Blog Blindgaengerin

Deutscher Filmpreis

Die goldene Lola-Statue in einem hell erleuchteten Raum mit gläsernen Wänden und gläsernem Boden.

11 LOLA TALKS in Blindgängerins YouTube-Kanal!

Nur für zwei der heißbegehrten goldenen, in ein Filmband gehüllten Trophäen sind die Empfänger bereits bekannt. Eine wird beim Deutschen Filmpreis 2023 Volker Schlöndorff als Ehrenpreis überreicht und der Film „Die Schule der magischen Tiere 2“ wird als besucherstärkster Film des vergangenen Jahres ausgezeichnet.Aber 19 Lolas, darunter eine silberne und eine aus Bronze, und vor allem die in 19 Kategorien Nominierten müssen sich noch bis zur Preisverleihung am 12. Mai gedulden. Die Verleihung findet erstmals im Theater am Potsdamer Platz statt. Und wer kann sich dieses Jahr Hoffnung auf eine Lola machen?Da hatte die Deutsche Filmakademie mit ihrer Kampagne, den LOLA TALKS, eine ganz wunderbare Idee!Und genauso wunderbar: Für 11 dieser Talks in den drei Kategorien „Bester Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilm“ produzierte die Kinoblindgänger gGmbH eine Audiodeskription und erweiterte Untertitel.Hier ist der Link zur Playlist „11 LOLA TALKS barrierefrei zum Deutschen Filmpreis 2023“ in Blindgängerins YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/watch?v=gRu61TjrIs&list=PLuMDSTYBbFSd5cdYetXdP0etgdWsXdzy9 Und welche Idee steckt hinter der Kampagne?In 33 Gesprächen, den sogenannten LOLA TALKS, stellt die Deutsche Filmakademie die diesjährigen Nominierten in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem ZDF und der Kinoblindgänger gGmbH (bei 11 Talks) in kurzen Videos vor. Diese bieten einen exklusiven Blick hinter die Kulissen und die Möglichkeit, die Filme, ihre Gewerke und Protagonist:innen näher kennenzulernen.Alle 33 Videos gibt es hier: https://www.deutscher-filmpreis.de/lola-talks/ und dort: https://www.zdf.de/suche?q=lola+talks&synth=true&sender=Gesamtes+Angebot&from=&to=&attrs=&abName=ab-2023-05-08&abGroup=gruppe-c Die Kinoblindgänger gGmbH freut sich, die 11 Talks rechtzeitig barrierefrei präsentieren zu können, und bedankt sich für die großartige Zusammenarbeit bei:Anne Leppin & Maria Köpf (Projektleitung) und Marlen Richter (Producerin)von der Deutschen FilmakademieText der Audiodeskription: Ralf KrämerRedaktion: Die BlindgängerinSprecherin der Audiodeskription: Nadja Schulz-BerlinghoffErweiterte Untertitel: SUBS HamburgTechnische Abwicklung/Sprachaufnahme/Mischung: speaker-search GmbH

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Die Blindgängerin mit ihrem Begleiter Andreas. Sie sitzen im Publikum zwischen vollbesetzten Stuhlreihen im Saal des Palais am Funkturm in Berlin.

