesicht hinter einer schwarzen Maske verbirgt, hat er sich auch schon in Episode sieben eingefangen. Der Sound im Kinosaal war einfach grandios. Das gilt, davon gehe ich unbesehen aus, auch für die vielen visuellen Effekte bei den Kämpfen sowie für die Bilder zum Beispiel der Planeten, ihrer Landschaften und der vielen fantastischen Tierwesen. Diese Bilderflut bekam ich bestmöglich von einer sehr gut gemachten Hörfilmbeschreibung über die App Greta vermittelt. Auch der Sprecher hat für meine Ohren maßgeblich zum Gelingen der Audiodeskription beigetragen, Chapeau! Und ganz viele Chapeaus oder auch zehn von zehn Sternen vergebe ich an Disney für sein großartiges Engagement! Seit über einem Jahr macht der Medienkonzern all seine Filmtitel mit Audiodeskriptionen und Untertitel über die App Greta und Starks für alle Kinobegeisterten uneingeschränkt erlebbar! Die Tatsache, daß es für “Die letzten Jedi“ erstmals für einen Star-Wars-Film eine Audiodeskription gab, war für mich das schlagende Argument, mir den Film anzuschauen! Entwarnung gibt es seit Anfang der 1970er Jahre übrigens für alle „Blockbuster“! Denn von da an wurde dieser Begriff für Filme verwendet, die so viel Publikum anlocken, daß sich Warteschlangen um den Häuserblock bilden, bzw. die mit ihrem Erfolg die Kinos blockieren. Vorher aber, während des Zweiten Weltkrieges, war Blockbuster die Bezeichnung für eine Fliegerbombe, die das verheerende Zerstörungspotential hatte, einen ganzen Wohnblock komplett in Schutt und Asche zu legen. Hoffentlich geht es auch in Zukunft, wenn überhaupt, nur auf der großen Leinwand kriegerisch zu! Verabschieden möchte ich mich bis zum Wiedersehen in 2018 mit dem leicht abgewandelten Jedi-Gruß: Mögen Gesundheit, Friede und Glück mit Euch sein! Und der Link zur selben Prozedur wie jedes Jahr, ebenfalls leicht abgewandelt, darf natürlich auch nicht fehlen:

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Drei Männer schauen erstaunt bis entgeistert durch eine Türöffnung in den dahinter liegenden Raum. Links und rechts die beiden jungen Hauptdarsteller des Films "Eine schöne Bescherung", zwischen ihnen ein Weihnachtsmann.

Der dritte Mann (Weihnachts-)

Wann kommt er denn nun endlich, der Weihnachtsmann? Und plötzlich steht er, nein, stehen sie im Doppelpack in der guten Stube. Die allgemeine Verunsicherung bei den Erwachsenen und den verkleideten Herren ist groß. Daß sich die zwei Weihnachtsmänner unverhofft gegenüberstehen und durch ihre Masken entgeistert anstarren, ist nur eine von vielen Pannen aus der Serie: Was beim Fest der Liebe im Kreis der Familie schiefgehen kann, geht auch schief! Und was für „Eine schöne Bescherung“ war das vor einem Jahr ab dem 22. Dezember im Kino! Wer letztes Jahr keine Muße hatte, sich die warmherzige Komödie aus Schweden über eine warme Weihnacht anzuschauen, kann das jetzt gemütlich auf dem Sofa mit der DVD nachholen. Warm sind im Film übrigens nicht nur die für die Jahreszeit viel zu milden Temperaturen. Nicht eine einzige Schneeflocke! Verpackt ist die DVD barrierefrei mit der Weihnachts-Marie von Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH. Also mit der Audiodeskription und den erweiterten Untertiteln! Wie viele andere gute Filme ist auch „Eine schöne Bescherung“ als DVD unter anderem über good!movies erhältlich! Dieses Label gründeten vor einigen Jahren zehn engagierte unabhängige Filmverleiher, um ihre anspruchsvollen guten Filme als DVD oder Online anzubieten. Ein Schmökern in dieser Filmauswahl lohnt sich in Anbetracht der Feiertage unbedingt! Aber da fehlt ja noch jemand! Nämlich der dritte Weihnachts-Mann, und der ist nicht zu sehen, aber zu hören! Andreas Sparberg mit seiner warmen, ruhigen und tiefen Stimme ist der Sprecher der Audiodeskription und beschert uns mit dem von ihm vorgetragenen Blogbeitrag zum Film vom letzten Jahr! Vielen Dank dafür! Bevor ich mit dem Link zum Audio eine wunderschöne und geruhsame Vor- und Weihnachtszeit wünsche, liegt mir noch etwas am Herzen! Das Team von Kinoblindgänger gGmbH hat schon einmal die Fühler in Richtung Kinostarts im nächsten Frühjahr ausgestreckt und einige hochinteressante potentielle Projekte entdeckt. Mehr kann ich noch nicht verraten, aber: Mit etwas volleren Taschen könnte die Marie noch viel mehr auf die Beine stellen. Und ja, das ist ein dezenter Wink mit dem Weihnachts-Zaunpfahl…! Möglichkeiten, für Marie zu spenden, finden sich auf der Seite der Kinoblindgänger gGmbH (siehe Link auf der Startseite). Und hier geht es zum Audio mit Andreas Sparberg: Lieben Dank! Schöne Feiertage wünsche nicht nur ich, sondern auch die Marie. Die Marie ist das Maskottchen der Kinoblindgänger gGmbH. Sie steht für die barrierefreie Fassung.  

