„Heut Nacht, heut Nacht,
ist die Welt voller Licht, mit Sonnen und Monden überall.
Heut Nacht, heut Nacht,
ist die Welt hell und wild, wird verrückt, Funken ins Weltall schießend.“
Das klingt zwar verdächtig nach dem Spektakel einer Silvesternacht, aber hier strahlt und funkelt das gerade entfachte Feuer einer ganz großen Liebe.
„Tonight“
ist ein Liebeslied, wunderschön romantisch gesungen von Maria (Rachel Zegler) und Tony (Ansel Elgort) in der von Steven Spielberg neu verfilmten
„West Side Story“
Die perfekte Gelegenheit, mein kurzes, aber spannendes Kinojahr mit Freundinnen nach leckeren Tapas ausklingen zu lassen!
Leonard Bernsteins Melodien hatten mich schon bei der Erstverfilmung des Musicals von 1961 infiziert. Allerdings nicht im Kino, sondern viele Jahre später in den 70ern mit meinem Sehrestchen und der Nasenspitze ganz dicht vor der Mattscheibe.
Damals wie heute zählt zu meinen drei Favoriten:
„America“
„Amerika, ich bin gern in Amerika,
ich mag die Insel Manhattan“
Dieser Tanz mit mitreißenden Rhythmen gehört den jungen puertoricanischen Frauen. Sie singen von ihren großen Erwartungen an die neue Heimat New York mit ihren verheißungsvollen Versprechungen.
Und eine ist besonders präsent: Anita, die Freundin des Anführers der Sharks, ganz bezaubernd gespielt von Ariana DeBose.
Sie hat einen Oscar genauso verdient wie Rita Moreno, die Darstellerin der Anita in der Erstverfilmung!
Bei „America“ und den nicht untertitelten spanischen Dialogen fällt im Unterschied zur Erstverfilmung besonders Spielbergs authentische Besetzung auf. Die Mitwirkenden haben einen hispanischen Hintergrund. Außerdem ist das gesamte Ensemble viel jünger und alle singen ihre Gesangseinlagen selbst.
„Dance at the Gym“
ist Favorit Nummer zwei.
Der spannungsgeladene Tanz der rivalisierenden Jugendlichen mit ihren Partnerinnen in einer riesigen Halle läßt schon kein gutes Ende der Geschichte erahnen. Dabei haben die Sharks und die Jets dasselbe Problem. Sowohl die Latinos als auch die Söhne europäischer Einwanderer kämpfen um Territorien, die vor ihren Augen durch dieselbe Abrißbirne verschwinden.
„Cool“
Mein absoluter Favorit!
„Junge, Junge, hast du eine Rakete in der Tasche? Bleib cool!“
So versucht Tony die aufgeheizte Stimmung bei den Jets zu beruhigen. Er will die drohende Auseinandersetzung mit den Sharks unbedingt verhindern.
Besonders angetan haben es mir bei „Cool“ die herrlich schrägen jazzigen Töne und die im Takt schnippenden Finger der Jets. Schon die Musik läßt die sich von einer auf die andere Sekunde ändernde Stimmung erahnen.
Meine Favoritin außer Konkurrenz, die Greta App, war natürlich immer dabei.
Mit den sehr gut gelungenen Beschreibungen der Szenerie des New York Ende der 50er Jahre, der bunten Kostüme und der Tänze konnte ich in mein Lieblingsmusical so gut wie noch nie eintauchen.
Dazu trug auch bei, daß Musik und Gesang so wenig wie möglich übersprochen wurden.
Der Text der Audiodeskription stammt von Michael Schorr und Jonas Hauer.
Die ruhige Stimme des routinierten Sprechers Andreas Hofer klang sehr angenehm, vielleicht einen Tick zu routiniert?
Und damit verabschiede ich mich sang- und klanglos und wünsche einen fantastischen und gesunden Rutsch ins neue Jahr, aber natürlich nicht ohne dieselbe Prozedur wie jedes Jahr!
“Dinner for One” in der Version von Aktion Mensch (mit Audiodeskription):