Lola 2022

Völlig verschwitzt, aber nicht wegen der hochsommerlichen Temperaturen,die waren ja draußen, und wir drin! Im angenehm temperierten Foyer des Palais am Funkturm in Berlin schlenderten wir mit kühlem Getränk und Häppchen durch das bunte Treiben und haben schlicht vergessen, jemanden um ein Foto von uns beiden zu bitten. Also muß das Selfie ran!Andreas, mein Begleiter bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2022 am 24. Juni gab sein bestes, mir die vielen ausgefallenen, fetzigen Outfits zu beschreiben, und wußte ganz oft, wer darin steckte.Die Freude der rund 2.000 geladenen Gäste, nach zwei Jahren endlich wieder ohne Beschränkungen den deutschen Film feiern zu können, war förmlich mit Händen zu greifen und nicht zu überhören. Als schließlich alle ihre Plätze eingenommen hatten, kam Katrin Bauerfeind auf die Bühne und brachte es so auf den Punkt: Lola statt Corona! Forsch, mit Witz und Herz, mal singend und mit einem leider nur ganz kurzen Saxophon-Solo führte sie durch den Abend und drückte gleich auf die Tube. Wer bei seiner Danksagung überzieht, würde ausgebremst!Den Job des Ausbremsers übernahm wie im letzten Jahr der musikalische Leiter Karim Sebastian Elias mit hervorragenden Musikerinnen und Musikern, dieses Mal mit„Gute Nacht Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen“von Reinhard Mey, erst dezent, dann immer deutlicher. Ich sage erst einmal Guten Abend und bleibe noch ein bißchen!Kaum auf der Bühne, packte die erste Laudatorin Meltem Kaptan gleich wieder ein, und zwar in ihren Lebenskoffer unter anderem einen ganz speziellen Blick und gummiartige Transformationskünste. Für letztere ging die Lola in der Kategorie „Beste männliche Nebenrolle“ an ihren Spielkollegen Alexander Scheer in „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“. Für mein subjektives, laienhaftes Empfinden hätte seine starke Präsenz im Film auch eine Nominierung als Hauptdarsteller gerechtfertigt. Wie auch immer, meinen herzlichen Glückwunsch, auch gleich an alle weiteren Preisträgerinnen und Preisträger! „Aber nicht abbeißen, Miss Moneypenny“,meinte er kauend zur neuen Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und drückte Claudia Roth auf dem Weg zur Bühne sein Lachsbrötchen in die Hand. Auf so eine Idee kann nur Christoph Maria Herbst kommen. Dann überraschte er mit der Erkenntnis: In der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“ seien nur Frauen nominiert. Und was für welche, sag ich! Jetzt hielt Meltem Kaptan für die Rolle als Rabiye strahlend eine eigene Lola in den Händen. „Dis is alles so traurig, was so lustig sein könnte“,sagt Jella Haase niedergeschlagen zu ihrem Spielpartner Albrecht Schuch in „Lieber Thomas“. Genau so könnte sich dieser Satz aus dem Munde der Katharina Thalbach im Jahr 1968 angehört haben, einfach phänomenal!Das fanden wohl auch die Mitglieder der Filmakademie und Jella Haase wurde mit dem Deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin geehrt.Zuvor hatte Ulrich Tukur als Laudator Anja Schneider, Sandra Hüller und ihr je ein bezauberndes Ständchen gewidmet und sich dabei auf dem Akkordeon begleitet.Dafür gibt’s von mir die Lola in der Kategorie „Beste Laudatio“! Den traurigen Moment, wenn es heißt, Abschied zu nehmen von den im vergangenen Jahr verstorbenen Akademiemitgliedern, begleitete dieses Mal sehr berührend ein Mädchenchor mit Lou Reeds „Perfekt Day“. Die Portraits