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Die fünf Teams, jeweils ein Youtuber und ein oder zwei Menschen mit Behinderung

Thank God it’s Friday – jetzt sogar barrierefrei!

Für die meisten von uns läutet der Freitag, der schönste Tag der Woche, das sehnsüchtig erwartete Wochenende ein. Das haben wir allerdings nicht dem lieben Gott zu verdanken. Nach dem Willen des HERRN ist für seine Schöpfung nur der siebte Tag, der Sonntag, zum Ausruhen vorgesehen. Die Fünf-Tage-Woche ist also eine rein irdische Erfindung. Genauso verhält es sich auch mit dem #barrierefreiTag, der vor kurzem schon zum zweiten Mal natürlich nicht zufällig auf einen Freitag fiel. Der Dank dafür gilt zunächst den Leuten von der Aktion Mensch, die hinter dieser großartigen Initiative stecken. Fünf YouTuber luden am 1. Dezember auf den Kanälen für ihre Abonnenten überraschend anders gestaltete Videos hoch. Überraschend anders deshalb, weil die fünf nicht wie gewohnt alleine, sondern meist als Duo vor der Kamera agierten. Sie hatten nämlich jemanden an ihrer Seite, der nicht nur dasselbe Interesse, sondern auch eine Behinderung hatte. Man muß sich also auch bei den YouTubern und ihren jeweiligen Video-Partnern und -Partnerinnen bedanken! Die YouTuber waren übrigens überrascht, wie locker, entspannt und bereichernd das alles war. Die fünf Videos sind der beste Beweis dafür, daß wir, Menschen mit und ohne Behinderung, mehr gemeinsam haben, als wir denken! Wie zum Beispiel Musik machen, journalistisch arbeiten, Mutter sein, Dinge selbst basteln oder ins Kino gehen und dann über die Filme sprechen oder schreiben. Das Thema „Kino“ durfte ich gemeinsam mit dem YouTuber Dominik Porschen abdecken. Wir trafen uns in Köln in seiner „Filmlounge“ und waren sofort ein Kiek und ein Ei! Alle Videos, ein Blick hinter die Kulissen und Interviews von allen Mitwirkenden sind auf der Seite von Aktion Mensch zu finden: www.aktion-mensch.de/barrierefreiTag Der Anlaß für den zweiten #barrierefreiTag am Freitag, dem 01.12., war der Internationale Tag für Menschen mit Behinderung am 3. Dezember. Aber braucht es eigentlich immer einen Grund? Es gibt so viele interessante YouTuber, die sich im Netz tummeln. Es gibt so viele Menschen, die sich in der digitalen wie der analogen Welt für etwas engagieren. Die etwas Gutes bewirken wollen, ob in ihrem Alltag, ihrer Arbeit oder für ein spezielles Projekt. Und darunter sind natürlich auch Menschen mit Behinderung! Sollte es da nicht möglich sein, jeden Tag zum barrierefrei-Tag werden zu lassen? Ein toller Anfang ist ja schon einmal gemacht!  

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