Der erste Gastbeitrag!
Jetzt kommt, wie im letzten Artikel „Eine Schiffsfahrt mal ganz anders“ bereits angekündigt, mein Neffe zu Wort! Lukas ist 24 Jahre alt, studiert in Konstanz und hat mich während des Turnerfests in Berlin besucht. Ganz schnell konnte ich ihn überreden, mich in den Film „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ zu begleiten. Danach haben wir über unser erstes gemeinsames Kinoerlebnis geschrieben. Die Blindgängerin für den Blog wie gewohnt hauptsächlich über den wunderbaren Film. Der Text, den Lukas über unseren Kinobesuch kurze Zeit später auf Facebook veröffentlichte, berührt mich immer wieder aufs Neue, aber lest selbst! „Was meine Tante als Filmkritikerin so besonders macht? Sie erlebt Filme hauptsächlich mit den Ohren statt den Augen, denn sie ist fast blind. Auf ihrem Blog schreibt sie dennoch sehr ausführliche Berichte. Eine Hörbeschreibung, eine sog. Audiodeskription, die sie während dem Film auf ihrem Smartphone abspielt, macht ihr das möglich. Leider gibt es diese nicht für alle Filme. Deshalb hat sie eine gemeinnützige GmbH, die Kinoblindgänger gGmbH, gegründet. Dort sammelt sie Spenden, um die Kosten für eine gute Audiodeskription zu sammeln und diese dann einfach selbst zu finanzieren. Damit ermöglicht sie das Filmerlebnis und den Besuch im Kino mit Freunden für alle Menschen mit Sehbehinderung. Letzte Woche war ich das erste Mal mit meiner Tante im Kino und war erstaunt, wie gut das funktioniert. Einige Unklarheiten der Filmhandlung konnte sie mir im Nachhinein perfekt erklären, obwohl sie den Film mit einem Körpersinn weniger erlebt hat als ich. Im Kino haben wir sozusagen das Gleiche ohne Einschränkung erlebt. Beim Verlassen des Kinos habe ich sie dann gleich mal über die erste Stufe stolpern lassen. Falls ihr selbst eine solche Einschränkung habt oder in eurem Bekanntenkreis Leute mit Sehbehinderung kennt, könnt ihr gerne Werbung für die gGmbH meiner Tante machen. Klar gibt es ebenso Hörbücher, aber man trifft sich ja nicht mit Freunden, um ein Hörbuch anzuhören, sondern geht zusammen ins Kino als gemeinsames Erlebnis oder eben in meiner Generation Netflix & Chill. Die App, die meine Tante benutzt, findet ihr übrigens hier: www.gretaundstarks.de“
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