der Verstorbenen erschienen auf der Videoleinwand und Andreas flüsterte mir die erschreckend vielen Namen ins Ohr. Agieren Sie als „Soldaten der Wahrheit“,appellierte Wladimir Klitschko, zugeschaltet per Video, an alle Dokumentarfilmerinnen und-filmer. Sandra Maischberger moderierte souverän wie man sie kennt die Kategorie „Bester Dokumentarfilm“. Ausgezeichnet wurde das Team von „The Other Side of the River“. Ganz knapp an einer Lola für die beste Laudatio schrappten Anneke Kim Sarnau und Bjarne Mädel vorbei. Amüsant nahmen sie die an der Aktion #allesdichtmachen Beteiligten aufs Korn. Sie hauten sich Sprüche um die Ohren mit dem Hinweis, daß es zum Glück das so wichtige Gewerk „Schnitt“ gäbe. Dem kann ich nur zustimmen. Bei der Arbeit an Hörfilmfassungen irritierte schon mal der ein oder andere nicht zur Szene passende Blick, nicht nachvollziehbare Wechsel der Kleidung oder ein blutdurchtränkter Verband war schlagartig blütenweiß. Die Lola für den besten Schnitt erhielt die völlig überraschte Gisela Zick für ihre Arbeit in „Lieber Thomas“! Musik, zwei, drei, vier!Katrin Bauerfeind gab ihr sehr schönes Solo auf dem Saxophon, plauderte mit Karim S. Elias, und Annette Focks bekam die Lola für die beste Filmmusik in „Wunderschön“ überreicht.Andreas und ich, wir spielen beide akustische Gitarre, hatten die wunderschönen, melancholischen Gitarrenklänge von Rabiye Kurnaz favorisiert, die Gänsehaut machten.Dann übernahmen Sandra Hüller, Eva Löbau und Laura Tonke das Mikrophon. Erst zierten sie sich, um dann voller Inbrunst „The Greatest Love of All“ zu schmettern, wie schon Sandra Hüller solo und grandios in „Toni Erdmann“.Mit diesem Ständchen und dem Bernd Eichinger Preis wurde das Team von Komplizen Film für seinen maßgeblichen Beitrag zur Kinokultur geehrt. Kann es nicht einen Mittelweg geben zwischen dem heute manchmal kaum verständlichem Genuschel und der übertrieben deutlichen Sprechweise in den Filmen der 50er und 60er Jahre?Maren Kroymann bevorzugt Genuschel, ich deutliches Sprechen. Sie hielt die Laudatio für die Kategorie „Beste Tongestaltung“ und ausgezeichnet wurde zu meiner Freude das Team von „Niemand ist bei den Kälbern“! Über Geräusche in diesem Film schrieb ich in einen Blogbeitrag:„Aber wo Kühe sind, gibt’s auch Fliegen. Deren Summen war im Kinosaal so präsent, daß es auf der Haut zu kribbeln schien.“ Und diesen Plagegeistern kann weder Genuschel noch übertrieben deutliches Sprechen angelastet werden! Ich mache hier ausschließlich aus Zeitgründen einen Schnitt und überspringe so wichtige Gewerke wie Kostüm, Maske, Szenenbild, Regie, Drehbuch und Kamera und komme zu den höchst dotierten Preisen „Bester Spielfilm“!Die Lola in Bronze ging an das Team von „Große Freiheit“ und die in Silber an das von „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“.Und ein Trommelwirbel für das Team von „Lieber Thomas“ für insgesamt neun Auszeichnungen und die Lola in Gold! Ziemlich durstig, wegen der „trockenen Luft“ im Saal, aber die war ja drin und wir nach der Show draußen!Auf der riesigen Terrasse hatten wir die Wahl zwischen so vielen Getränken und vegetarischen Leckereien.Wir ließen bei frisch gezapftem Bier die Show noch einmal Revue passieren, im Sitzen, und dann war es Zeit für uns zu gehen. Was ich jetzt noch zu sagen hätte, dauert keine Zigarette:Ein herzliches Dankeschön an die Akademie für den wunderbaren Abend, die tollen Plätze

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Das Bild ist zweigeteilt. Links die Blindgängerin in Abendgarderobe auf einem roten Teppich vor einer Blumenwand. Darauf sind auch Banner mit den Namen und Logos der Veranstalter und Sponsoren des Deutschen Filmpreises. Rechts die Blindgängerin neben einer großen goldenen Lola-Statue.

Lola 2021

„Tausendmal berührt“ …wäre jetzt stark übertrieben und es ist ja auch nix passiert.Ungerührt ließen die überlebensgroßen Lola-Statuen im Foyer des Berliner Palais am Funkturm nach der Gala das kleine Fotoshooting mit mir über sich ergehen. Weil sie ja im Foyer bleiben mußten, haben die Lolas leider die sehr fetzige, lebhafte und kurzweilige Show der Verleihung des 71. Deutschen Filmpreises verpaßt!Und nicht nur einmal berührt waren die 1.200 geladenen Gäste, unter denen auch meine Freundin Pascale und ich sein durften. Ganz gerührt waren vor allem die Gewinnerinnen und Gewinner, ihnen und natürlich auch den Nominierten meinen herzlichen Glückwunsch!!! Das Making-of-Video zur Lola 21 faßt in gut drei Minuten die Highlights vor und während der Preisverleihung zusammen. In den sozialen Netzwerken ist es bereits veröffentlicht.Die von Kinoblindgänger produzierte barrierefreie Fassung ist in Blindgängerins YouTube-Kanal und hier am Ende des Beitrags zu finden. Ich lasse jetzt den Abend in meinem akustischen Gedächtnis Revue passieren und beschränke mich darauf, was mir spontan und garantiert in falscher Reihenfolge in den Sinn kommt.Aber ganz sicher gleich zu Beginn meldete sich „Das Kino“ zurück, nur hörbar mit einer schönen weiblichen Stimme, die sich immer wieder einmischte. Wenn „Das Kino“ sprach, war – wie ich hinterher erfuhr – eine Frequenzlinie zu sehen, die mal mehr, mal weniger ausschlug, raffiniert! Dann kam ein etwas ungläubiges und zaghaftes „Wow“ von Lorna Ishema.Für ihre Rolle in „Ivie wie Ivie“ wurde ihr die Lola als beste Nebendarstellerin von Oliver Masucci überreicht. Er wußte noch nicht, daß er später selbst mit der begehrten Trophäe als bester Hauptdarsteller nach Hause gehen würde. Mal ganz anders war die Reaktion von Thorsten Merten, Gewinner der Kategorie „Beste männliche Nebenrolle“ in „Curveball – Wir machen die Wahrheit“.Er bedankte sich bei den Bürgerinnen und Bürgern der DDR, die ihm damals ein kostenloses Schauspielstudium ermöglicht hätten. Falls sein Preis dotiert sei, wolle er die Summe spenden, damit auch Söhne und Töchter nicht reicher Eltern diesen Beruf erlernen können. Ein emotionaler Höhepunkt war die von Klaus Maria Brandauer gehaltene Laudatio für Senta Berger, die mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde.Eigentlich war es eine Liebeserklärung an die große Schauspielerin, die von allen im Saal inklusive Pascale und mir mit nicht enden wollenden Standing Ovations begrüßt wurde!Als sie zu sprechen begann, war mein erster Gedanke, wie wunderschön, klar, ruhig und jugendlich ihre Stimme immer noch klingt, eben unverkennbar Senta Berger!Diesen Moment des Wiedererkennens hatte ich bei Klaus Maria Brandauer leider nicht, obwohl ich das für ihn typisch leicht Näselnde in der Stimme von seinen großartigen Rollen her noch gut im Ohr habe. Claus Kleber holte mit einer sehr engagierten Laudatio die Nominierten für „Bester Schnitt“ stellvertretend für alle, die in diesem Gewerk tätig sind, aus ihren verborgenen Kammern ins Rampenlicht! Der Preis ging an Claudia Wolscht für ihre Arbeit in „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“. Und jetzt ein kräftiger Tusch für die Live-Band und die beiden Sängerinnen!Die Musik ging in die Beine und mahnte sehr taktvoll alle mit einer Lola in den Händen, mit ihren Danksagungen zum Ende zu kommen.Bei den ersten zarten Tönen der melancholischen Melodie des Liedes „Als ich fortging“ der ostdeutschen Band Karussell erhoben sich alle von ihren Plätzen. Katrin Sass übernahm das Mikrophon und sang mit einer Stimme, für die mir die Worte fehlen und bei der ich Gänsehaut bekam. Ein sehr berührender Abschied von den im letzten Jahr verstorbenen Mitgliedern der Filmakademie!Pascale flüsterte mir die unter den Porträts eingeblendeten Namen zu und bei Tatjana Turanskyj zuckte ich zusammen, obwohl ich von ihrem kürzlichen Tod wußte.Mir ist immer noch eine flammende Rede der feministischen Filmemacherin und Aktivistin im Ohr, die ich vor knapp zwei Jahren bei Vorbereitungen für eine Podiumsdiskussion in der Akademie der Künste kennenlernte. Wie es danach auf der Bühne weiterging? Ich mache hier weiter mit Musik.Die rund 2.000 Mitglieder der Deutschen Filmakademie stimmen in einer geheimen Wahl ab, wer von den Nominierten mit einer Lola ausgezeichnet wird. In der Kategorie „Beste Filmmusik“ durfte sich Lorenz Dangel freuen. Er erklärte sehr bildhaft, wie ihn Geräusche eines weggeworfenen Kanisters und von Haarnadeln zur Musik des Films „Tides“ inspirierten. Auch ich vergebe wieder eine Lola, in der von mir gerade ausgedachten Kategorie „Beste Moderation der letzten Jahre“ und die geht an Daniel Donskoy!Er kann super singen, tanzen – das weiß ich von Pascale – und führte charmant mit seiner sympathischen Stimme, die immer noch in meinen Ohren nachklingt, durch den Abend. Auf unserem Rundgang nach der Gala taten wir, was alle taten, uns mit Köstlichkeiten stärken und mit ein, zwei Drinks anstoßen. Pascale meinte, alle, denen wir begegneten, lächelten sie an. Sie hatte den Eindruck, mit dem Gedanken, wie nett, daß sie ihre blinde Freundin als Begleitung mitgenommen habe. Dabei war es ja umgekehrt, aber sie wird schon recht haben: Die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, wie Film und nicht sehen können zusammenpassen. Der Filmakademie ist auf jeden Fall trotz der Noch-Corona-Zeiten ein perfekt organisiertes Event gelungen. Besonders erwähnen möchte ich die vielen sehr aufmerksamen und hilfsbereiten Menschen im Service! Gen Mitternacht wieder bei den Lolas im Foyer angekommen, machten wir die Fotos und dann uns auf den Heimweg.Allen, die bis hierher gelesen haben, möchte ich die Textzeile eines Songs während der Gala auf den Weg geben: “Geh ins Kino, weil das Kino dich vermißt!“

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Der Moderator Edin Hasanovic mit dem Rücken zur Kamera. Er spricht mit einem animierten Känguru, dessen Kopf und Schultern auf einem großen Monitor zu sehen sind.

Lola 2020

Känguru müßte man sein, kein x-beliebiges, sondern ein ganz bestimmtes! Aber zuerst einmal nachträglich herzliche Glückwünsche zum 70., Deutscher Filmpreis! Ausgerechnet bei der Feier dieses Runden mußten die rund 2.000 eigentlich geladenen Gäste, und nicht nur die, zu Hause bleiben. Stattdessen saßen bestimmt alle ab 22.30 Uhr bei der ARD in der ersten Reihe, so wie auch ich! Nur Edin Hasanovic konnte seine Gratulation persönlich aussprechen beziehungsweise singen. Sehr feierlich trug er ganz allein im Fernsehstudio sein Geburtstagsständchen vor und dann wurde es ernst. Als Moderator der live ausgestrahlten Geister-Preisverleihung ohne Publikum und ohne Klatschband trug er einen mächtigen Brocken Verantwortung auf seinen Schultern. Aber ganz von allen guten Geistern verlassen war er nicht. Nach einigen Minuten wurde zum ersten Mal die Kontaktsperre gelockert. Im gebotenen Abstand begrüßte er als erste Laudatorin die ehemalige Präsidentin der Filmakademie. Kaum hatte ihn die charmante Iris Berben verlassen, flirtete er mit Anke Engelke, der zweiten Laudatorin, per Livestream. Dann hatte er sich akklimatisiert. Sympathisch führte er durch den Abend und überreichte 20 Mal symbolisch die Lola, die einzige weibliche Trophäe unter den wichtigsten Filmpreisen! Und nur ihr Name vermag – auch wegen des gleichnamigen Songs der Kinks – wie Musik in den Ohren zu klingen! Ihren männlichen Kollegen, dem Oscar aus den USA, dem César aus Frankreich und dem BAFTA aus Großbritannien, gelingt das nicht. Die Lola ist längst nicht so alt wie der Deutsche Filmpreis und das Alter kann ihr sowieso nichts anhaben. Das liegt bestimmt an der Frischzellenkur, die ihr der deutsche Film alljährlich verabreicht. Wie frisch dieser Jahrgang ist, zeigen schon die sechs Nominierten in der Kategorie „Bester Spielfilm“: Einen Tag lang mit „Lara“ Geburtstag feiern, schwerelos mit „Undine“ durch die geheimnisvolle Unterwasserwelt Berlins schweben und bei „Lindenberg! Mach dein Ding“ in Udos Rhythmus mitmüssen! Ein Jawort, das gilt selbstverständlich, aber tut es das auch in „Es gilt das gesprochene Wort“? Der Film bekam die Lola in Bronze! An „Berlin Alexanderplatz“, wo einen – ob man will oder nicht – ein Sog mitreißt, der doch klar in den Abgrund führt, ging die Lola in Silber!! „Systemsprenger“, der so unter die Haut geht und aufwühlt, erhielt die Lola in Gold!!! An dieser Stelle meine herzlichsten Glückwünsche an alle, die mit einer oder sogar mehreren Lolas ausgezeichnet wurden, wie „Systemsprenger“, „Berlin Alexanderplatz“ oder Albrecht Schuch, der in beiden Filmen spielte! Die bekamen dieses Jahr leider nicht die verdiente große Bühne im Palais am Funkturm. Dafür konnten sie sich per Livestream aus ihren vier Wänden ganz ungezwungen nach Herzenslust freuen und jubeln. Dem Internet sei Dank und dem technisch raffiniert ausgeklügelten System, im richtigen Moment die Bilder aus dem richtigen Wohnzimmer ins Studio zu holen und auf die TV-Bildschirme zu bringen! Das hat bis auf zwei Ausnahmen, bei denen Edin Hasanovic tröstend einsprang, sehr gut funktioniert. Am geräuschvollsten jubelte Helena Zengel als beste Hauptdarstellerin. Wie gut sie schreien kann, und nicht nur das, hat sie als Systemsprengerin bereits bewiesen. Nicht so laut, aber um so bestimmter, verschaffte sich zwischendurch mit einem näselnden „Hallo“ das einzige sprechende Känguru Gehör und forderte eine neue Kategorie beim Deutschen Filmpreis. Liebend gerne hätte ich ihm Kinoblindgängers „Barrierefreiheits-Lolas“ in den Mund gelegt. Aber das vorlaute Beuteltier, das dem Film „Die Känguru-Chroniken“ gerade eine Lola in der brandneuen Kategorie „Beste visuelle Effekte“ beschert hatte, dachte gar nicht dran! Es forderte einen Preis für „sprechende Tiere“. Ganz uneigennützig – so wie man es kennt – verpaßte es sich selbst eine Lola. Erst nach dem Protest des Moderators schlug es „Lassie“ vor. Dann ruderte es zurück und forderte stattdessen Grundeigentum für alle. Das Känguru scheint mir zu sprunghaft zu sein. Kinoblindgänger muß sich wohl wie gehabt selbst um die Kategorien „Beste Filmfassung nur für die Ohren oder Augen“ kümmern! Und jetzt zu denjenigen, ohne die eine Preisverleihung undenkbar ist. Eine Laudatio halten zu dürfen, ist eine große Ehre, und der wurden alle, ob im Studio oder per Stream, mehr als gerecht! Nur zwei möchte ich in meiner höchstpersönlichen Kategorie „Beste Laudatio“ kurz erwähnen: Zuerst hörte man sie nur schimpfen, daß es so dunkel sei, und dann kam Svenja Liesau in der Uniform der Jungpioniere und mit langen rosa Kaninchenohren ins Studio gestolpert! Kurz und knackig brachte sie es auf den Punkt: Die beiden nominierten Kinder- und Jugendfilme „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ und „Fritzi – Eine Wendewundergeschichte“ erinnern ganz unterschiedlich auf wunderbare Weise an zwei Phasen deutscher Geschichte. Das finde ich auch! Gewinnen kann aber nur einer. Mein Herz hatte für „Fritzi“ etwas höher geschlagen, Sieger wurde aber das Kaninchen. Charly Hübner kann nicht nur Dokumentarfilm, sondern auch so darüber sprechen, daß man am liebsten sofort ins nächste Kino rennen und sich die drei nominierten Dokumentarfilme anschauen möchte: „Born in Evin“, „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ und „Heimat ist ein Raum aus Zeit“. Die Mitglieder der Akademie entschieden sich für „Born in Evin“. „Heimat“ ist auch eines der ganz großen Themen von Edgar Reitz. Das griff Giovanni di Lorenzo in seiner sehr schön vorgetragenen Laudatio für den über 80-jährigen Autoren, Regisseur, Filmemacher und Preisträger des diesjährigen Ehrenpreises auf. Daß er mit dieser großen Auszeichnung geehrt würde, wußte Edgar Reitz schon, überrascht war er aber von dem Laudator und dem, was dieser sagte. Sichtlich gerührt bedankte er sich und sprach über das Kino als wichtigsten Ort des Erinnerns. Zum Schluß stieß er mit seiner Frau Salome auf das Kino der Zukunft mit einem Glas Sekt an, und das tue ich jetzt auch noch einmal!

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Die Blindgängerin und ihre Begleitung Lena stehen vor langen weißen Schildern mit den Logos der Sponsoren der Verleihung des Deutschen Filmpreises. Im Hintergrund eine grüne Hecke. Lena hat langes braunes Haar und trägt ein türkisfarbenes Kleid mit einer weißen Jacke. Die Blindgängerin trägt ihr mittelblondes Haar schulterlang. Einen dunkelblauen Rock und ein gleichfarbiges Top kombiniert sie mit einer kupfergoldenen Jacke mit aufgenähten blauen Glasperlen.

Die Lola 2019

Foto: Claudia Schaffer, DBSV In meinem neuen Outfit traf ich sie wie 1.900 andere auch am 3. Mai im Palais am Berliner Funkturm, wo man Champagner trinkt, der aber nicht nach Cherry-Cola, C-o-l-a, Cola schmeckte, sondern einfach köstlich. Nur der Vernunft wegen beließ ich es für den Anfang bei einem Glas! Zu mir kam sie nicht, die Lola, aber 20 Glückliche durften die begehrte Trophäe beim 69. Deutschen Filmpreis in den Händen halten, eben eine L-o-l-a Lola Lo-lo-lo-lo Lola! Nein, ich bin nicht betrunken. Aber genau so hört es sich an, wenn der Sänger von The Kinks über seine aufregende Begegnung mit „Lola“ in einem Club down in Soho singt, wo der Champagner nach Cherry-Cola schmeckt! Ein bißchen berauscht von dem glamourösen Abend bei der Gala bin ich allerdings immer noch. Und ja, ich durfte zum ersten Mal LIVE dabei sein und dafür ein herzliches Dankeschön an das Team der Deutschen Filmakademie! Wir saßen im Block B in der ersten Reihe direkt bei dem wunderbaren Filmorchester Babelsberg, Lena und ich. Irgendwie mußten alle an uns vorbei, wie auch Ulrich Matthes, der neue Präsident der Filmakademie, mit der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters. Grundsätzlich gehe ich sogar gerne ohne Begleitung zu Veranstaltungen und an helfenden Händen fehlte es mir dabei nie. So kam ich in den Genuß von vielen interessanten Begegnungen wie mit Ruth Toma, der Drehbuchautorin von z.B. „Der Junge muß an die frische Luft“, Kit Hopkins, Drehbuchautorin von z.B. „Ballon“ und Monika Bauert, Kostümbild bei z.B. „Das Boot“. Bei der Verleihung der Lolas hätte ich mir aber die Karten gelegt und war heilfroh, daß ich Lena an meiner Seite hatte. Wir sind ein super gut eingespieltes Team. Eine Menschenansammlung kann für uns nicht zu dicht, eine Treppe zu steil oder der Andrang am Buffett zu groß sein, wir schaffen das immer ganz geschmeidig! Und wurden dabei interessiert beäugt, sagt Lena. Ohne Lena wären auch Frau Grütters und Herr Matthes von mir unbemerkt direkt vor meiner Nase vorbeigegangen. Außerdem beschrieb sie mir die vielen Abendroben und brachte Ordnung in das oft sehr turbulente Treiben auf der Bühne. Dieses Jahr führte eine Doppelspitze, Désirée Nosbusch und Tedros Teclebrhan, durch die Preisverleihung. Beide Stimmen waren mir nicht so vertraut und da verlor ich doch das ein oder andere Mal den Überblick und brauchte Lenas Zugeflüster. Die Auszeichnung in 18 Kategorien mit 20 Lolas dauerte vier Stunden und ja, das ist eine lange Zeit. Aber es gebietet der Respekt vor allen Mitwirkenden an dem Kunstwerk Film, daß ihre Arbeit gleichberechtigt bei der Preisverleihung anerkannt und gekürt wird. Und nicht nur die „Barrierefreiheits-Lolas“ stehen noch in den Startlöchern! Mir wurde die Zeit während der Gala kein bißchen zu lang! Damit das auch allen, die diesen Beitrag lesen, so geht, fasse ich mich jetzt kurz. Meine persönlichen Lolas in der Kategorie „Beste Laudatio“ bekommen: Der 11-jährige Julius Weckauf spielte herzergreifend den jungen Hape in „Der Junge muß an die frische Luft“ und brachte mit seiner Laudatio für „Bestes Maskenbild“ mehr als frische Luft in den Saal! Christoph Maria Herbst könnte wahrscheinlich aus einem Telefonbuch vorlesen und ich würde an seinen Lippen hängen. Er hielt die Laudatio für den Empfänger des Bernd-Eichinger-Preises, den Produzenten Christian Becker. Wer mehr gerührt war, ist kaum zu sagen: Margarethe von Trotta, die den Ehrenpreis erhielt, oder ihre Laudatorin Katja Riemann. Maria Schrader brachte energisch auf den Punkt, wie wichtig die Arbeit der Drehbuchautorinnen und -autoren ist, ohne gutes Drehbuch kein guter Film! Bei der Vorstellung der Nominierten wurde zwischen den Dialogen aus den jeweiligen Skripten vorgelesen. Das war für mich super, eben wie ein Hörschnipsel mit Audiodeskription! Ein sehr trauriger und berührender Moment war das Gedenken an die seit der letzten Preisverleihung verstorbenen Mitglieder der Filmakademie. Begleitet von Alexander Scheer am Flügel wurden erschreckend viele Namen genannt. Und wie bekomme ich jetzt einen würdigen Bogen zu meinem Schlußwort hin? Weil das Leben eben weitergeht, am besten mit dem Neuen! Ulrich Matthes trat schon im Februar die Nachfolge von Iris Berben an und ist nun der Präsident der Deutschen Filmakademie. Sehr charmant und sympathisch, wie er Iris Berbens Arbeit noch einmal würdigte und sie musikalisch verabschiedete! Ich verabschiede mich jetzt auch und bin hoffentlich zur Lola 2020 im nächsten Jahr wieder live dabei!

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Die Blindgängerin hält eine Filmklappe in den Händen. Sie trägt ein weißes T-Shirt mit dem Aufdruck „And Action“. Im Hintergrund das Palais am Funkturm und der Funkturm hell erleuchtet vor dem schwarzen Nachthimmel.

Filmklappe für die Barrierefreiheits-Lolas

Die Klappe halten, geht gar nicht! Deshalb habe ich mir schon das ein oder andere Mal die Zunge verbrannt. Bei Filmklappen ist das etwas anderes. Ich konnte es kaum erwarten, selbige zu halten, um damit nach langer Vorbereitungszeit die Initiative für zwei „Barrierefreiheits-Lolas“ beim Deutschen Filmpreis zu starten. Seit dem 30. Oktober ist diese Initiative der Kinoblindgänger gGmbH online auf http://www.kinoblindgaenger.com Und ganz wichtig: Dort können alle, die möchten, diese Initiative mit ihrer Unterschrift unterstützen! Das mittlerweile vierköpfige Team von Kinoblindgänger hofft auf zahlreiche Nutzung des so einfach wie möglich gehaltenen Unterschriftsformulars!!! Den Anfang machte übrigens Elisabeth Motschmann, die Sprecherin für Kultur und Medien der CDU/CSU-Bundestagsfraktion! Und worum geht es bei der Kampagne noch einmal konkret? Die Kinoblindgänger gGmbH tritt ein für zwei neue Lolas beim Deutschen Filmpreis in den Kategorien „Beste Filmfassung nur für die Augen“ (erweiterte Untertitel) und „Beste Filmfassung nur für die Ohren“ (Audiodeskription) Darüber entscheidet die Kulturstaatsministerin Monika Grütters, an die der offene Brief adressiert ist, den wir natürlich auch auf der Kinoblindgängerseite veröffentlicht haben. Neben dem Brief ist dort eine sehr beeindruckende Liste der Erstunterstützerinnen und -unterstützer zu sehen. Und jetzt seid ihr dran! Jede weitere Unterschrift hilft den „Barrierefreiheits-Lolas“ auf den Weg: Nämlich über den roten Teppich in das Palais am Funkturm in Berlin. Dort werden in jedem Frühjahr die Lolas beim Deutschen Filmpreis vergeben. Also: “Neue Lolas die Erste, Klappe, and Action!”

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Lola

Die Lola zählt mittlerweile 17 Jahr, hat kein blondes Haar und auch keines in einer anderen Couleur. Auch wenn sie welches hätte, wäre für sie ein graues Haar kein Thema. Ebenso wenig braucht sie sich über das ein oder andere Fältchen oder ihre schlanke Linie Gedanken zu machen. So ist das, wenn man als 30 cm große und ca. 3,5 Kilo schwere heiß begehrte Trophäe des Deutschen Filmpreises Jahr für Jahr eine hervorragende Figur macht. Vor ihrer Zeit überreichte man den Preisträgern ein Filmband in Gold oder Silber. Dieses Motiv griff die in New York lebende Designerin Mechthild Schmidt auf. Zuerst entwickelte sie die Statuette der Lola, um sie dann zu umwickeln. Sie umhüllte deren zweifelsfrei weibliche Reize mit einem stilisierten güldenen Filmband. Damit ist eine Irreführung über das Geschlecht der Lola wie in dem gleichnamigen Song der Kinks aus den 70er Jahren ausgeschlossen. Der erste Einsatz der Lola beim Deutschen Filmpreis von 1999 war schon deshalb spektakulär, weil sie der jüngsten ihrer drei Namensgeberinnen gleich achtmal in die Hände fiel. Das war „Lola rennt“ mit Franka Potente. Die beiden anderen Lolas spielten Barbara Sukowa in Rainer Werner Fassbinders Film „Lola“ und Greta Garbo in „Der blaue Engel“. Beim ersten Deutschen Filmpreis 1951, schon sechs Jahre nach Kriegsende, hieß der eine große Gewinner „Das doppelte Lottchen“ nach dem Buch von Erich Kästner. Wenn die Nominierungen und Kategorien damals auch noch sehr übersichtlich waren, ging‘s von da an in jeder Hinsicht stets bergauf. Dieses Jahr wetteiferten beim Deutschen Filmpreis am 27. Mai im Palais am Funkturm 19 Filme in 19 Kategorien um die Lola. Neben dem Prestige locken zusätzlich nicht zu verachtende Preisgelder. Die Bundesregierung, vertreten durch ihre Beauftragte für Kultur und Medien, ließ sich die Lolas dieses Mal ca. 3 Millionen Euro kosten. In der Kategorie „Bester Spielfilm“ sind jedem der sechs Filme bereits mit seiner Nominierung 250.000 Euro sicher. Aber die Gelder sind zweckgebunden. Sie müssen in neue Filmprojekte investiert werden und kommen also irgendwann dem Kinobesucher zugute. Die Preisträger werden in einem sehr transparenten und demokratischen Verfahren von den 1.800 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie e. V. gewählt. Und jetzt ein Satz mit zwei X! Die Filmakademie zeichnete dieses Jahr den Mitbegründer der X Filme Creative Pool und des X Verleihs mit dem von ihr gestifteten und undotierten Bernd Eichinger Preis aus. Damit ehrt sie Stefan Arndt für seinen langjährigen maßgeblichen Beitrag zur Kinokultur im Sinne des 2012 verstorbenen Namenpatrons des Preises. Der kleinste gemeinsame Nenner der diesjährigen 19 nominierten Filme inklusive der Kinder- und Dokumentarfilme ist, daß für jeden Film eine barrierefreie Filmfassung erstellt wurde. Jetzt noch ein Satz mit einem X: Bei immerhin neun dieser Filme und dem Publikumspreisträger „Fack ju Göhte 2“ bekommen die Zielgruppen mit der App Greta und Starks in wirklich jedem x-beliebigen Kino die Audiodeskription und Untertitel auch tatsächlich ins Ohr oder vors Auge. Das ist nur dank des außerordentlichen Engagements des jeweiligen Verleihs möglich. Dazu gehört zum Beispiel der X Verleih, der all seine deutschen Filme auf diese Weise für Blinde und Gehörlose im Kinosaal erlebbar macht. Trotzdem, liebe Filmverleiher: Neun von 19, da geht noch was! Allerdings hatte auch die Filmakademie den Punkt „barrierefreie Filmfassung“ und deren Zugänglichkeit bei ihrer Entscheidung wahrscheinlich eher nicht auf dem Schirm. Um diesem in der Filmbranche nicht selten vorherrschenden Phänomen entgegenzuwirken, plädiere ich für eine weitere Kategorie beim Deutschen Filmpreis, nämlich eine „BARRIEREFREIE LOLA“, eine Auszeichnung für die beste barrierefreie Filmfassung. Die Erstellung von Audiodeskriptionen und Untertiteln mit einem qualitativ hohen Niveau ist sehr arbeitsintensiv. Diese spezielle Kunstform sollte auch beim Deutschen Filmpreis entsprechend gewürdigt werden. Der DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband) tut das als Vorreiter bezüglich der Audiodeskription im Rahmen des von ihm veranstalteten Deutschen Hörfilmpreises bereits seit 14 Jahren. Für die Untertitel für Gehörlose scheint es keine vergleichbare Veranstaltung zu geben. Immer, wenn es um die Auszeichnung von Filmen geht, sollte auch die barrierefreie Filmfassung als gleichberechtigter Partner mit einbezogen werden, um diese von ihrem Image als notwendiges Anhängsel zu befreien, ja genau!!! Nach der Vorstellung Mechthild Schmidts soll die Figur der Lola Inspiration und Muse, aber auch Dynamik und Wandel verkörpern. Nächstes Jahr feiert die Lola ihren 18. Geburtstag und wird damit volljährig. Dann darf und sollte sie auch mehr Verantwortung tragen. Ich lege das Schicksal einer barrierefreien Lola vertrauensvoll in ihre goldenen Hände!

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